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letzte Änderung am 24.11.2009
In der bbp-Ausgabe vom Mai 2005 stritten Dr. Adler und Herr Markmann um das Jahr der Befreiung Deutschlands. Zur Debatte standen 1945 und 1989/1990. Nun möchte ich - zum Ausgleich sozusagen - auch noch meinen Senf dazugeben: Die Befreiung des deutschen Volkes bzw. der Einwohner Deutschlands kommt erst noch!
Der zweite Weltkrieg wurde - wie wohl jeder Krieg - nicht von einem bösen Volk ersehnt, begonnen oder verbrochen, sondern von Interessengruppen, die sich davon Vorteile versprachen. Jedes betroffene Volk wurde, wie man sehr schön an den Opferstatistiken sehen kann, vom Krieg stets nur ärmer - egal, ob man nun die nutzbare Infrastruktur, den Industrialisierungsgrad, das Lebensniveau, die durchschnittliche Gesundheit vor bzw. nach dem Krieg gegenüberstellt. Da ging es Siegern nicht besser als den Verlierern und den sonstigen Geschädigten. Und ein erheblicher Teil jedes betroffenen Volkes bezahlte unabhängig von seiner politischen Einstellung diesen auf seinem Rücken ausgetragenen Interessenkonflikt einer reichen Minderheit mit seinem Leben - im Krieg oder in der Nachkriegszeit.
Jede Behauptung, ein bestimmter Staat hätte Schuld an so einem Krieg, vertuscht nur die wahren Kriegsgründe, deckt die wahren Täter - und dichtet den Trümmerfrauen und Kriegsgefangenen der Verliererseite diese Schuld an. Machen wir uns doch nichts vor: Selbst hunderttausende Anti-Irakkriegs-Demonstranten in Deutschland haben eine deutsche Beteiligung an der Besetzung dieses Landes nur knapp über die Wahlkampfperiode hinausschieben, aber nicht verhindern können. Wenn auch deutsches Personal dort nicht offiziell unter amerikanisches Oberkommando gestellt wurde, so nimmt doch die BRD aktiv an der Zwangsvollstreckung der Reparationen im Irak teil, trainiert einheimische Besatzerhilfstruppen, gab Überflugrechte für Bomber frei. Und das passiert unter den schönsten demokratischen Verhältnissen. Sind wir nun alle Kriegsverbrecher? Der Krieg gegen den Irak begann nämlich ohne UNO-Mandat - bzw. der Krieg wurde von den USA als reiner Ölkrieg vom Zaun gebrochen und unser damaliger Kanzler Schröder wurde wegen der versprochenen deutschen Nichtverwicklung in diesen Angriffskrieg der USA noch einmal vom deutschen Volk (soweit man Wahlergebnissen glauben darf) wiedergewählt. Das hat seine Genossen allerdings nicht davon abgehalten, uns nach und nach (und am Ende sogar mit der CDU gemeinsam) immer tiefer in die schmutzige Angelegenheit hineinzuziehen. Und dann hat das selbe deutsche Volk - erschrocken in der Weltwirtschaftskrise - diese CDU 2009 mit den selben Häuptlingen auch noch mit der FDP zusammen ans Ruder gewählt. Jetzt sind wir folgerichtig wieder offiziell im Krieg an unserer Ostgrenze am Hindukusch. Selbst ein Herr Hitler hat sich nie so weit nach Osten verlaufen! Was wird heute eigentlich in Geografie unterrichtet? Wann gibt es endlich einen PISA-Test für Bundestagsabgeordnete?
Natürlich gab und gibt es Mitläufer mit jeder Macht. Aber zuerst ist es ja wohl die Macht selbst, die einen Hebel in Richtung Krieg bewegt. Wenn möglich, schafft sich Macht immer einen Weg, eben diese Macht zu legitimieren. Besonders beliebt ist die Wahl zwischen zwei oder drei Übeln unter Wegblendung jeder echten Alternative. Sattes Wahlkampfbudget und eine teure Werbeagentur schaffen das schon. Da hat eine Bürgerbewegung kaum Chancen, selbst wenn sie mehr Mitglieder im Wahlgebiet hat als alle Parteien zusammen (Beispiel Landkreis Barnim heute). Wieviel menschliche Größe unter einer noch manipulierteren Parteipresse und unter Geheimdienst-Beobachtung in Diktaturzeiten nötig ist, um erfolgreich Widerstand zu leisten, haben wir vielleicht eines Tages selbst Anlass und Gelegenheit auszuprobieren.
Was wir heute schon tun könnten, ist die Suche nach den Kriegsgewinnlern auf der Welt. Und zwar in Form von Familienbesitz, nicht von anonymisierenden Aktien-Gesellschaften und Staaten. Nehmen wir noch die Familien hinzu, die im Falle eines umgekehrten Kriegsausganges gewonnen hätten, dann kommen wir einer gerechten Schuldzuweisung wohl am nähesten. Warum nicht vollstrecken - und daraus alle Schäden bezahlen? Das wäre gerechte Gewinnabschöpfung bei Kriegsverbrechern - und eine ausgezeichnete vorbeugende Erziehungsmaßnahme. Im Strafrecht macht man das doch auch hin und wieder.
Sowohl im III. Reich als auch in anderen Staaten gab es keine einheitliche politische Meinung. Während des Krieges kam es sogar zu wechselnden Machtverhältnissen in Italien, zum Erstarken der amerikanischen Kriegstreiberfraktion, zu Putschversuchen bis in das Oberkommando der Wehrmacht hinein. Selbst die Juden in Amerika waren lange uneinig zum Kriegseintritt der USA gegen Deutschland, da einer der beiden großen Judenorganisationen der USA vom deutsch-jüdischen Bankhaus Warburg beeinflusst wurde, welches wieder zu Hitlers Finanzminister Hjalmar Schacht (der seine Dissertation aus irgendwelchen Gründen auf hebräisch verteidigte) ganz gute Kontakte unterhielt. Ungefähr zeitgleich mit Schachts Absetzung und Inhaftierung kippte die Stimmung der amerikanischen Juden endgültig gegen Deutschland. Es gab also eine globale Kapital-Allianz, die nach dem verlorenen ersten Weltkrieg sehr preiswert in Deutschland und Osteuropa (im Wiederaufbau) investierte und von Kriegserfolgen der Wehrmacht mit profitierte bzw. diese Erfolge mit Krediten, Patenten, Lieferungen auch aus Amerika vorfinanzierte. Der gegenüber stand die Kapital-Allianz der anglo-amerikanischen Banken, der Nachfolger der East-India-Companie und der West-India-Companie und weiterer Investoren, die angesichts der Deflationskrise auf die Zerschlagung allen konkorrierenden Kapitals drängten, um nun in den dazu gewonnenen Einflußgebieten ihre Kredite aufschwatzen zu können. Frau Schweitzers Buch "Amerika und der Holocaust" möchte ich Interessierten zu diesen Fragen sehr empfehlen.
Und wie sieht es bei der Sowjetunion aus? Hier haben wir es mit typischen Gedankenstrukturen einer Tributwirtschaft zu tun. Diese strebt in Form einer Eroberungswelle auch stets in letzter Konsequenz nach der Weltherrschaft, was gerade die Sowjetunion deutlich bewies. Bis zum 1. September 1939 hat Stalin fast alle benachbarten Staaten angegriffen und weite Gebiete entweder eingemeindet bzw. unter ein Vasallenregime gestellt. Finnland zählt zu den heldenhaft die Heimat verteidigenden Siegern des zweiten Weltkrieges, denen man Achtung zollen darf. Aber was hatten Stalins Rotarmisten in der Mongolei zu suchen? Machen wir uns doch nichts vor - es gab keine mongolische kommunistische Massenbewegung! Die Masse der mongolischen Nomaden haben selbst heute nur sehr unklare Vorstellungen von einem Staatswesen überhaupt. Ohne Zweifel kam irgendwann ein Häuflein Komsomolzen in Ulan-Bator an und rief den Kommunismus aus, so wie ein paar Jahrzehnte später in Afghanistan. 1939 kämpften Japaner und Rotarmisten nur um die - nicht aber für die Mongolen. Aber wer glaubt ernsthaft, dass russische Arbeiter und Bauern einen eigenen Vorteil aus diesen Eroberungsfeldzügen hatten? Nicht ganz ohne Grund lief hinter jeder russischen Schützenkette noch eine zweite "Motivierungskette" hinterher, um auf eventuell zu offen am eigenen Leben hängende Rotarmisten zu ballern. Das hatten Lützow und Gneisenau bei den deutschen Befreiungskriegen damals nicht nötig.
Stalin beabsichtigte zweifellos einen Überfall auf Westeuropa. Er hatte massenhaft Material für einen Blitzkrieg an der neuen deutschen Grenze aufgefahren. Natürlich war er bestens auf Krieg vorbereitet, wie die gewaltigen Fallschirmspringerdivisionen, die weltgrößte Panzerflotte und weitere astreine Angriffswaffen belegen. Nur auf die Idee einer Landesverteidigung kam er nicht - im Gegensatz zu den Sperriegel bauenden Finnen. Die an der Westfront bereitliegenden Vorräte Stalins fielen den 14 Tage zu früh kommenden deutschen Truppen in die Hände. Damit platzten Stalins gesamte Weltherrschaftspläne - er war tagelang unauffindbar und gab der Wehrmacht eine fast ungehinderte Anreise nach Moskau frei. Es dauerte Monate, bis die auf Hochtouren laufende russische Rüstungsproduktion endlich von Autobahn-Rennpanzern auf Schlammpanzer mit breiten Ketten umgestellt werden konnte und bis sinnvolle Verteidigungshandlungen konzipiert waren. Vor dem deutschen Überfall gab es nur russische Überfallpläne. Jeder russische Soldat hatte ein kleines Heftchen im Stiefel, in dem bezeichnende Redewendungen, z.B.: "Wie heißt dieses Dorf" in deutsch, russisch und deutsch mit russischen Buchstaben standen. Wer seine Heimat verteidigt, kennt die nächsten Dörfer besser als der Feind und muss nicht danach fragen, nicht wahr? Ausfühlicher kann man das in Suworows Buch "Der Eisbrecher" nachlesen. Dieser ehemalige Sowjet-Militär schreibt eine jedes mir bekannte Lehrbuch verspottende, andere Version der Kriegsgeschichte, die erheblich mehr rationelle Gründe offenlegt als unsere herkömmlichen Märchenbücher der Sieger. Es passt die Soworow-Version auch erstaunlich gut zu den Details, an die sich Dr. Adler erinnert oder die mir meine Oma noch erzählte. Meine Frau, aufgewachsen in Russland, erinnert sich, so ein seltsames Kriegs-Vokabelheftchen bei ihrem Opa gesehen zu haben. Vielleicht hören wir doch besser auf die, die wirklich dabeigewesen waren? Einträge aus dem Lexikon sollte man nicht einfach unkommentiert übernehmen - weder damals noch heute!
Eine Befreiung halte ich nur dann für gegeben, wenn sich die Lebensumstände des Befreiten sofort spürbar verbessern und er sich endlich wieder frei fühlt. Wochenlange Vergewaltigungsorgien, mit glasigen Augen durch die Orte torkelnde Siegertrupps, ein die rote Fahne hissender Rotarmist auf dem Reichstag mit mindestens einer teuer aussehenden Uhr an jedem Arm (was in Lehrbüchern später wegretuschiert wurde) und viele Jahrzehnte Landesbesetzung sind keine Befreiung - von was auch immer. Das kann auch die später entstandene Annäherung der unter selben Herren dienenden Völker nicht widerlegen. Stalins Armee wäre auch ohne ein faschistisches Deutschland früher oder später in Westeuropa aufgetaucht, und sie kam ganz gewiss nicht in der ehrenvollen Absicht, hier nur jemanden vom Faschismus zu befreien - der doch dem Stalinismus so wesensverwandt war.
Wer von sowjetischer Befreiung des deutschen Volkes redet, der verspottet unter anderem einige KZ-Häftlinge, die nach kurzer Freiheit unter Stalin wieder als Querulanten in den selben Lagern landeten. Auch meine Oma hat in Eberswalde eher den Überfall der Vandalen erlebt, aber keine Befreiung. Und es hat 60 Jahre niemand gewagt, das laut zu sagen. So frei waren wir nämlich unter den Befreiern. Dennoch gebe ich nicht dem sowjetischen Volk noch irgendeinem anderen die Schuld an den Kriegsverbrechen, sondern bestehe nur auf der Strafverfolgung der damals Verantwortlichen und der noch lebenden Täter. Ich fordere keine Zahlungen vom heutigen russischen Volk und lehne auch Reparationsforderungen von Siegern an besiegte Staaten generell ab, aber eine gegenseitige Entschuldigung der heutigen Regierungen für unbestreitbare Greueltaten beider Seiten als versöhnender Akt wäre wohl nicht zuviel verlangt. Wem dazu keine Gründe einfallen, der lese das Buch "Drei Brüder" von Frau Amthauer, erschienen im PS VERLAG. Trotz aller Untaten ist Rache an Nachkommen von Tätern keine Lösung. Rassenhass nützt nur wieder irgendwelchen Kriegsanstiftern. Jetzt, als freie Völker, sollten wir uns endlich gegenseitig vergeben, bevor jemand die unbewältigten Gefühle noch einmal mißbraucht.
Was es aus Sicht der Bürger in den von Frankreich, USA oder Großbritannien besetzten deutschen Gebieten zu diesem Thema Befreiung zu sagen gibt, überlasse ich gern dortigen Augenzeugen. Natürlich sind mir mit Schokolade winkende Eroberer auch erst einmal sympathischer als betrunkene Vandalen. Wohin ein von Siegern kreditfinanziertes Wirtschaftswunder geführt hat, sehen wir heute an der deutschen Wirtschaft. Schulden bis über beide Ohren und keine Ahnung, wie man da noch wachsen soll. Hier würde sich eine Befreiung wirklich mal langsam anbieten.
Peter Spangenberg