Schwertkampf

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Ein Kulturschock für die Filmbranche

letzte Änderung am 28.6.2024

Schwertkampfschule Olomouc drehte einen Film

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=8vYFFx4whoE

Knight of Hope

Adorea Olomouc

Wenn die Falschen an der Macht sind, wird es auf der Straße gefährlich. Räuber und Mörder durchstreifen die Gegend. Also sei kein Mädchen und halte - falls doch - immer hübsch eine Armlänge Abstand zu verdächtig aussehenden Leuten! Die Regierung will, dass Dir nichts passiert!

mein Lieblingskommentar unter dem Video

@Hacksaw37
vor 2 Jahren
That 13 minutes pretty much sums up most of what Skallagrim, Shadiversity, Metatron, and Scholagladiatoria, have been telling me about armour and fighting styles in the middle ages. Thanks Adorea Olomouc, entertaining, inspiring and informative.
Diese 13 Minuten fassen das Meiste von dem zusammen, was Skallagrim, Shadiversity, Metatron und Scholagladiatoria über Panzerung und Kampfstile im Mittelalter gesagt hatten. Danke, Adorea Olomouc, unterhaltsam, inspirierend und informativ.

Klappt das mit dem Halten von 1 Armlänge Abstand zum Bösen nur so mittel oder schlechter, dann küsse Dein Amulett, eine ffp2-Schutzmaske oder Deinen imaginären Schutzengel, damit Dir Hilfe gesandt wird!

meine Meinung dazu

Ich schließe mich diesem Kommentar an. Dieser tschechische Kampfsportverein bietet der internationalen Filmbranche Nachschulung in mittelalterlichem Schwertkampf an. Und das scheint auch mir dringend angeraten zu sein, weil viele Filme immer noch in Kampfszenen sehr nach Laientheater aussehen. Da wird pathetisch herumgefuchtelt und gebrüllt, aber nicht schwer gearbeitet, schon gar nicht um das eigene Leben gefochten und das Optimum aus Rüstung und Handwaffe heraus geholt.

Wenn sich ein Retter gefunden hat, suche Dir ein gemütliches Plätzchen und genieße die Vorführung! Jetzt wegzulaufen wäre unsportlich und auch irgendwie undankbar!

Dass man aber auch fachlich sauber und historisch korrekt für den Film kämpfen kann, das beweist der 13-minütige Lehrfilm dieser tschechischen Schwertkampfschule. Übrigens finde ich auch die Handlung glaubwürdig, mitreißend und spannend. Eine weiß gekleidete Jungfrau bittet ihre letzte Wunderwaffe - eine Ikone am Halskettchen - um Hilfe in höchster Not. Und da öffnet sich auch schon der Himmel mitten auf dem Waldweg und es schreitet - aus dem Sonnenlicht heraus tretend - ein glänzender Ritter ohne zu zögern auf den Räuberhaufen zu. Diese lassen die in den Dreck gestoßene Gefangene los und schon sind wir mitten im Kampfgetümmel.

Nein - es wird da nicht gewartet, bis man in der Übermacht an der Reihe ist, die Klinge mit dem einen Ritter zu kreuzen! Jeder Räuber hackt kräftig auf den Ritter ein, sobald er ihn irgendwie in Reichweite hat. Doch dieser Haufen Blech ist unerwartet beweglich! Dann wird er aber von hinten schwer angeschlagen, geht in die Knie herunter, sabbert und stöhnt den Umständen entsprechend angemessen. Gelegenheit für uns, das eigene Taschentuch schön zu durchfeuchten! Doch dann reißt er sich für die Aufgabe und das Drehbuch noch mal kurz zusammen und siegt! Nun überreicht er der geschundenen Dame ihre verlorene Ikone am Halskettchen, verabschiedet sich von ihr mit einem kurzen Kopfnicken, holt sich sein Schwert vom Kampfplatz und verschwindet mit sicherem Schritt im Gegenlicht der Morgensonne, ohne sich noch einmal umzuschauen. Das macht jedoch der Kameramann und zeigt uns, wie ein wirklich glückliches Mädchen allein im Wald aussieht - welches sich aber trotzdem dringend mal umziehen sollte. Also wer da nicht heult und schnieft, der wählt auch in Krisenzeiten irgendeine Altpartei und ersäuft nur zum Spaß das Kätzchen der eigenen Tochter!

Ein echter Held braucht ihre Nummer nicht. Er wird sowieso nicht anrufen. Auf ihn warten neue Taten!

Peter Spangenberg - ein unverbesserlicher Romantiker