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Dänemark macht dicht!

letzte Änderung am 11.05.2011 20:59:03

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen ...

...sagt man wohl in solchen Fällen. Dänemark führt nun permanente Kontrollen an den Landesgrenzen ein. Betroffen sind davon grenzüberschreitende Nordafrikaner, Italiener - und vielleicht auch ein paar Deutsche, aber die sollen ja sowieso lieber in Deutschland einkaufen, statt unser schönes Eurogeld Dänen zu geben, die uns mit preiswerten niedlichen Hütten erst an die Ostsee locken und dann für ein paar Bier mehr Geld verlangen als bei uns ein Hotelzimmer kostet. Sehen wir es doch bitte als Reiseerleichterung: Man muss nicht mehr so weit fahren! Spaßvögel begründen die dänische Paranoia mit dem stillschweigenden Einverständnis seiner Bürger. In der DDR gab es 1961 übrigens auch keinen Aufschrei. Es war ja für mehr Sicherheit! Damit keine bösen Panzer reinkommen! Und wer mag schon Panzer im Vorgarten?

Vollbeschäftigung - auch für die Durchreisenden!

Warum werden eigentlich Flugreisende so argwöhnisch gefilzt, während mit dem Auto jeder Terrorist zwischen Portugal und den baltischen Staaten herumfahren darf? Die Frage brennt Ihnen sicher auch schon auf der Zunge? Daher verlangen manche konsequenter Verunsicherte bereits Gleichheit für alle Reisenden - also Nacktscanner und tagelanges Anstehen auch für Autofahrer am Brennerpass wie an der Oder und am Rhein. Warum führen wir eigentlich keine Ausreiseanträge in benachbarte EU-Staaten ein? Man könnte doch auch erst einmal prüfen, ob die anstehenden Terroristen im Land gesucht werden! Das Hotelwesen an den Grenzen würde zur Freude der FDP aufblühen, Kioske und Mobiltoiletten hätten Dauerkundschaft und würden den Mittelstand stärken. Der Urlaub würde durch unvergessliche Stunden im Nieselregen beim Ausfüllen von Fragebögen zu Anzahl und Inhalt der Gepäckstücke bereichert werden. Und meine Söhne werden natürlich Zöllner, weil ja irgendwer endlich mal in Ihren Kofferraum sehen sollte! Ach, wenn das unser Erich noch erlebt hätte! Hätte die DDR doch nur Angst vor einigen hundert Touristen mit italienischem Visum gehabt, dann hätte der Bundesgrenzschutz mit den Genossen der NVA doch gemeinsam gewacht! Und die Mauertoten hätten sich schön auf beide Seiten der Mauer verteilt. Aber würde ein Europa mit wenigen Mauern schon reichen?

Ist Osama bin Laden wirklich schon tot genug, um allen Autofahrern freie Fahrt zu gewähren? Haben nicht die Amerikaner bewiesen, dass Demokratien in schweren Zeiten auch Stacheldrahtzäune, Gulags und Kill-Teams brauchen? Kann man nicht auch an Kreis- und Stadtgrenzen endlich Posten gegen Kleinkriminelle und Vagabunden aufstellen? Dann hätten wir fast über Nacht Vollbeschäftigung. Einmal stehen die Arbeitslosen plötzlich in Uniform für eine gute Sache am Wegesrand. Und zweitens muss ja jemand die Leute im Job vertreten, die nun den Posten Gesellschaft leisten und den Grund der Fahrt möglichst glaubhaft erklären. Für unser Klima wäre das auch die Rettung. Überlegen Sie mal, wieviele Stunden pro Urlaub oder Dienstreise Sie dann an jedem Schlagbaum ganz entspannt den Motor abstellen könnten statt einfach noch sinnlos Kilometer an diesem Tag zu schrubben. Ich kenne das alles noch aus dem Russland der 90er Jahre! Bald können Sie da vielleicht gut mitreden!

Und was machen wir mit den Wanderern? Die gehen doch auf ganz krummen Schleichwegen - mitten durch den deutschen Wald oder quer über die Kräuter der Provence! Das könnten vielleicht die Schlimmsten von Allen sein! So ungepflegt, wie die manchmal aus dem Busch auftauchen, da traut man denen doch auch eine schmutzige Atombombe im Rucksack zu! Nein, ganz ohne festen Zaun wird es wohl nicht gelingen, dem Terrorismus bei uns sicher Einhalt zu gebieten. Wobei ich hinzufügen muss: Eine Mauer hält länger! Manchmal 40 Jahre, wenn man den guten Beton nicht einfach als Autobahn den Leuten unter die Räder kippt. Die DDR hatte sich da klar entschieden. Wenn ich mir heute so manche Straße anschaue, glaube ich, der Beton wird schon wieder irgendwo angespart für wichtigere Zwecke. Dänen werden wir es zeigen, nicht wahr?

Vikinger haben Angst?

Die Dänen haben aber auch Grund zur Sorge: Die zugewanderten Araber ärgern ja angeblich die niedlichen Eskimos auf öffentlichen Plätzen und bringen dadurch den ganzen Immobilienmarkt durcheinander. Überall sollen schon ausgerupfte Fellbüschel herumliegen! Wer will da denn noch wohnen? Der Geschichte bin ich also auch nachgegangen. Kaum zu glauben, dass solche schreckhaften Leute früher einmal Grönland entdeckt haben! Egal - bald sind die hinter der Mauer bei Flensburg sowieso nicht mehr zu sehen. Und dann können sie uns auch nicht mehr unser billiges deutsches Bier wegkaufen! Oder unsere Volkswagen! Für seinen Nationalstolz muss man schließlich auch mal Nägel mit Köpfen machen. Oder haben Sargnägel gar keine?

Skål!

Peter Spangenberg

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