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Wenn ein Papst sich mit Andersdenkenden vertragen will, ist das wahrscheinlich selbst dann in Ordnung, wenn diese Andersdenkenden zeitweise nicht seiner Führung unterstanden und ein Amtsvorgänger sie (wegen unterschiedlichen Ansichten in rituellen Feinheiten) zu Nichtchristen erklärte. Wer nicht einmal da mitempfinden kann, der wird auch einer Versöhnung von Deutschen mit Juden, von Juden mit Arabern und von Amerikanern mit Irakern oder Rechts- mit Linksradikalen im Weg herumstehen. Erste Schritte sind doch immer gut für friedliche Lösungen!
Wenn Menschen an irgendetwas zweifeln, dann gibt es für Wissende einen bequemen und einen etwas mühsameren Weg der Missionierung. Bequem scheint es, ihnen das Zweifeln mit der Peitsche auszutreiben. Das absolute Rechthaben war auch zwischen 1933 und 1945 in Deutschland und in abgeschwächter Form bis 1989 in der DDR recht verbreitet, erwies sich allerdings als wenig nachhaltige Regierungsform. Dennoch wurde und wird es immer wieder gern ausprobiert - nach dem Motto: Einmal muss es doch klappen. Macht plus Dummheit ist keine besonders aussichtsreiche Kombination. Mit befohlenen Wahrheiten verhält es sich nämlich nicht viel anders als mit Finanzmarktblasen oder des Kaisers neuen Kleidern. Irgendwann will immer irgendwer richtig hinsehen - und dann ist der ganze Spuk plötzlich vorbei. Für ausgelachte nackte Kaiser ist das jedesmal eine ganz neue Erfahrung.
Umständlicher, aber langfristig vernünftiger wäre es, den Versuch zu unternehmen, Andersdenkende mit Beweisen und Argumenten zu überzeugen, falls man welche hat. Man könnte Zweiflern zum Beispiel Akteneinsicht anbieten, Archive öffnen und haarklein erklären, warum man zu anderen Auffassungen kam. Und wieso eine Verharmlosung oder sonstige Falschdarstellung Betroffene (noch einmal) verletzen könnte. Das alles sollte doch nicht schwerfallen!
Was mich besonders traurig macht, ist der Umstand, dass eine so unangenehme bedrückende Stimmung erzeugt wird (und auch noch mit Gesetzen unterstützt wird), in welcher ein Zweifel bereits eine strafbare Lüge darstellt. Als ob das allein nicht erst recht Zweifel in den Menschen aufkommen ließe. In der DDR hatte auch eine Partei einfach immer Recht. Und was hat es ihr genützt? 1989 musste sie ihre Inkompetenz in vielen Fragen zugeben und quält sich nun mit der 5%-Hürde ab. Welche Einsichten werden gewöhnlich mit befohlenen Meinungen gefördert? Die guten etwa? Früher war es die katholische Kirche, die über jeden Zweifel erhabene Dogmen und auch drastische Strafen gegen Zweifler aufstellte. Sind solche Gesetze, die den Zweifel heute einfach ausblenden, ausstoßen und wegsperren, etwas anderes als Dogmen? Wer keine Angst vor der Wahrheit hat, der kann auch seine Karten offen auf den Tisch legen, bevor er die Zweifler anstatt der Zweifel beseitigen lässt. Das meine ich ganz grundsätzlich und nicht auf irgendein spezielles Thema eingegrenzt.
Ich persönlich breche den Kontakt zu Menschen noch nicht gleich ab, wenn ich deren andere Meinung zu Sachfragen erfahre, sondern erst dann, wenn mir Ihre Reaktion auf die Konfrontation mit meinen Argumenten unangemessen und der weitere Dialog unfruchtbar scheint. Bis zu diesem Stadium scheint mir die laufende Diskussion um den Papst und seine Versöhnungsversuche noch gar nicht vorgedrungen zu sein. Mit dem zweifelnden schottischen Bischof sollten besser Historiker debattieren statt Anwälte. Den Unterschied zwischen Recht haben und Recht kriegen kennt man auch in Deutschland. Anwälte vertreten nämlich auch solche Klienten, die nicht Recht haben - und auch das mitunter sehr überzeugend und erfolgreich. Historiker irren zwar auch nicht selten, sind aber doch im großen Ganzen einem edleren Forschergeist verbunden und somit wahrscheinlich eine Spur glaubwürdiger. Damit wäre der Verbreitung der Wahrheit und des Friedens zwischen den Völkern also viel besser gedient, nicht wahr?
... beginnt ein Artikel von kreuz.net vom Freitag, 6. Februar 2009 17:18. Darin kommt ein türkischstämmiger Verfahrensingenieur und Journalist Yavuz Özoguz am 5. Februar (Originalton auf der deutschen Webseite www.muslim-markt.de) zur Auffassung:
»Tatsache ist, daß die gesamte aktuelle Angelegenheit dazu förderlich ist, die Menschen zu spalten! Katholiken sollen gegen Juden aufgebracht werden, Muslime gegen Juden und Katholiken und Juden gegen alle, die gegen Israel sind – selbst wenn es Juden sind –, denn die heutige Anti-Papst-Front ist identisch mit der Pro-Israel-Front beim Gaza-Krieg«.
Ein weiteres Argument gegen einen nun vielleicht vorschnell unterstellten Antisemitismus: Es gibt gar nicht DIE JUDEN, die man mit einer möglichst großen Nazikeule in Schutz zu nehmen vorgibt. DIE JUDEN gibt es nicht einmal in Israel, wo ein ähnlich den deutschen Neofaschisten extrem nationalstolzer Herr Liebermann mit Religion nicht viel am Hut hat, aber trotzdem 2009 stärkster Wahlstimmenzugewinner war. Und in Friedensfragen gibt es auch eine starke Stimme des israelischen Volkes und der weltweit verbreiteten Juden, die ohne weiteres auf lesenswerten christlichen und muslimischen Webseiten gern zitiert werden. Mit solchen Leuten kann sich doch jeder vernünftige Mensch gut unterhalten und vertragen.
Offenbar gibt es aber auch andere, asozialere Elemente - und zwar nicht nur in Israel und nicht nur im Judentum (Beispiele: Irakkrieg 1 und 2, 30 Jahre Antiterror in Afghanistan, Konfessionskriege in Nordirland, Tutsi-Hutu-Konflikt, Hitlerdeutschlands Rassenwahn, rote Khmer unter Polpot usw.). Diesen geisteskranken Leuten verdankt unser Planet eine Blutspur kreuz und quer durch die Geschichte der Zivilisation. Kranke Fantasien wird man aber durch befohlene Trauerrituale und strafbare Tabuworte nicht ausheilen. Aber man könnte ein paar Gesunde in den Wahnsinn treiben, wenn man das Nachdenken und Zweifeln nur hysterisch genug verfolgt. Für wen oder was würde sich das wohl lohnen? Für Frieden und Völkerverständigung etwa? Oder doch eher für die Zerschlagung störenden Kapitals am Ende vom kapitalistischen Zyklus. Nein, diese Schubladen sind auf keinen Fall zum Wohl des Volkes erfunden worden. Erst wird geteilt, dann geherrscht. Solange den Betrug niemand merkt, funktioniert das normalerweise. Und nur sehr selten reicht eine friedliche Revolution aus, um die Fettschicht der Gesellschaft wieder in die gesellschaftliche Arbeitsteilung zu integrieren. Wieviele Kaiser, Könige, Diktatoren und Warlords sind vom Volk erschlagen oder durch Neider beseitigt worden? Herrschen und reich sein ist also keine allzu kluge Lebensstrategie. Und auch emotional nicht der Brüller, wenn man ein glückliches, erfülltes Leben anstrebt.
Peter Spangenberg