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letzte Änderung am 13.01.2010
Der Bericht zur Lage der dänischen Nation, auf den ich mich beziehe, erreichte mich per ePost und begann mit folgenden Sätzen, welche in Suchmaschinen gleich mehrere Treffer auf verfügbaren Internetseiten brachten:
Die Islamisierung Europas ist in vollem Gang. Die Mehrheit der Europäer stehen dieser Entwicklung hilflos gegenüber.
Ich gehe also davon aus, dass der Bericht nicht nur wie in der ePost-Nachricht verkündet an Parteien und Regierungsstellen versendet wurde, sondern auch allgemeine Bekanntheit erlangte. Wer den Text finden will, wird ihn mit diesen eben zitierten Suchworten im Internet auch problemlos aufspüren. Einen Link dahin verbietet möglicherweise der eine oder andere deutsche Gummiparagraph. Im Bericht werden Übergriffe pöbelnder Jugendbanden sowie das mir eher krankhaft als nationaltypisch scheinende abnormale Verhalten einzelner straffälliger Männer berichtet, bei denen der Islam als verbindendes Glied und Tatmotiv gesehen wird. Darüber hinaus wird uns ein Dänemark geschildert, in welchem inzwischen sogar schon die Eskimos aus Grönland vor dem unerträglichen Rassenhass der Araber aufs dänische Festland fliehen. Angeblich würden in Dänemark bereits die araberfreien dörflichen Gebiete einen Immobilienpreisboom erleben, während die Innenstadtpreise aus Angst vor der unausweichlichen Islamisierung der Zentren oder dem Terror der Eiferer ins Bodenlose fallen.
Der gelesene Bericht über geplante (böswillige) Islamisierung Europas deckt sich nicht mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen. Zunächst scheint mir die geschilderte Immobilienpreisentwicklung doch zweifelhaft zu sein. Für einen derartigen Preisgefälletausch zwischen Stadt- und Land-Immobilie stelle ich mir doch als Voraussetzung eine voll im Gang befindliche Völkerwanderung vor, bei der in kürzester Zeit die Bevölkerung statt in den Städten nun neben den verlassenen Städten wohnen müsste. Und da werden dann wieder aus Platzmangel und Baurecht neue Städte stehen müssen, während in den verlassenen Städten bald Kühe grasen dürften. Dann wäre die Preissteigerung des Bauernhauses inmitten eines neuen Stadtgebietes ja auch logisch. Oder Dänemark würde ein einziges flächendeckend ausgebreitetes Dorf werden - allerdings ohne Wiesen und Wälder, reines 1-etagiges Bauland eben. Da spielt wohl auch das dänische Naturschutzrecht nicht mit. Aber ich wohne und arbeite auch in deutscher Hauptstadtnähe, nicht in den alten Bundesländern oder gar in Dänemark. Sollen das die Makler klären. Die kennen sich da bestimmt besser aus. Ich melde lediglich Zweifel an.
Größtes Problem bei uns im deindustrialisierten Osten ist nicht der Zuzug von wem auch immer, sondern die Abwanderung der jungen und qualifizierten Leute. Mag sein, dass diese vor allen nationalen Bedenken vorrangige Sorge auch andere abgelegene oder aufgegebene Regionen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Franken kennen. Deshalb muss ja der Bericht zur Islamisierung nicht gleich abgeschmettert werden. Ich gehe also erst einmal davon aus, dass hier ein tatsächlich spürbares Problem von Betroffenen formuliert wurde. Was wäre also, wenn?
Wenn also mit Absicht der Herbeiführung von Bürgerkrieg eine bestimmte Gruppe extra ein konfliktträchtiges Aufeinanderprallen von Religionen, Denk- und Lebensweisen organisiert, dann macht das nach der Devise "Teile und herrsche!" auch einen Sinn. Je mehr sich Nachbarn in religiösen oder kulturellen, vielleicht auch nur in Knigge-Fragen in den Haaren liegen, um so leichter kann man beiden Streithähnen in die Taschen fassen. Sollte sich eine Seite dieses Diebstahls von dritter Seite bewusst werden und darüber offen reden, braucht eine so intrigierende Elite nur die jeweils andere Seite kurz zu fördern, um so über billige Handlanger die Köpfe der Bewegung abschlachten zu lassen. Nach der Methode haben Großmächte schon immer die Völker aufeinander gehetzt, um am Ende doch alle nur um so stärker auszurauben. Sollten die Bosse diesmal etwa dümmer oder charakterlich edler sein?
Beklagt wird im Bericht die zunehmende Islamisierung und der daraus erwartete Schaden für unsere einheimische Bevölkerung. Doch eine Islamisierung hat - ebenso wie eine Christianisierung - sowohl negative wie auch positive Seiten. Bei der Christianisierung und anderen Missionen haben sich auch genug Raffkes und Sadisten des religiösen Vokabulars bedient, um ihr eigenes Süppchen zu kochen und dabei die Welt gründlich zu verwüsten. Dies ist also in Erinnerung an Kreuzzüge, Kolonialisierung von Afrika, Asien, Amerika und Australiens, mehrerer Weltkriege und immer noch andauernder Untaten keine allein dem Islam unterschiebbare Gefahr. Gemeinsam ist jeder solchen Entgleisung einer Religion immer wieder das Verstecken der wahren Motive im Mäntelchen frommer Glaubensfragen. Das schafft auch ein selbsternannter unstudierter Guru mit eigener Sekte. Wieviel besser ließe sich also so ein Geheimplan mit einem treuen hauptamtlichen Mitarbeiterstab einer angesehenen Institution leisten? Das könnte eine staatliche oder auch eine religiöse Instanz sein. Ich denke, im Zweifel wird sogar auf beiden Gleisen gefahren. Vergessen wir bitte nicht den Mord eines deutschen Anti-Islam-Fanatikers an einer jungen ägyptischen Frau und Mutter, die sich gegen ihre Beschimpfung als Terroristin wehren wollte und dafür im Gerichtssaal mit 18 Stichen niedergemetzelt wurde. Sollte aus diesem Mord etwa auf alle Deutschen zurückgeschlossen werden dürfen?
Reagieren wir jetzt - sensibilisiert durch eigene unschöne Erlebnisse und solche Meldungen wie im Bericht gelesen - verärgert, wütend und ängstlich, dann sind wir die besten Helfer, die sich ein solches Intrigantengrüppchen wünschen kann. Wir werden unsere befreundeten Nachbarn aufregen, werden selbst misstrauisch den Kopftüchern und Hautfarben nachblicken, hin und wieder einen Zuwanderer für ihn unverständlich grob behandeln. Und schon entsteht eine unschöne Eigendynamik wie zwischen Serben und Kroaten, wo auch alles zunächst recht harmlos mit groben Worten und frechen Blicken anfing. Das Prinzip dahinter wäre dann die selbsterfüllende Prophezeiung: Alle fürchten Rassenkonflikte und - hoppla - da sind sie dann auch schon. Am Ende haben wir dann vielleicht auch Schützengräben quer durch Stadtviertel in Deutschland. Davon hat das Christentum - wenn man die Bevölkerungsentwicklung in nationalen Anteilen bei uns ernst nimmt - erst recht nichts. Bevor wir nun zu Plan B kommen, möchte ich ein paar Worte zur Lage der deutschen Christen formulieren.
Zuerst machen wir uns doch bitte einmal ein Bild vom gelebten deutschen Christentum. Zwar zahlen noch gewisse Teile der Bevölkerung brav eine Kirchensteuer. Doch diese wird als Zehntel auf die berechnete Steuerpflicht aufgeschlagen. Es gibt in Deutschland aber immer weniger Steuerzahler, da wir gewisse Einkommensfreigrenzen für die Armen haben und inzwischen etwa die Hälfte der Bevölkerung automatisch auch kirchensteuerbefreit ist. Wer sowieso kaum etwas verdient, dem ist das Häkchen auf der Lohnsteuerkarte bei katholisch oder evangelisch finanziell bedeutungslos. Wir wissen also bei 50% der als christlich registrierten Bevölkerung nicht sicher, ob sie sich tatsächlich noch mit dem Christentum an sich identifizieren oder welche persönliche Bedeutung sie dieser Registrierung auf Steuerlisten noch beimessen. Dann schauen wir doch mal an einem gewöhnlichen Sonntagvormittag in einige normale deutsche Kirchen hinein. Wen treffen wir da? Ein kleines Häuflein meist weiblicher Senioren unter sich?
Und wo sind all die anderen Christen? Die haben an 7 Tagen pro Woche tatsächlich Wichtigeres zu tun und heiligen ihren geliebten sonnigen Feiertag erst recht lieber im Garten, auf der Autobahn, im Schichtdienst oder vor dem Fernseher. Mit Christentum verbinden durchschnittliche deutsche Christen auf Anhieb besondere Anlässe wie Taufe, Hochzeit, Ostern und Weihnachten, wobei die beiden letzteren Gelegenheiten in etwa auch der Anzahl der jährlich absolvierten Kirchenbesuche entsprechen. Den Rest des Jahres lässt man seine Mitgliedschaft im Verein - sagen wir einmal - ruhen. Für das Privatleben deutscher Bürger im Alltag hat das Christentum demnach kaum noch bewusst wahrgenommene Bedeutung. Ausnahmen - nach Wohngegend und Elternhaus erklärbar - bestätigen die Regel. Es scheinen im breiten Volk lediglich noch ein paar Gedenkzeremonien überlebt zu haben. Meine Beobachtung deckt sich in diesem Punkt mit der vieler evangelischer und katholischer Priester, die darüber auch schon engagierte Bücher geschrieben haben. Noch eine Entdeckung: Viele christliche Gemeinden singen ihre Lieder zunehmend leiser. Der Text sitzt zwar beim älteren Publikum noch, aber es fehlt möglicherweise immer mehr an Identifikation mit den Inhalten. Und das bei den Leuten, die überhaupt noch Zeit für den Gottesdienst finden! Einstmals klare Glaubensinhalte wie das absolute Zinsverbot sind heute nur noch bedeutungs im allgemeinen christlichen Rauschen, in welchem wir gerade noch die Konturen von Weihnachtsbaum und Osterhase wiedererkennen. Doch selbst die verblassen. Der Weihnachtsmann wirbt eher für Coca Cola.
Bevor wir jetzt enttäuscht den untreuen deutschen Kirchenlaien zum Teufel schicken, fragen wir uns doch besser, was konkret ihm in den verpassten Sonntagspredigten geboten wird. Natürlich wird dort über Hungerkatastrophen und soziale Kälte geredet und auch die eine oder andere Spende in richtige Kanäle geleitet. Zur Garnierung werden immer ein paar Zitate aus der Bibel vorgetragen und mit aktuellem Geschehen verglichen. Dazu gibt es gewohnte Abläufe und bekannte Lieder. Ich will den Predigten wirklich nicht pauschal den Unterhaltungswert oder den erzieherischen Aspekt absprechen. Aber ist der Stoff, der dort von studierten Theologen für Laien in der Gemeinde unterrichtet wird, geeignet, um ganz normale Familien besser im Leben zurechtkommen zu lassen? Können durchschnittliche Christen in Deutschland die Krise dadurch besser überstehen als ihre dem Gottesdienst ferngebliebenen Mitbürger und Nachbarn? Wenn ja, dann würde sich das sicher ziemlich bald herumsprechen - auch bei Kirchenmuffeln und Lästermäulern. Tut es aber offensichtlich nicht, denn die Kirche passt ihre Raumausstattung weiter dem sinkenden Bedarf in den Gemeinden an. Mit anderen Worten: Die Nachfrage nach Kirche fällt - und zwar dramatisch.
Fragen wir nun die Hirten der christlichen Schäfchen, ob sie eine besondere Aufgabe gerade heute in der Krise sehen und einen Beitrag zu deren Lösung anzubieten haben, dann bekommen wir - ich habe das gelegentlich ausprobiert - verständnislose Blicke und die Auskunft, dass man es weiter mit Trost und Beistand versuchen werde. Nur wenige Aussenseiter lesen ihre eigene heilige Schrift mit der Absicht, tatsächlich hier und heute etwas wirklich Großes (wie zum Beispiel die Welt, in der wir leben) zu bewegen. So schreibt Hans-Peter Gensichen das Buch Uckermark.Zukunftsroman über den Niedergang von Regionen und die mögliche Selbsthilfe der dort vom Staat verlassenen Einwohner und macht sich auch über die Haltung des dort im Roman nicht ganz untätigen Pastors Gedanken. Ein ehemaliger katholischer Religionslehrer Michael Preuschoff arbeitet an seinem Lebenswerk - einem lesenswerten Durchblickkonzept für junge Leute. Andere Kirchenbeamte bis hinauf zu Kardinälen und Bischöfen bemühen sich, eine Befreiungstheologie mit Leben zu erwecken. Katholische und evangelische Kollegen schufen sich querdenkende Plattformen wie Publik Forum. Die große Masse der Berufskollegen steht der Sache einer befreienden Theologie jedoch recht misstrauisch und im besten Fall abwartend gegenüber. Dabei weiß wohl ein jeder in Deutschland tätige Priester, dass die Basis - nicht nur finanziell, sondern auch den Fachkräftenachwuchs sowie die Mitgliederzahl betreffend - langsam immer dünner wird. Noch hat die Kirche - versicherte ich gestern einem evangelischen Pastor - eine hinreichende Basis, um viel zum Guten zu bewegen. Wenn man denn will! Aber anscheinend hat der Beamtenapparat der Kirche vor, diese verbliebene Basis kontrolliert aufzubrauchen, bis die Institution der Amtskirche komplett in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Was wird wohl nach ihr kommen?
Wenn sich also eines Tages in Deutschland deutlich mehr Leute zum Islam entscheiden als sich Christen auf Lohnsteuerkarten bekennen - ist das dann wirklich auf den islamisierenden Terror zurückzuführen? Ist denn in den neuen Bundesländern nach Ende der SED-Diktatur die Kirche spürbar gewachsen oder wenigstens stabil auf DDR-Niveau geblieben? Oder haben wir einer in sich geschlossenen Weltanschauung wie dem Islam mit Bedeutung für noch so kleine Dinge im Alltag längst nichts mehr entgegenzusetzen als unsere Angst vor dem bösen Fremden? Wenn uns die Muslime vorwerfen, wir würden nichts gegen Prostitution und Habgier und Zinseszins (arbeitsloses Einkommen) unternehmen - haben sie da so Unrecht? Das muss nicht einmal heißen, dass der Islam selbst über jede Kritik erhaben wäre. Uns wird vorgeworfen, wir würden unsere Töchter zwar nicht zwangsverheiraten, sie dafür aber schon deutlich vor dem heiratsfähigen Alter mit Pillen zur Empfängnisverhütung ausstatten, damit sie sich nicht so sehr den Kopf über verantwortliches Liebesleben und richtige Partnerwahl zerbrechen müssen. Chemie statt Konzept sozusagen. Was antworten wir? Wir zeigen auf den froh entdeckten Splitter im Auge des Anderen und verweigern uns damit gleich total der Diskussion von Werten.
Also legt doch die islamische Kritik an unserem Moralversagen den Finger auf eine gesellschaftliche Wunde, die wir fast schon als Zierde und Errungenschaft empfinden. Die Ware Frau darf jetzt in Deutschland sogar über ganz normal registriertes Gewerbe gehandelt werden. Die Fernsehsender füllen ganze Abende mit der Werbung für käufliche Liebe. Wie weit ist es da noch zur IHK-Prüfung für Facharbeiterinnen des liegenden Gewerbes oder gar Innungs-Meisterschaften und Bordell-Studiengänge? Doch das ist ja nur die knallrot angestrahlte Spitze eines moralischen Eisbergs. Ist Sex tatsächlich nur eine Dienstleistung an den Meistbietenden? Gilt es in der Liebe, die Bequemlichkeit lebenslanger Versorgung nur gegen den im Alter schwerer fallenden Sprung von Matratze zu Matratze abzuwägen? Wenn unter solchem Profit-Kalkül Ehen geschlossen und Beziehungen eingegangen werden, dann kann das in der Masse nur daneben gehen. Die hohe Quote gescheiterter Ehen und Beziehungen sowie die große Zahl deutscher von Scheidungen traumatisierter Scheidungskinder spricht nicht so sehr für unsere in dem Punkt bewiesene moralische Überlegenheit. Bitte verzeihen Sie, wenn ich hier nicht gleich mehrere Absätze gegen Beschneidung der Klitoris und die Zwangsvermummung der Muslima einbaue. Ich gehe einfach davon aus, dass Sie hinreichend über diese regionalen Kult-Elemente des Islams informiert sind und Ihr Nachholbedarf eher bei der Selbstkritik besteht. Auch die Verstümmelung neugeborener jüdischer und christlicher Jungs durch Abtrennen der Vorhaut soll hier nicht mein Thema sein.Zum oft erwähnten Kopftuch kann ich übrigens nur sagen, dass meine deutsche Oma bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 nie ohne Kopftuch auf die Straße ging. Wenige Jahre später soll das plötzlich islamistisch sein? Ich kenne viele katholische Nonnen, die das Kopftuch als unverzichtbaren Bestandteil ihrer Tracht sehen und sich über das an einigen Schulen geltende Kopftuchverbot aufregen, welches ihnen nun den freien Zugang zu solchen staatlichen Einrichtungen nur unter als erniedrigend empfundenen Auflagen gestattet. Besinnen wir uns doch lieber auf handfeste Vorzüge des Christentums als an solchen albernen Schubladen und Vorurteilen festzuhalten!
Wir haben uns also überzeugen lassen, dass muslimische Bürger unter uns wohnen und im Durchschnitt eine höhere Vermehrungsrate - sei es durch Konvertieren zum Islam oder durch die vergleichsweise überlegene Geburtenrate - haben. Mit etwas Mathematikkenntnissen kann man daraus tatsächlich auf einen nach und nach zunehmenden Anteil von Muslimen in Deutschland schlussfolgern. Darunter bricht ein Staatswesen nicht zwangsläufig zusammen! Es gibt sogar ganz nach dem Islam ausgerichtete Staaten. Wenn sich die Deutschen nun allerdings bockig zurückziehen und arrogant von den Muslimen abgrenzen, dann können sie sich zwar noch eine Weile das Nachdenken über ihre eigenen christlichen Werte ersparen, aber sie werden letzten Endes doch die Rechnung für ihre eigentlich völlig unchristliche Lebensweise und ihren auf mangelnder Kritikverträglichkeit aufbauenden Fremdenhass bezahlen müssen. So ein Deutsch-Christentum wird einfach unnütz sein und den konsequentesten letzten Eiferern nichts als persönliches Leid einbringen.
Gehen wir nun bitte davon aus, dass es einmal eine christliche Botschaft und ziemlich preiswerte und unkomplizierte Werbeveranstaltungen mit massenhaftem Zulauf von Mittelmeeranwohnern und Germanenstämmen gab. Diese Botschaft kann oder will heute aber selbst von den meisten Kirchenbeamten nicht mehr dahingehend interpretiert werden, um mit ihrer Hilfe unser in die Krise gekommenes Gesellschaftsmodell wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Instinktiv scheinen das die ganz normalen deutschen Christen zu ahnen und konvertieren - ohne über ihren inneren Kirchenaustritt besonderes Aufheben zu machen - vom alten Glauben an ewiges Leben zum frischen Kult um das ewige Wachstum. Für diese neue Religion des Geldes werden wie seinerzeit für andere Götter wieder die höchsten Kirchturmspitzen in den Himmel gebaut. Zwei dieser dem Geld geweihten Türme in New York sind zwar im Jahr 2001 unter verdächtigen Umständen gesprengt worden, aber es gibt solche Türme inzwischen in fast jeder Stadt mit Flughafen. Was immer die Bautechnik des 21. Jahrhunderts hergibt, das kann für Banken kaum hoch genug sein. Doch es wird gleich noch religiöser: Falls Sie eine Kreditrate nicht pünktlich einzahlen, dann werden Sie zur Bank gebeten, um dort im Beichtstuhl des Beraterzimmers auch peinliche Details nicht zu verschweigen. Der vom in die Ecke gedrängten armen Sünder abverlangte Offenbarungseid klingt doch auch sehr biblisch, nicht wahr? Man wird Ihnen auch erklären, unter welchen Umständen und innerhalb welcher Frist Sie noch mit Vergebung rechnen können. Die geweihten Bischöfe des Geldes demonstrieren also mit Bauwerken und Vollstreckungspotential nicht nur eine großzügige Portokasse, sondern auch ihren Machtanspruch, ja im Prinzip sogar einen neuen Monotheismus. Dieser duldet das alte Priestertum des nun nur noch zweiten Gottes nur, solange es ihm brav aus der Hand frißt und sich auf nicht systemrelevantes Brauchtum zurückzieht. In dieser Rolle haben sich nicht wenige Gottesdiener zufrieden eingerichtet. Sie sind gewissermaßen ihren Schäfchen voran zum Mammon konvertiert. Ist also auch die Religion der Liebe käuflich? Wo beginnt eigentlich Prostitution und Verrat?
Der Islam als Ganzes (abgesehen von radikalen Gruppen unter Schutz der westlichen Geheimdienste) scheint mir da zur Zeit etwas weniger mit dem globalen Mammon-System zu kooperieren. Damit verbunden ist natürlich auch das Risiko, dass Spendenkonnten solcher Strömungen plötzlich gesperrt werden, Hetzkampagnen gegen Kopftuchzwang und Ehrenmorde in den größten Massenmedien starten und sogar achtbare Persönlichkeiten für Jahrzehnte in militärischen Folterkammern verschwinden. Ohne Gerichtsverhandlung und ohne Menschenrechte übrigens - und das alles im Namen der edelsten humanistischen und demokratischen Absichten. Den Glauben der Muslime scheint das nicht zu brechen. Die freche Art der islamischen Rebellion scheint auch deutsche Bürger schon in Moscheen gelockt zu haben. Ich kenne einige Leute, die ganz freiwillig seit Jahrzehnten im Islam die für sie hilfreichere und glaubwürdigere Religion sehen. Andere Zweifler verschlägt es allerdings eher in die Arme des Kraken Unterhaltungsindustrie. Hier bieten Fernsehen, Glückspiel und Alkohol einen ersatzweisen Sinn des Lebens. Das Goldene Kalb spielt zum Tanz auf. Der Mob tanzt mit - vorerst. Doch es wird der Moment kommen, wo Blasen platzen und alle genasführten Traumtänzer plötzlich finanziell am Boden liegen. Im Moment der Vollstreckung wird dann dem einen oder anderen Schuldner ein Lichtlein aufgehen. Schade nur, dass dann die eigenen Reservebatterien so gut wie leer sein werden.
Deshalb springt man auch nicht erst im letzten Moment von einem Zug ab, der mit voller Beschleunigung gegen eine Wand fährt. Also sollten wir (sogenannte Christen und sogenannte Atheisten) gewissenhaft prüfen, ob wir wirklich noch in der richtigen Kirche sind. Keine Angst: Es gibt tatsächlich Alternativen zum Islam - auch innerhalb des Christentums. Und Sie werden staunen, wie sehr dort einige auch dem Islam sehr werte Glaubensinhalte gelebt werden. Auf einmal ist es Ihnen nicht mehr egal, was Sie außerhalb des Gottesdienstes so treiben! Es ist nicht mehr egal, wie Ihr Kind erzogen wird und wie Sie Geld verdienen oder ausgeben! Damit meine ich nicht die in einigen Sekten vorkommende gegenseitige Bespitzelung, sondern Ihre eigenen Erkenntnisse beim Versuch, nachhaltige Koperation zu leben. In einigen Kirchen werden Sie sogar Speisegebote und Verbote kennenlernen, die den islamischen (halal : haram) oder jüdischen (koscher : nicht koscher) Regeln recht nahe kommen. Oder mindestens genauso überzeugen (Verbot von Alkohol, Tabak und Drogen bei Mormonen und Vereinigungskirche). Es gibt sogar Gemeinden, denen werden Sie kein eindeutiges Bekenntnis zu einer bestimmten Religion abringen. Die erklären Ihnen einfach, welche Taten normalerweise wohin führen und fragen Sie, ob Sie wirklich dahin wollen. Das Einzige, was Sie bei diesen hoch interessanten Kontakten zu ungewohnten Denkweisen und Weltbildern verlieren könnten, wäre das Ihnen eingetrichterte Feindbild. Bloß weg mit dem Ballast!
Die von irgendeinem Berliner Politiker geäußerte Meinung, wonach Türken und Araber einen unterdurchschnittlichen Intelligenzquotienten haben und demzufolge nicht wünschenswert zum deutschen Erbgut beitragen können, entspringt vermutlich entweder einem Rassenwahn oder wurde sehr gut bezahlt. An der Berliner Charite studieren sehr viele Muslime aus Afrika, Klein- und sogar Südostasien erfolgreich Medizin. Die Muslime sind genauso klug wie deutsche Studenten und gehen auch niemandem auf die Nerven. Wobei ich zum nächten Punkt der Islamisierungsdebatte komme: Sind Sie vielleicht schon einmal von islamischen Missionaren auf der Straße angesprochen worden? Oder sind nicht eher "unsere" Missionare für Zinsen, Globalisierung, Armeebordelle und Antiterror in den islamischen Gegenden unterwegs?
Es wird langsam Zeit, dass wir uns wieder mit Themen wie Glück, Lebenssinn und Gerechtigkeit auseinandersetzen. Die Muslime, atheistischen Humanisten und Juden wollen doch auch nur glücklich leben. Bevor man sich auf dem Weg zum eigenen Glück nun durch Intrigen zum Brudermord oder Schwesternhass verführen lässt, kann man doch mit Menschen auch mal ernsthaft nach gemeinsamen Lösungen suchen! Weder kulturell noch genetisch sind wir den anderen Suchenden ein nennenswertes Stück voraus. Wir können auf Anhieb einige Dinge nennen, die uns am Islam nicht gefallen. Und dann wundern wir uns, wenn die Muslime auf Anhieb klar benennen können, was Ihnen an uns nicht aufrichtig liebevoll scheint? Sobald wir erst einmal im Gespräch sind, finden sich sofort auch Gemeinsamkeiten von mehr Gewicht als die Schubladenweisheiten, welche uns trennen. Lassen wir uns also nicht aufwiegeln, sondern verbünden wir uns doch lieber mit denen, die ebenfalls wie wir täglich betrogen und ausgenutzt werden. Der Islam könnte uns bei etwas gutem Willen sogar helfen, das Christentum wieder aus der oben geschilderten Krise zu führen. Wer verlangt denn, alle Regeln zu übernehmen? Im Islam gibt es wie im Christentum unterschiedliche Versionen der absoluten Wahrheit. Doch hat es den katholischen und protestantischen Iren bisher ebenso wenig wie den irakischen Sunniten und Schiiten geholfen, einen Glaubenskanon mit Gewalt herbeizubomben. Das nützt immer nur den siegreichen Schutzgeldpaten der Region. Im Gegenteil steigt für alle Menschen die Überlebenschance als Art, wenn mehrere unterschiedlich angelegte Versuche zur Weltverbesserung gleichzeitig laufen. Nie werden dann alle gleichzeitig irren. Gute Beispiele kopieren können sogar Affen schon. Das sollten wir also auch schaffen. Mehr dazu lese man bei Peter Kafka: Gegen den Untergang · Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise!
Plan B ist also kein detailierter Marschbefehl, sondern lediglich die offen gelebte Bereitschaft, miteinander nachhaltig umzugehen und Falschspieler nach und nach aus dem Spiel auszuschließen. Das Wissen um die Falschspieler und ihre Tricks wächst jeden Tag. Wer sich da rassische oder religiöse Augenbinden umbinden lässt, riskiert nur, dass die große Katze mit ihm vor dem sicheren Beutetod noch ein wenig spielen wird. Der moderne Gladiator kämpft heute nicht in der Arena, sondern im Bewerbungsschreiben, in der Antifa-Bewegung, im Kleingedruckten beliebiger Verträge und vielleicht sogar sonntags vor der Kirche, wenn den neidischen Nachbarn stolz und überlegen der neue große Schlitten vorgeführt wird. Das Hamsterrad dreht auf Hochtouren und der Gladiatorhamster träumt davon, eines Tages selbst andere Hamster für sich strampeln zu lassen. Ob er so wirklich zur Befreiung der Hamster beitragen wird? Ich denke, immer mehr Hamster werden bei sich eine soziale Regung entdecken und sich mehr oder weniger offen über eine Zukunft ganz ohne Hamsterrad Gedanken machen.
Diese Seite soll nur zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema anregen, aber kein fertiges Universalpatent liefern. Den Stein der Weisen liefert auch keines der bei uns erscheinenden Bücher. Außerdem werden Sie das, was Sie keine Mühe gekostet hat, auch kaum wertschätzen. Drittens trainiert die eigene Suche auch das Denken ohne Scheuklappen und schützt vor Manipulation. Ich möchte Ihnen also an Stelle von Parolen lieber noch ein paar Literaturhinweise in Form der in den Text eingebauten Links mit auf den Weg geben. Den richtigen Weg müssen Sie selbst finden. Ihren Weg! Gute Reise!
Peter Spangenberg