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Seit Monaten nun tobt der Streit der Bürger- und Umweltfreunde, welche sich über die Vor- und Nachteile von Altbaumalleen, Jungbaumpflanzungen, Lückennachpflanzungen oder baumfreien Schnellstraßen streiten. Fakt ist offenbar: Die Beseitigung der Altbäume maximiert das Bruttosozialprodukt und die Fördermittelabrufsumme. Wenn die Entscheidung also eine rein finanzielle Umsatzfrage ist, gewinnt natürlich das radikale Abholzen über alle anderen Strategien. Wer solche Lösung als wirtschaftlich sinnvoll und bürgerfreundlich empfindet, ist anderen Argumenten sowieso verschlossen, so dass sich jede Diskussion erübrigt.
Misst man dem Naturschutz, dem Landschaftsbild und der Romantik Bedeutung bei, dann rückt der Altbaumbestand im Wert nach oben und die durchgehende Straßenbreite verliert an Bedeutung. Hier beginnt dann oft ein Abwägen von Schönheitsidealen, um der Straße doch noch einmal Aufwind zu verschaffen.
Über arten- und mengenmäßige Staubbindung, Schattenspende und Beheimatung von Vögeln, Insekten, Flechten und sonstigen Lebewesen an, unter, in und auf Altbäumen im Vergleich zu Jungbäumen besteht sicher kein Zweifel. Schon gewichtsmäßig wiegt ein Baumriese Hundertschaften von jungen Baumruten in Nachpflanzung auf. Doch was ist mit der Bürgerfreundlichkeit? Wie romantisch ist das Fahren zwischen Jungbäumchenruten im Vergleich zum Fahren unter wuchtig-knorrigen Altbäumen? Wo würde man lieber einmal am Straßenrand anhalten und sich die Beine vertreten?
Doch selbst wenn man an sich schon zufrieden ist, nicht durch ganz baumfreie Steppen zu reisen und also auf Artenschutz und Romantik pfeift, dann sollte uns ein Anruf in einer beliebigen Forstbehörde auf den Teppich der Vernunft zurückholen. An sich mag eine Ersatzpflanzung von Jungbäumen bisher schon hier und da erfolgreich verlaufen sein und heute wunderschöne Alleen bewirkt haben. Wir leben aber nicht irgendwann und irgendwo, sondern im Einflußbereich einer herannahenden großen Sommerdürre - Folge der globalen Erderwärmung. Bis zum Jahr 2040 wird hier das Klima der inneren Krim einziehen - und bleiben. Die Förster und Waldbesitzer haben in Brandenburg verlässliche Forschungsberichte auf dem Tisch und auch der sonst immer gegen Monokulturen predigende NABU verzichtet in Brandenburg bereits auf die Verdrängung relativ trockenheitsresistenter Kiefernreinbestände durch Mischwald, weil dem Mischwald keine Überlebenschance über 2040 hinaus gegeben wird. Was noch nicht bedeutet, dass die Kiefern hier langfristig die Landschaft prägen werden. Sie halten aber länger durch als andere gewöhnliche Waldbäume unserer Gegend, und das gab beim NABU den Ausschlag. Der Waldbesitzerverband Brandenburg (Frau Krause, Tel.: 03334-59270) erkennt diese Klimaentwicklung und herannahende Waldgefährdung ebenso. Nur vergessen wir bitte nicht: Wald an sich ist ein Feuchtespeicher. Was den heute vergleichsweise üppig wasserversorgten und windgeschützten Brandenburger Waldbaum also bis 2040 sicher dahinrafft, das überleben Jungbaumnachpflanzungen mit ihren kurzen Würzelchen und dem hindurchpfeifenden trockenen Sommerwind auf keinen Fall bis dahin! Die Frage ist also nicht, ob man aus esthetischen Gründen geschlossene Jungbaumreihen oder lieber lückige Altbaumalleen haben will. Man kann sich nur noch entscheiden für länger stehen bleibende, gut verwurzelte und mehr Wasser in sich speichernde Altbäume oder für sinnloses, teures und doch nicht funktionierendes Nachpflanzen von Jungbäumchen. Wobei letztere Variante wieder das Bruttosozialprodukt und vermehrten Fördergeldbezug bewirken könnte, also dem fanatischen Glauben an die oben geschilderte Wirtschaftstheorie in den Kram passen dürfte.
Hier ist die Datei des Wurzel-Vergleich-Bildes in besserer Auflösung mit 336 KB zum Herunterladen!
Ein Kommentar zu den Wurzeltiefen verschieden großer Bäume und den so erreichbaren sömmerlichen Grundwasserschichten bei einziehendem Trockenrasenklima erübrigt sich wohl.
Wenn Leben und Romantik keinen Wert hat und Wirtschaftsförderung nur einen eng begrenzten Personenkreis fördern soll, dann weg mit allen im Weg stehenden Stämmen! Es lebe die Steppenautobahn! Dann ecken die ständig nach Westen fahrenden Umzugs-Möbel-Laster weniger an und man kann schneller mal aus dem Rheinland zu Besuch in die alte leergesiedelte Heimat kommen.
Wenn man jedoch aus welchen Gründen auch immer Bäume neben Straßen zu sehen wünscht, muss man sich entscheiden:
B1) Sollen jetzt gleich in regelmäßigem Abstand Bäumchen stehen und solange, bis einem für den Ersatz verdörrter Ruten das Kleingeld ausgeht, nachgepflanzt und per Tankwagen gegossen werden? Dann haben wir bis vielleicht 2020 noch so eine Art von Jungallee und danach Trockenrasenbiotope. Das Ergebnis ist also in kürzester Zeit vergleichbar mit dem von Plan A.
B2) Wollen wir jedoch möglichst noch ein paar Jahrzehnte länger Windschutz und Romatik von Bäumen in der freien Landschaft genießen, dann sind möglichst tief wurzelnde, möglichst gewaltige Altbäume unser bestes Blatt im Spiel mit der Klimaveränderung. Bis 2040 sollten aber sommerhärtere Pflanzen aus der Krimregion bei uns in ausreichender Stückzahl für Nachpflanzungen zur Verfügung stehen. Heute reicht das Angebot nicht einmal für eine einzige Allee - und die regionale Forstwirtschaft will wohl auch noch ein paar Bäumchen ankaufen!
B2 hält uns also ein paar Jahre länger den Rücken frei für Wasserspeicherbeckenbau, für genetisch angepassten Wald- und Alleenumbau, für Experimente mit winterharten Steppengewächsen. Ob es dafür auch einmal Fördergeld geben wird, ist angesichts der kommunalen und bundesweiten Kassenlage unwahrscheinlich. Es sei denn, man nimmt bereits heute die noch existierenden Fördermittel nicht für das Weghacken von Bäumen, sondern für die Vorbereitung auf die Dürre. Was glauben Sie, wird aus Touristenmagneten wie Werbellinsee oder Schiffshebewerk bei Flachwasserstand und Restpfützen? Wer das für Panikmache hält, kann sich gern einmal die Sommer-Schlammflächen der inneren Krimgewässer anschauen fahren. Wem das zu weit ist, der kann auch mit google eine vermutlich sehr sömmerliche Luftbildaufnahme der nördlichen Krimgewässer anschauen. Nachfolgend sehen Sie eine künstlerisch bearbeitete Fotomontage mit hinterlegtem Krim-Luftbild mit großen weißen Gewässerrändern. Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild! Übertragen Sie das Bild ruhig einmal gedanklich auf unsere Gewässer! Und dann versuchen Sie mir doch einmal Panikmache nachzusagen! Seinen Augen wird man doch wohl noch trauen dürfen.
Da sich im Endergebnis also die vereinten Anstrengungen von Freunden der Pläne A und B1 vereinigen werden, steht es vorerst 2:1 gegen an Straßen wachsende Bäume überhaupt in wenigen Jahren. Doch wer von uns wohnt schon noch so lange hier? Ob wir die Leute, die eine Entwaldung und Versteppung mit Steuermitteln noch beschleunigen, zum Hierbleiben werden verpflichten können? Ich würde für notorische Holzhacker das Selbernähen der eigenen Jurte aus abgekippten Altkleiderresten anordnen und Ihnen das Einfangen ausgesetzter Kamelkälbchen ohne Hilfsmittel überlassen. Dann hätten Sie wenigstens auszubaden, was sie sich selbst einbrockten. Normalerweise trifft eine schlechte Politik ja immer die Falschen, nicht wahr?
Peter Spangenberg