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Lucifero


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Ein Name. Ein Programm?

Wenn die Gewerkschaft nicht selbst zum Teufel gehen will, kann sie sich den auch holen.

Für nicht so bibelfeste Leute: Der Spruch im Original heißt: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann muss der Prophet eben zum Berg kommen. Luzifer (Lichtbringer) ist einer der traditionellen Kosenamen des Höllenfürsten neben Scheitan, Diabolo, Deibel, Teufel, Satan usw.
Warum Italiener (Katholiken?) ihren Sohn ausgerechnet Angelo Lucifero nennen, ist nicht meine Sache. Soll er Licht bringen und uns heimleuchten! Doch dann soll er auch die Energierechnung vertragen! Und diese wird ihm nun präsentiert von www.psverlag.de.

Warum mir in letzter Zeit so eigenartige Namen bei den Extremisten auffallen, weiß ich auch nicht. Vor kurzem berichtete ich über eine Frau Bezold-Chatwin, deren Internetaktivität auch sehr an Bezahlung erinnerte und die mit eingespieltem Team und einer Anwaltskanzlei im Rücken tatsächlich einen jahrelangen Chat gegen ein nun verbotenes Buch gewann.

Direkt zum Lucifero-Artikel oder erst einmal hier oben eine Einleitung zu auffälligen Gewerkschaftsfunktionären lesen?

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Ver.di und die Nazikeule

Teil 1: Stuttgarter Gewerkschaft entnazifiziert eigene Bundesebene

Um Missverständnissen vorzubeugen: Angelo Lucifero steht und stand mit seiner reduzierten 2-Bit-Weltsicht nicht allein in seiner Gewerkschaft. Er erkannte bei anderen - so lese ich das aus den mir bekannt gewordenen Schlagzeilen - ja immer nur die Farben braun und rot. Gelernte Grafiker ahnen, wie wenig Information und Speicherbedarf in solchen Strichbildern steckt! Notfalls kann man das bei uns im Rahmen einer Berufsausbildung zum Mediengestalter verinnerlichen. Kurz zuvor versuchte eine Stuttgarter Untergliederung, ihren Dachverband Ver.di wegen »regressiver Kapitalismuskritik« zu entnazifizieren. Ich mischte mich ein wenig ein, bekam aber - von Ver.di jedenfalls - bis heute keine Antwort. Egal. Ich bin jung. Ich kann warten!

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Teil 2: DGB-Landeschef Udo Gebhard will sich nicht gemeinsam mit einem Neonazi auf sein Amt verpflichten lassen

Die Staatsanwaltschaft ermittelte 2007 gegen DGB-Landesvorsitzenden Udo Gebhardt wegen Beleidigung. Gebhardt hatte als Mitglied im Stadtrat von Dessau-Roßlau im September ohne Nennung eines Namens erklärt, er wolle sich nicht gemeinsam mit einem Neonazi auf sein Amt verpflichten lassen. Daraufhin hatte der Landesvorsitzende der DVU, Ingmar Knop, der auch im Stadtrat sitzt, Anzeige und Strafantrag gegen Udo Gebhardt gestellt. Laut DGB hatte Udo Gebhardt Ende Juni alle gewerkschaftlich gebundenen Mitglieder von Kommunalparlamenten in Sachsen-Anhalt aufgerufen, sich der Zusammenarbeit mit Vertretern extrem rechter Parteien zu verweigern. Er selbst habe deshalb den Präsidenten des Stadtrates von Dessau-Roßlau gebeten, seine Amtsverpflichtung demonstrativ extra ablegen zu können. In einer Erklärung habe der Landeschef darauf hingewiesen, dass er die Wahlentscheidung jedes Bürgers achte, und dass es ihm nicht um die Stigmatisierung einer Person oder von Gruppen gehe, sondern um politische Inhalte.

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Ich schrieb also dazu ins bbp-Forum:

Hätte er gesagt, er wolle nicht mit einem DVU-Mann zusammenarbeiten, wäre ja noch alles verständlich. So aber deute ich die sofortige Anzeige wegen Beleidigung eher zu Gunsten des nun wütenden DVU-Politikers. Der will offenbar gar kein Nazi sein und auch nicht so in der Öffentlichkeit genannt werden. Darin unterscheidet er sich schon mal nicht vom angreifenden Gewerkschaftler. Was ist aber so schlimm an jemandem, der kein Nazi sein will? Nun liegt es an dem verbalen Angreifer, entweder stichhaltig nachzuweisen, dass die DVU rechtsextrem und insbesondere deren Vertreter den Kriterien nach ein Neonazi ist. Wäre da mehr dran, dann wäre diese Partei heute sicher nicht in Kommunalparlamenten, sondern verboten wegen so einiger Paragrafen. Also wird sich der Gewerkschaftler nach seinem laustarken Auftritt wohl oder übel bei jemandem für seine unbedachten Worte entschuldigen müssen und eventuell auch Strafe für diesen übereifrigen Ausrutscher zahlen müssen.

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Im Übrigen scheint es eine verbreitete Unart zu sein, sich lieber auf so primitive Schmutzkampagnen (die Nazikeule gilt da als die verbale Atombombe mit Erstschlagsbonus) zu versteifen, statt sich in aller gebotenen Ruhe und Sorgfalt mit den persönlich für falsch gehaltenen Argumenten und Fakten zu beschäftigen. Wenigstens im bbp-Forum sollten aber nicht Schlagzeilen und Wortfetzen die Debatte um wichtige Themen bestimmen. Wer weiß mehr zum DVU-Mann und dem Gewerkschafter? Was konkret kann man wem der beiden vorwerfen? Wie hätte der Gewerkschafter besser reagieren sollen? Was hätte sich bei guter Erziehung als perfekter Umgang mit politischen Gegnern gehört? Wie möchte man gern selbst von politischen Gegnern behandelt werden? Was sagt Rosa Luxemburg zu solchem Verhalten? Die Debatte sei eröffnet.

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Folgende Argumente wurden daraufhin ausgetauscht:

pro

Der Dessauer Gewerkschafter Udo Gebhardt hat keine Namen genannt. Er hat lediglich erklärt, dass er sich nicht gemeinsam mit einem Neonazi auf sein Amt verpflichten lasse. Ob diese Aussage ganz allgemein dahingesagt wurde oder auf den DVU-Mann bezogen war, bleibt wohl Gebhardts Geheimnis.

Der Staatsanwaltschaft dürfte es schwerfallen, den persönlichen Bezug der Aussage nachzuweisen. Erst dann wäre darüber zu befinden, inwieweit die Bezeichnung Neonazi eine Beleidigung darstellt.

Es würde ja wohl auch keiner auf die Idee kommen eine (vielleicht sogar fälschliche) Bezeichnung als Christdemokrat, Sozialdemokrat, Sozialist oder Kommunist als Beleidigung anzuzeigen.

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contra

Was also für jeden PDSler die stellvertretende Bezeichnung Rote Socke oder Altstalinist und für jeden heutigen SPDler die Bezeichnung Volksverräter rechtfertigen würde. Der nicht genannte Name bei nur einem Kandidaten ist ein zarter Hinweis darauf, dass die Bezeichnung doch nicht ganz gerechtfertigt war. Dennoch war klar, wer gemeint ist. Das sind also nur dünne Ausflüchte.

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pro

Der DVU-Mann hat die Bezeichnung Neonazi aber auf sich bezogen. Was durchaus verständlich ist, da es sich bei der DVU um eine Neonazi-Partei handelt. Wenn er kein Nazi sein will und auch nicht so genannt werden will, dann muss er aus der DVU austreten.

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contra

Dein Urteil zur DVU ist ein pauschales, am Klische orientiertes Vorurteil. Im Einzelfall darf immer noch jeder selbst entscheiden, ob er Neonazi (neuer, junger Nazi) sein will oder nicht. Soweit ich weiß, ist das Nazi-sein bei uns streng und erfolgreich verboten. Erst recht im Licht der Öffentlichkeit, wozu ich im weitesten Sinne auch Kommunalparlamente zähle. Ich habe mich übrigens auch geärgert, als mir wegen wissenschaftlichen Argumenten zu Erbkrankheiten von Frau Westendorf braune Gesinnung nachgesagt wurde. Das ist erstens sehr persönlich und zweitens ärgert es gerade den, der sich so nicht empfindet. Drittens umgeht es die Risiken einer inhaltlichen Debatte mit diesem Taschenspielertrick, was unfair und feige ist. Wer Deine Brille anlässlich eines beliebigen Streitthemas als Himmler-Brille schmäht, Dein Eintreten für unsere Mutterschaftsschutzgesetze als unverbesserliche 3.-Reich-Nostalgie oder Dir Deinen Fiat lauthals als Mussolini-Kult auslegt, der wird Dich sicher auch irgendwie aus der Ruhe bringen.

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pro

Da er [den Parteiaustritt] offenbar nicht beabsichtigt, ist Deine Vermutung, der DVU-Mann wolle kein Nazi sein, nicht stichhaltig.

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contra

Sind alle PDSler wirklich Stalinisten oder alle PDSler aufrechte Antikapitalisten? Wer tritt denn da wegen Differenzen zu Parteikollegen mit anderer Weltanschauung aus? Du etwa?

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pro

Hier verkehrst Du das bürgerliche Recht um. Zunächst muss nachgewiesen werden, dass es sich um einen verbalen Angriff handelt.

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contra

Das meinst Du jetzt nicht ernst! Es gab keine Alternative, wer mit Neonazi gemeint sein konnte. Und es wurde mit Organisationsaufwand so publiziert, dass der Gemeinte dies auch ja nicht überhört. Der Charakter des Wortes Neonazi gilt landläufig nicht als Kosewort, sondern ist recht eindeutig negativ besetzt. Ein stolzes Bekennerwort würde Dir Recht geben. Das vorliegende Dementi des in Verruf Gebrachten halte ich für einen weiteren Beleg dafür, dass der Bogen von Anstand und guten Sitten auch juristisch überschritten wurde. Es gab genug Alternativen der Formulierung wie auch der politischen Auseinandersetzung. Da muss man nicht bockig dem Wähler seine abgegebenen Stimmen vor die Füße knallen, nur weil es jetzt ab und zu geteilte Meinung im Parlament geben könnte.

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pro

Vielleicht kennst Du Dich mit dem BRD-Recht nicht so richtig aus. Verboten ist die NSdAP. Die Angehörigen dieser Partei wurden und werden allgemein als Nazis bezeichnet. Allerdings ist das kein rechtlich definierter Begriff.

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contra

Verboten ist auch das Verehren von Tätern, Verbrechen und dafür stehenden Symbolen sowie das Predigen von ideologischen Grundbausteinen wie Rassismus und Kriegstreiberei - wobei letzterer Punkt heute ganz unauffällig und langsam aus der Argumentationskette verschwindet und sogar Angriffskriege plötzlich Ausdrucksweise humanistisch-friedliebender Gutmenschmentalität werden. Aber das führt vom Thema weg. Für mich ist ein Neonazi ein in vielen wesentlichen Punkten dem alten Nazitum nacheifernder neuer Demagoge. Damit muss er zwangsläufig mit geltendem Recht auf Kollisionskurs fahren. Und das wird ziemlich konsequent bestraft. Kannst es ausprobieren!

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pro

Die NPD ist nicht verboten. Deren Anhänger werden gemeinhin Neonazis genannt. Wobei diese Bezeichnung auf die ganze rechtsradikale Szene angewendet wird. Diese Bezeichnung ist m.E. berechtigt. Denn inhaltlich beziehen sich die Neonazis auf die Altnazis. Von den meisten wird das ja selber sogar offiziell so gesehen.

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contra

Nennen die NPD-Leute sich selbst Neonazis? Falls nicht - warum nicht? In der heutigen Argumentationsschiene der NPD, DVU und Schillianer erkenne ich eher Bausteine aus Bürgerbewegungen, PDS und linker Szene wieder. Da würde sich so mancher Altnazi im Grabe umdrehen. Und mancher tut das - wenn noch am Leben - auch schon mal schriftlich, wie einige Bücher der rechten Ecke zeigen. Das weiß ich vom IDGR, den ich zeitweise recht gründlich gelesen habe. Allerdings hat auch der IDGR mitunter Böcke geschossen, wie www.psverlag.de/artikel/wal/idgr.html zeigt. Zu IDGR-Darstellungen gebe ich also keine Wahrheitsgarantie ab.

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pro

Die DVU ist nicht nur inhaltlich sehr verwandt mit den anderen Neonazis, sondern sie ist auch zu den letzten Wahlen ein Wahlbündnis mit der NPD eingegangen. Insofern kann sich auch kein DVU-Mitglied darüber beschweren, als Neonazi bezeichnet zu werden.

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contra

Ein NPD-Genosse hätte vermutlich ebenso wütend reagiert. Mit selbem Recht. Pauschalisierungen gegen Juden als Rassisten und Heuschrecken sind ebenso unangebracht wie gegen Politiker von Splitterparteien als Neonazis. Überhaupt sollte man sich auf anderer Ebene dem Kampf stellen. Es gilt, die missfallenden Argumente, nicht aber die Inhaber der anderen Meinung zu entkräften.

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pro

[Bestrafung von Udo Gebhardt] dürfte kaum zu erwarten sein.

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contra

Das fände ich für den Rechtsstaat und die politische Streitkultur aber wirklich sehr bedauerlich. Das führt auf lange Sicht zu Bürgerkrieg und erfüllt damit handfest den Volksverhetzungsstrafttatbestand. Du wirst wohl auch einsehen, dass die so Beschimpften, solange sie das Wort Neonazi als Beleidigung auffassen und keinen bürgerlichen Schutz gegen solche Kränkung durchzusetzen schaffen, sich irgendwann auf eigene Faust gegen solche freche Rechtsbeugung und Erniedrigung wehren werden. Das kann in den Bushaltestellen und Nebengassen ebenso geschehen wie in nächtlichen Progromen, Jugendrevolten, Putschen. Wer diese erlaubte Beleidigung (von der ich aber annehme, dass sie »druckmindernd« geahndet wird) von Andersdenkenden befürwortet, ist für die kommenden Unruhen und Toten mit verantwortlich!

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pro

Beim Schreiben dieser Zeilen fehlten Dir offenbar die nötige Sorgfalt und Ruhe. Den Begriff »so primitive Schmutzkampagnen« könnte der Gewerkschafter Udo Gebhardt als Beleidigung verstehen.

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contra

Wer sich nicht mit den gegnerischen Argumenten abgibt, sondern gleich voll ins Persönliche geht und dabei öffentliche Beleidigung zum Mittel des Kampfes macht - wie anders sollten wir dessen Vorgehen beschreiben? Als vorbildliche politische Auseinandersetzung? Ich habe aber nicht den Gewerkschafter als primitiv bezeichnet, sondern seinen politischen Arbeitsstil. Ich trenne Fehler und Person. Den Fehler darf ich klar benennen. Die Person darf mal Fehler machen, sollte aber den Hinweis auf den Fehler ernst nehmen und nicht erneut auf persönliche Konfrontation umschalten. Kann sie das nicht, gehört sie nicht an die Spitze einer politischen Kraft. Die Gewerkschaft hat dann hoffentlich noch Reservekandidaten, denn in kommenden Jahren braucht Deutschland die Gewerkschaften vielleicht noch einmal sehr, wenn die Sklavenarbeit noch offener eingefordert wird. Du merkst sicher, dass ich extra den Namen des Kritisierten sogar ganz weglasse, denn mir ist völlig egal, wer den Fehler beging, aber ich will dem politischen Nachwuchs bessere Manieren beibringen, damit solche peinlichen Ausrutscher nicht Tradition werden.

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pro

Der Mann hat Rückgrat bewiesen und nichts andres wahrgenommen, als das Recht, seine Meinung zu äußern.

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contra

Dann muss er auch die Konsequenzen tragen lernen, denn er hat sein Rückgrat zum absichtlichen und entwürdigenden und (besonders böse!) vorausgeplanten öffentlichen Anrempeln eines Andersdenkenden benutzt. Das sollte so lieber nicht Schule machen. Mehr dazu weiter unten.

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pro

Rosa Luxemburg wurde ermordet, bevor die NSdAP gegründet wurde. Sie wurde ermordet von Leuten, die später Nazis wurden. Daher hatte sie keine Gelegenheit, sich dazu zu äußern, wie man mit Nazis umgehen soll.

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contra

Das ist ein erwischter Fluchtversuch. Rosa hatte in der eigenen Partei ebensolche auf persönliche Niedertracht versessenen Subjekte mit totalitären Manieren ausgemacht und wollte deren Emporkommen verhindern. Leider wurde sie als Störfaktor durch Söldner der Reichswehr liquidiert. Die haben damit genau Rosas Feinden freie Bahn verschafft. Verschwörungstheoretiker haben daher ein weites Feld von Verdachtsmomenten zu bearbeiten bekommen. Wem nützte der Mord am meisten? Wer hatte das bessere Motiv? Wir wissen lediglich, welche Gruppierung geschossen hat. Wissen wir selbst das ganz genau? Sender Gleiwitz lässt grüßen. Uniformen zu beschaffen ist nicht unmöglich. Und manchmal fliegen sogar Laien mehrere Boeings im Halbstundentakt treffsicher in Zwillingstürme und Militärzentrale eines bis an die Zähne bewaffneten Staates. Egal - ich will ja auf ein anderes Thema hinaus. Rosa hatte vermutlich genug Charakter, um nicht ausserhalb der eigenen Partei sofort andere Leisten anzulegen. Unrecht bleibt Unrecht, Maulkorb bleibt Maulkorb - und Totalitarismus ist in jedem Lager ebenso furchtbar und ansteckend. Irgendwie erinnert mich Deine Theorie verschwommen an Phrasen vom »arischen Herrenmenschen« oder vom »auserwählten Volk«, womit ich an das propagierte Recht einiger Demagogen denke, die für sich und ihren Clan Sonderrechte propagierten, während ihren Opfern das Maul verboten wurde, ihnen Judensterne angenäht oder das Geld gegen Zinsen verliehen wurde, ja sogar Sklavenarbeit durch Untermenschen bzw. Nichtjuden für ehrenwert und richtig erklärt wurde. Das Recht auf freie Meinung führt nach Deiner Logik zum Freispruch des Einen, der politische Gegner öffentlich mit dem Begriff Neonazi brandmarkt und damit deren Abwertung betreibt. Der Eine hätte demnach das Recht, seiner Meinung über den Gegner deutlich Ausdruck zu verschaffen. Dabei darf er auch geltendes Recht biegen und beugen, dass die Spanten krachen, weil er ja dem guten Zweck der Meinungshygiene dient. Dessen Gegner aber darf (als ein politischer Untermensch?) aber seine Meinung selbst dann nicht vertreten, wenn ihn genug Mitbürger speziell dafür ins Parlament gewählt haben. Politische Gegner dürfen ihm die Zusammenarbeit im Parlament verweigern, ihn öffentlich kränken, vielleicht sogar auf diese Art Neuwahlen durch den Amtsverzicht erwirken. Das ist nicht zufällig politische Unterdrückung, unfaire Auseinandersetzung, eine Art politischer Rassismus? Schaut da nicht ein winziger Rest an totalitärer Gesinnung durch? Ist das auf Kontakte zu radikalen gewaltbereiten Antifa-Schlägertrupps zurückzuführen? Die stecke ich gewöhnlich in die selbe Schublade wie betrunkene extremstolze Oi-Oi-Oi-Rufer. Beide Gruppen besudeln mit ihrem dümmlichen Gekrakel frisch sanierte Hauswände, belästigen Passanten und vermindern aktiv Gesundheit und Wohlbefinden Andersdenkender. Muss das jetzt über den Zwischenschritt der Herabwürdigung Andersdenkender auch Stil der täglichen Parlamentsarbeit werden? Wenn das so weiter geht mit totalitären Denkansätzen, dann tobt hier bald wieder der bis zur Weißglut rasend gemachte (polarisierte) Mob sengend und mordend durch die Stadtviertel. Das kannst Du auch nicht wollen. Falls Du Literatur vom auserwählten Volk anfordern möchtest, gebe ich Dir die Links, damit Du nicht denkst, die Nazis oder ich hätten den Mist erfunden. Die haben beim Vokabular nur abgekupfert, was nichts entschuldigt. Heute treten Antideutsche eher noch als die NPD das üble Erbe an. Extrembeispiele finden wir natürlich in beiden Gruppen, wie es sich für ordentliche steuerbare Pole einer manipulierten Masse gehört.

Ich kann auch die Gesamtversion als Datei beschaffen. Andererseits gibt es wirklich bessere Bücher, um die Zeit totzuschlagen. Entscheide selber! Ich verweise noch einmal auf meine Worte zu den Polspielchen der Eliten aller Zeiten. Auf Dauer wirst Du Dich an Deinen heute gelesenen Ansichten nicht mehr richtig halten können. Das sehe ich ja in den letzten Jahren schon an Deinen Berichten in der bbp. Du bist ja auf dem richtigen Weg. Du darfst die Diskussion gern so (ungekürzt oder mit Deinen abschließenden Kommentaren) ins Forum stellen.

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Lucifero schwingt die Nazikeule

Presseschau

Die Thüringer Allgemeine schrieb (hier gekürzt wiedergegeben): »Nach seiner Kündigung hat der umstrittene Verdi-Gewerkschafter Angelo Lucifero der Verdi-Führung diffamierende Falschaussagen vorgeworfen. So habe er keine Kollegen mit dem Nazigruß gegrüßt, keine Mail-Adress-Verzeichnisse der Gewerkschaft habe er nicht missbraucht und Mitarbeitern keine Gewalt angedroht. Verdi hatte ihn deshalb suspendiert. Zudem hatte Lucifero im Sommer in Erfurt einen Demonstranten mit seiner Schreckschusspistole leicht verletzt. Ihm wird unter anderem Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Nun steht er deswegen vor dem Erfurter Landgericht.«
»Wie kann die Verdi-Landesleitung einem überzeugten Antifaschisten nur unterstellen, seine Kollegen mit Heil Hitler gegrüßt zu haben?«, fragt Bernd Bettels und besteht auf Wiedereinstellung des Kollegen.

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Es werde Licht!

Grundsätzlich bin ich ja schon für Leute, die sich offen zu ihrer Meinung bekennen. Aber darf man einen Lucifero denn gleich die Hölle losbrechen lassen, sobald sich ihm ähnlich offenherzige Menschen mit einer anderen Meinung unter die Augen wagen?

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Ein Gewerkschaftskollege, der gegen einen politischen Gegner (DVU-Abgeordneter) mit abweichender Meinung eine öffentliche Hetzkampagne inszeniert und deswegen vom Gericht wegen Beleidigung verurteilt werden musste, ist schon keine besonders große Zierde für eine Gewerkschaft oder irgendeine andere an Demokratie und Menschenwürde orientierte Institution. Allein deswegen könnte ich verstehen, wenn Ver.di nun eine andere Art von Figuren ins Licht der Öffentlichkeit schieben will, bevor noch mehr Porzellan kaputt geht.

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Fällt ein anderer Gewerkschaftler aber in engem zeitlichen Zusammenhang dadurch auf, dass er auf einer Demonstration Schreckschusswaffen mitführt, dann kann ich diesem Menschen nur eine schon eher kindlich-naive grobe Fahrlässigkeit vorwerfen, denn in Demonstrationen können durchaus einmal auf engem Raum viele Menschen zusammenkommen. Es kann gedrängelt und geschoben werden! Da kann also auch unbeabsichtigt mal eine Schreckschusswaffe losgehen - selbst in der Hosentasche. Und das kann durchaus wehtun. Aus selbem Grund verzichten viele tausende Berliner bei Ihrer Silvesterfeier vor dem Brandenburger Tor seit Jahren auf Mitbringen und Abfeuern von Böllern und Raketen aus der Menschenmenge heraus. Dafür hatten bisher selbst angetrunkene Jugendliche offenbar Verständnis. Kann man soviel Rücksicht auf Mitdemonstranten auch vom politischen Umfeld um Gewerkschaftsfunktionäre erwarten? Schreckschusswaffen in der Faust von Gewerkschaftsfunktionären sind nämlich eine erhebliche Gefahr - auch fürs gewerkschaftliche Porzellan.

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Wenn jemand dann seine verantwortungslos mitgeführte Schreckschusswaffe während der Demonstration auch noch zückt und damit einem Menschen gesundheitlichen Schaden als Folge seines Schusses zufügt, dann ist eine weitere Grenze des menschlichen Umgangs miteinander überschritten. Hören wir dann auch noch als Rechtfertigung, dass dieser Mensch den anderen Menschen krankgeschossen hat, weil er an Hand von Parolen, Kleidungsstil oder Frisur sein Opfer verdächtigt, gewaltbereit zu sein, dann ist das schon ein vollwertiger Polterabend.

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Vorausgesetzt, man gesteht dem Leben und der Gesundheit eines mit Neonazi bezeichneten Andersdenkenden einen gewissen Wert zu, dann hat der Schuss von Lucifero auch am Opfer (materiell messbaren) Schaden angerichtet. Aus Sicht des Opfers mag das sogar der relevanteste Schaden in diesem Zusammenhang sein. Erfahren unsere Kinder, dass man so etwas heutzutage straflos tun darf, dann tritt aus meiner Sicht als Vater auch ein erheblicher ideeller Schaden ein, für den wir Eltern wohl kaum Entschädigung erwarten dürfen. Noch schlimmer ist, dass die Kinder sich auch noch mit dem Opfer solidarisieren und dessen möglicherweise rassistischen und gewaltverherrlichenden Plattheiten auf den Leim gehen könnten. Ja, wenn Anti-Nazis sich mitten unter uns so benehmen und Nazis nachher vor Gericht gewinnen, dann muss man ja wohl mit auch solchen Folgen für die eigene Kindeserziehung rechnen. Tolle antifaschistische Aktion, kann ich da nur sagen!

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Spricht sich jedoch herum, dass uns die Gewerkschaft auf Demonstrationen lockt, ihre Funktionäre während der Demonstration jedoch mit mehr oder weniger echt aussehenden Pistolen zwischen uns herumwuseln und durch Schüsse auf Nicht-Mitmarschierer Krawalle und - wenn das den Ordnungshütern auffällt - auch noch die allseits beliebten polizeiliche Knüppelorgien provozieren, was fragen sich denn dann die bisherigen Anhänger von gewerkschaftlichen und bürgerrechtlichen Idealen?

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Ich als Gewerkschaft würde dem unverbesserlich am Ruf der Gewerkschaft zündelnden Lucifero nicht auch noch weiter Lohn bezahlen wollen. Man muss ihn ja nicht gleich zur Hölle schicken, aber eine zeitweise Versetzung an die Basis muss auch mit ALG 1 oder 2 zumutbar sein. Auf Bewährung sozusagen.

Peter Spangenberg

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Gegenargumente von Lucifero-Anhängern:

----- Original Message -----
To: bbp-forum@yahoogroups.de
Sent: Tuesday, January 15, 2008 11:02 PM
Subject: Re: [bbp-forum] Lucifero - Der Name ist Programm?

Mir scheint, dass Du ungenügend oder nur einseitig auf bestimmten Internetseiten recherchiert hast. Bezogen auf die Skinheads der NPD-Kameradschaften, mit denen Lucifero konfrontiert war, dürfte die Charakterisierung als »offenherzige Menschen mit einer anderen Meinung« doch sehr geschmeichelt sein.

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Ich habe es vor ca. 10 Jahren selber mal erlebt, wie der Kontakt zu solch offenherzigen Menschen abläuft. Ich begleitete damals eine Gruppe junger Leute, die im Leibnizviertel Nazischmierereien mit weißer Farbe überpinselten. In der Nähe des damals noch bestehenden Leibniz-Jugendclubs trafen wir auf eine kleine Gruppe von Skinheads. Zwei oder drei hatten sich offenbar schon genügend Mut angesoffen, dass sie, sofort als sie uns sahen, aus dem Trupp heraus zunächst mit verbalen Beschimpfungen auf unsere Gruppe losgingen. Dazu gehörte neben Beschimpfungen u.a. das Zeigen des Hitlergrusses. Unsere Gruppe, etwa 15 bis 20 Personen, die meisten Kinder unter 14 Jahre und Mädchen, ging einer direkten Konfrontation aus dem Weg und bewegte sich möglichst zügig in Richtung Fußgängerbrücke über den Finowkanal. Bald darauf warfen die Skins Steine. Ohne Rücksicht darauf, dass auf der Brücke gerade eine Frau mit Kinderwagen und weitere Unbeteiligte liefen. Zum Glück waren nur kleine Kiesel greifbar und es gab keine größeren Verletzungen auch wenn eines der Mädchen der Gruppe am Schienbein getroffen wurde. Als wäre jeglicher natürlicher Selbstschutzmechanismus abgeschaltet, rannte ein Skinhead in die Gruppe hinein. Ich muss sagen, dass ich heilfroh war, dass einer der älteren Jungs einen Knüppel unterm Mantel hatte, mit welchem der Angreifer schnell abgewehrt wurde. Wir gingen dann Richtung Bahnhof weiter, wo die Gruppe von der Polizei angehalten wurde. Es wurden Fragen zu der Auseinandersetzung gestellt. Es kam dann heraus, dass die Nazis Anzeige wegen Körperverletzung erstattet hatten.

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Angelo Lucifero, der übrigens Italiener ist und in den 70er Jahren in die BRD kam, weil er in Italien den Wehrdienst verweigert hatte (Zivildienst gabs damals dort nicht), kam nicht nur einmal in ähnliche Situationen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war er seit Anfang der 90er Jahre 18mal Ziel tätlicher Angriffe. Im NPD-Jargon war natürlich jedesmal er der Angreifer. So wie der Eberswalder Neonazi vor zehn Jahren Opfer.

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Bei meiner Recherche ist mir eine solche Information nicht untergekommen. Sag bitte mal die Quelle dieser Information. Weswegen wurde Lucifero denn nun verurteilt? Wegen Inszenierung einer öffentlichen Hetzkampagne oder wegen Beleidigung?

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Zur Bewertung, inwieweit eine solche Verurteilung Zierde sein kann, müsste man mehr zu den Einzelheiten wissen.

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Ver.dis Porzellan geht kaputt. Das stimmt. Aber vor allem, weil sich die Ver.di-Landesführung in Thüringen als nazihörig outet, wenn sie mit der Suspendierung und Entlassung Luciferos explizite Forderungen der NPD umsetzt.

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Mit solcher Polemik entfernst Du Dich deutlich vom Sachverhalt.

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Du gibst die Version wieder, welche die NPD über die Vorgänge am 15.03.2007 in Erfurt verbreitet hat.

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Luciferos Darstellung dieses Sachverhalts ist:

Den Wortlaut schrieb mir der engagierte Verteidiger des Angelo Lucifero. Nachfolgender Text ist also kein Ergebnis direkter Recherche von mir, und von Herrn Lucifero (noch) nicht bestätigt, somit vorerst mit Vorsicht zu genießen. In eckigen Klammern stehen Einschübe von mir.

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Ich habe viele Infos am 15. März an die TeilnehmerInnen und Passanten verteilt. Etwa 17:20 Uhr während ich neben meinem Musik-Auto stand bekam ich von hinten von drei Jungen [drei Kinder?] Schläge auf den Rücken. Als ich mich umgedreht habe, sind sie weggelaufen. Kurz danach habe ich wahrgenommen, dass die NPD mit Fahnen und Infos [ein Infostand neben einem anderen Infostand?] neben der Hauptkundgebungsstelle der sozialen Bewegung stand.

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Da ich vermuten durfte, dass sich die Gewalt gegen mich wiederholen würde, habe ich aus meinem Musik-Auto die Zoom Walther P22 [die Tatwaffe, eine Schreckschusspistole] rausgenommen. Es ist keine echte Waffe, sondern um Gewalttäter abzuschrecken - wurde mir von einem Partisanen empfohlen. Ich bin auf die Nazis zu und habe circa 50 Infos hochgeworfen. [Notwehr? Oder Wutausbruch?] Als ich einem Demonstranten der sozialen Bewegung geholfen habe, Neonazis, die sich vor der Fahne der sozialen Bewegung stellen wollten [Wem stellt man sich eigentlich normalerweise?], zurück zu drängen [Nur mit Worten?], hat einer mir auf die Brust geschlagen [während ich nur zart gegen deren Brüste drängte?], und es kamen noch einige andere auf mich zu. Ein junger Nazi ist mit einer kleinen Kamera auf mich zu gegangen und hat mich damit ins Gesicht geschlagen. Ich habe ihm die Kamera heruntergeschlagen. Daraufhin habe ich von anderen wieder Schläge auf die Brust, auf die Hand und auf den Bauch bekommen. Ich habe dann die Zoom Walther P22 [die Schreckschusspistole] herausgenommen. Sie sind weggelaufen und ich zurückgelaufen, habe im Abstand von etwa 5 Meter drei mal in deren Richtung geschossen [in Notwehr?]. Die Schüsse verletzten nicht. [Und was steht im Polizeibericht?] Hätte ich diese Zoom Walther P22 nicht gehabt, dann wäre ich mindestens wie am 9. Februar niedergeschlagen worden. Richtigerweise hat mir einer empfohlen weg zu gehen. Das habe ich gemacht.

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Und nun wieder ich:

Ich habe zuerst nur vertrauensvoll die bbp-Forumsinformationen gelesen. Dann habe ich den empfohlenen Link zur Zeitung besucht. Ist das schon rechtsradikal? Nun fang Dich mal wieder! Was da nicht stand, dafür kann ich nichts. Nach dem, was da stand, konnte ich nur so urteilen, dass der Täter Lucifero war und derjenige mit dem Gesundheitsschaden war dann vermutlich dessen Opfer. Und das Opfer hatte offenbar keine Schreckschusspistole zu einem fairen Duell zufällig in der Hosentasche. Wer hat sich also bereits vor dem Verlassen der Wohnung auf eine potentiell gewaltträchtige Situation vorbereitet? Der, der schon 18 mal vorher in Schlägereien verwickelt war? Wie würden wir einen solchen Jungen auf dem Schulhof nennen? Unschuldiges Opfer etwa? Was hat Lucifero zur Deeskalation versucht?

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Du hast damals mit der Kindergruppe vor einer befürchteten Handgreiflichkeit den Rückweg angetreten - eine vorbildliche Deeskalationsgeste. Erst, als trotzdem ein weiterer Angriff in die Gruppe hinein passierte, wehrte die Gruppe sich - wenn auch mit einem Knüppel, der vorher versteckt mitgebracht wurde und also auch schon den Willen zum Einsatz bei passender Gelegenheit belegen könnte. Die Notwehrgesetze sind da recht eindeutig: Waffeneinsatz (Messer, Stock, Stein, Axt, Schusswaffe usw.) gegen unbewaffneten Angreifer ist unverhältnismäßig und daher unzulässig, wenn nicht die körperlich-technische Überlegenheit des Angreifers zum Selbstschutz (nicht zum Befriedigen von Ehrgefühl) ausgeglichen werden muss. Zumal in der Gruppe wohl auch andere Möglichkeiten existierten, den einsamen Idioten kurz fest- und niederzuhalten. Du warst doch auch dabei.

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Wenn einer 18 mal von Neonazis angezeigt wurde wegen Gewaltanwendung zum Schaden eines rechten Opfers, dann muss das noch lange keine Lüge der Rechten sein. Die Zahl 18 ist nach dem Alphabet auch ein rechtes Erkennungszeichen - aber lassen wir mal die Zahlenmystik. Und so viel Zufall - immer er und dann auch noch immer mit anderen Opfern, die Anzeige erstatten - das kann und will ich nicht unbesehen einfach glauben müssen. Lieber würde ich doch mal das eine oder andere Opfer dazu anhören wollen - selbst wenn es bis zur Peinlichkeit extrem stolz auf seine Nationalität wäre.

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Der Gewerkschafter, der sich bei dem DVU-Konkurrenten eine Klage einhandelte, ist von Gewerkschaftskollege Carsten Zinn im Forum kurz vorher vorgestellt worden. Ich habe auch dazu einen zeitnahen Kommentar abgegeben. Nun wollte ich - die Kenntnis meiner vorherigen Zeilen voraussetzend - nur noch einmal daran erinnern. Das war auch ein Gewerkschafter, der völlig sinnlos und auch in seiner Sache erfolglos politisches Porzellan zertrampelte.

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Ich denke, jetzt übertreibst Du aber wirklich. Eine Gewerkschaft kann ebensowenig wie eine Firma oder eine Schule durchgehen lassen, dass ihre Leithammel und Angestellten mit ganz offenem rüpelhaften und sogar gesetzwidrigem, die öffentliche Sicherheit gefährdendem Verhalten jegliche Sympathie im Volk verspielen. Die braucht man nämlich bei künftigen Tarifauseinandersetzungen. Meinst Du, ich hätte die Bahnverspätungen und Zugausfälle von 2007 ohne Wut gegen die Bahngewerkschaften hingenommen, wenn vorab randalierende Funktionäre der GDL kritische Journalisten oder Reisende geprügelt oder nicht in Züge gelassen hätte? Das haben die aber schön sein lassen, und ich habe sie dafür in zwei Fernsehinterviews verteidigt und mich nur über Mehdorn und sein Gehalt sowie über die verweigerte (mir schon verkaufte) Transportleistung der Deutschen Bahn erregt.

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Und Polemik ist, wenn man keine Argumete, sondern nur Totschlagargumente aufführt. Das mit der mir unterstellten Polemik ist - wenn weitere Begründungen fehlen - auch so ein Fall. Ich gebe zudem nur die Infos wieder, die Carsten Zinn verbreitet hat. Nur seine Schlussfolgerungen gefallen mir nicht, und deswegen habe ich reagiert. Wenn ich schon nicht die Darstellungen der Rechten lesen soll - vermutlich wegen Befangenheit - wieso soll ich nun den Bericht von Lucifero lesen? Ich lese ihn aber, weil ich nie genug Informationen bekommen kann. Vielleicht beschaffst Du Dir aber selbst einmal einen Überblick über die Argumente und Berichte von Rechts zu der Sache? Das wäre korrekt. Und mir gegenüber fair, weil Du mich ja der parteiischen Desinformation verdächtigt hast, als ob ich auf rechtem Auge blind wäre und nur linke Gewalt sehen wollte. Ich hoffe tatsächlich, dass ich mit Wort und Tat auch bei Dir einen anderen Eindruck hinterlassen konnte - seit vielen Jahren.

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Die Erklärung von Lucifero würde ich gern auf meine Internetseite stellen, da sie meine bisherigen Mutmaßungen noch weit übertrifft. Ich glaube sogar, Du hast die gar nicht gelesen. Der nimmt also in einem völlig unbedrohten Moment ein sehr nach Pistole aussehendes Ding in die Hand und kreuzt mit Zetteln um sich werfend provokativ am NPD-Stand auf. Was - frage ich Dich - werden die NPD-Jungs gedacht haben?

  1. Da kommt ein Überläufer. Wir sollen bestimmt seine Waffe bewundern und ihm einen Posten anbieten.

  2. Der Typ hat eine Knarre in der Faust und schmeißt die eigenen, teuer oder mit Spendengeld gedruckten Zettel wütend durch die Gegend. Der dreht anscheinend gerade durch und wir müssen die von uns angestifteten kleinen Jungs jetzt vor den ausufernden Folgen unseres dummen Streiches irgendwie abschirmen.

  3. Da kommt jemand wie irre mit einer Pistole zu uns. Na und?

Selbst wenn die seine Waffe nicht gesehen haben, müssen sie vor soviel Frechheit Bauklötze gestaunt haben und es ist eher verwunderlich, dass Lucifero ohne Waffe damit durchkam und eine Übermacht zurückwich. Die Drohkulisse muss irgendwie überzeugend gewesen sein. Oder hast Du etwas von überzeugender Redekunst des Lucifero gegen die NPD am deren Stand gelesen? So heißt doch wohl ein Ort mit Fähnchen und Infos, oder? Und warum sollten die NPD-Leute (eine nicht verbotene Partei) nicht neben dem Stand der sozialen Bewegung stehen dürfen?

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Wenn ich auf jemanden mit meiner Kamera zulaufe, dann kam ich dabei noch nie auf die Idee, diese zum Schlagen zu benutzen. Und ganz ehrlich: die Dinger sind teuer. Und auch als Schlagwaffe ziemlich unpraktisch in der Handinnenfläche drin. So blöd ist auch ein Neonazi nicht! Wahrscheinlicher ist, dass dem Herrn mit der Pistole, der offenbar Kraft der Waffe die sich deeskalierend zurückziehende NPD vom eigenen Standort wegdrängen konnte, die Kamera und deren dokumentarische Absicht missfiel und er deswegen zufällig eine solche Bewegung ausführte, die dann tatsächlich zu Hautkontakt mit der Kamera führte, welche dabei zu Boden ging und wahrscheinlich zu Kollateralschaden im Sinne des gerechten totalen Krieges erklärt wurde. Der Zweck heiligt jedes Mittel?

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Dass nun der Kamerabesitzer in Rage kam und auch dessen Freunde plötzlich beistehen wollten, kann ich nachvollziehen. Dennoch haben sich die Leute vor dem nun Pistole schwingenden Lucifero gewaltfrei zurückgezogen, also keine Schießerei in der Menschenmenge mit unvorhersehbarer Gefahr auch für Unbeteiligte riskiert. Auf ihrem Rückzug hat Lucifero - um den Sieg auszukosten - noch dreimal hinterhergefeuert. Was sagst Du denn dazu? Ich sag jetzt nichts mehr. Ich glaube Lucifero wirklich, denn ich erkenne kein Motiv von ihm, sich absichtlich so tief mit einer Lügengeschichte hereinzureiten.

Der Mann gehört möglicherweise in stationäre Behandlung!

  1. wegen übersteigertem Sendungsbewusstsein gegen Rechts,

  2. wegen folgenschwerer extremer Reizbarkeit und wegen ständiger Gefahr für die Allgemeinheit,

  3. wegen vermutlicher verschobener Wirklichkeitswahrnehmung.

Warum vermute ich das? Wenn mich drei Kinder auf den Rücken klopfen und sofort weglaufen, dann hole ich normalerweise keine Schreckschusspistole für den Gegenangriff. Ich werfe auch nicht mir anvertrautes Infomaterial meines Arbeitgebers in den Dreck, um irgendwem zu imponieren wie ein Bäume schüttelnder Gorilla. Ich sehe herankommende Kameras auch nicht als bedrohliche Schlagwaffe an. Und ich bin auch ganz sicher, dass ich nicht in Notwehr den vor meiner Waffe davonlaufenden Leuten hinterherschießen werde. Und wenn jemand mit einer Schreckschuss-Verletzung bei der Polizei eine Anzeige erstattet, dann wird die Polizei, nicht aber der Schütze feststellen, ob jemand verletzt wurde. Meiner Meinung nach sollten jetzt alle 18 bisherigen Vorfälle noch einmal aufgerollt werden, um ein medizinisches Gutachten für den weiteren Umgang mit Angelo Lucifero zu ermöglichen. Nach mehrmonatiger Ausheilung der von mir nicht ausgeschlossenen Psychose sollte er sich wieder bei der Gewerkschaft bewerben dürfen. Ist er gesund, dann würde ich Jobverlust für angemessen halten.

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nachträgliche Ergänzungen

Einführung

Ergänzend zur aktuellen Diskussion nachfolgend einige von mir mit Überschriften und fettgedruckten Anmerkungen versehene Zitate aus einem längeren Artikel, der am 18.1.2008 in der Wochenzeitung "Freitag" erschienen ist. Der Artikel sollte nach vermutlich für Angelo Lucifero Partei ergreifen, bringt aber nur weiteres belastendes Material. So wie beim Fall Gebhardt sage ich auch diesmal wahrscheinlich richtig eine gerichtliche Verurteilung der Tat voraus. Es würde mich - nach immer mehr auftauchenden belastenden Fakten aus dem Umfeld des Angeklagten - sehr wundern, wenn ich diesmal irren sollte. Dabei bin ich eigentlich gegen eine Haftstrafe - und vermutlich wird auch der Verteidiger die Straffähigkeit des Angeklagten bestreiten und ein gesundheitliches Gutachten beantragen.

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Erste Verdachtsmomente für unangemessenes, nicht gesellschaftsfähiges Verhalten, für Verfolgungswahn, für jeder Selbstkontrolle entschlüpfenden Jähzorn in der Öffentlichkeit, für besonders ausgeprägte Kritikunfähigkeit und somit eine höchstwahrscheinlich etwas gestörte Persönlichkeit könnten ja vorliegen. Das Gericht wird sich so oder so entscheiden müssen. Und einige Gewerkschaftler und Antifaschisten werden ihre Methoden der politischen Arbeit überdenken müssen, um nicht ebenfalls zu Patienten erklärt zu werden. Psychosen aller Art sind übrigens oft auch nicht selbstverschuldet. Vielleicht hat sogar die Gewerkschaft ihre unteren Funktionäre mit Arbeits- und Erfolgsdruck (Stress) zu Überstunden und Schlafmangel über lange Zeiträume genötigt. Biochemisch und statistisch ist unter solchen Umständen früher oder später eine Stoffwechselstörung zu erwarten. Das kann jedem von uns in derartiger Lage zustoßen. Und jeder kann (eventuell erst nach wochenlanger medikamentöser Vorbehandlung) unter ausgewogener und regelmäßiger Ernährung, reichlich Schlaf und professioneller Aufklärung über Ursachen und Wirkungen in der eigenen Psyche wieder ein ganz normaler und geachteter Mitbürger werden. So habe ich mir das jedenfalls von einer Fachärztin für solche Leiden erklären lassen und schließe mich dieser Ansicht nun an. Diese Ärztin meinte übrigens, dass heute - im ganz normalen Wahnsinn des Kapitalismus der letzten Tage - fast jeder bereits eine mehr oder weniger kleine Meise mit sich herumtrage. So wie ich werden sich jetzt sicher auch fast alle Leser von dieser pauschalen Diagnose ausnehmen und für geistig voll auf der Höhe erklären, nicht wahr? Das erklärt aber auch einige der hier gelesenen Argumente. An dieser Stelle möchte ich lieber wieder auf das eigentliche Thema zurückfinden, bevor nun verärgerte Zeitgenossen mit Hilfe meiner eigenen Argumente an meiner Gesundheit und Glaubwürdigkeit herumdeuteln.

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Persönliche Minderwertigkeitsprobleme?

Zitat: Angelo Francesco Lucifero, hochgewachsen, rothaarig, jetzt mit Grau durchmischt, sommersprossig, verschlug es in das thüringische Erfurt. Als Junge fand er sich gar nicht schön, die Farben seiner Geschwister gefielen ihm besser, schwarze Haare und braune Haut.

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Seit ich von den Antideutschen gehört habe, weiß ich, dass es auch eine Sonderform des Rassismus gibt, die sich gegen die eigene Rasse richtet bzw. richten kann. Die Abwertung der eigenen Haar- und Hautfarbe ist natürlich besonders risikobeladen. Ob sich Angelo Lucifero deswegen so gern und so oft in gesundheitliche Gefahr begibt und mit seinem provokativen Verhalten geradezu gezielt Selbstverstümmelung betreibt?

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(Noch) nicht angemeldete Pistole?

Zitat: Er bestellt die Waffe, testet sie an einer Wand, ist überrascht vom Krach, sieht keine Spur an der Wand, sie scheint zur Verteidigung tauglich. Er legt sie wieder in den Karton und ins Auto, muss sie noch anmelden.

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Jetzt - nach solchem Vorfall - wird es vielleicht Ärger bei der Anmeldung der Pistole geben. Ich vermute, dass Waffenbesitzer ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis nachweisen müssen. Vielleicht hätte die gekaufte Waffe doch lieber im Auto bleiben sollen, bis sich der Käufer etwas über seine Rechte und Pflichten als Waffenbesitzer belesen hat?

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Ganz-weit-vorne-Selbstverteidigung?

Zitat: Angelo Lucifero klappt seinen Kofferraum auf, Musik ertönt, er verteilt Flugblätter an die Passanten [...]. Wenig später sieht er, wie sich ein Trupp der Jungen Nationaldemokraten mit Transparent vor den schockierten Redner schiebt. Er nimmt die Schreckschusspistole aus seinem Auto. In der Mitte der Kundgebung entsteht ein Tumult, er eilt zur Hilfe, bekommt wieder Schläge ab. Jemand richtet eine kleine Kamera auf ihn, sehr nah, er schlägt sie ihm aus der Hand, erhält weitere Schläge, da zieht er die Waffe, richtet sie auf die Angreifer, die sich zurückziehen, drückt drei mal ab.

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Diese Selbstverteidigungsauslegung greift wirklich weit aus - wohl mindestens bis zum Hindukusch, wo Deutschland ja nun auch schon seit Jahren zum Entsetzen aller Geografielehrer seine Grenzen schützt. Nach dem eben gelesenen Zitat entfällt nun das Argument von Selbstverteidigung völlig. Die drei Knirpse hatten sich nach einem Blick in die Augen des Angelo Lucifero bereits erfolgreich verdrückt. Es ging offenbar auch nicht um den Schutz der Gesundheit des Redners, denn Transparente zählen hier in Deutschland zum Glück ebenso zur legalen Form der gelebten Meinungsfreiheit wie geschwenkte USA- und Israelfahnen auf der Anti-Irakkrieg-Demonstration von 2003 in Berlin. Transparente mit nicht strafbaren Losungen haben direkt erst einmal keinen negativen Einfluss auf den Gesundheitszustand von auch noch so erschrockenen Rednern. Und strafbare Losungen werden gewöhnlich samt Transparent recht schnell von den reichlich anwesenden und auch auf solche Fälle in Schulungen vorbereiteten Polizisten beschlagnahmt. So weit ich aus eigener Erfahrung als Teilnehmer diverser Kundgebungen weiß, muss man sich seine Transparente auch nicht vom Organisations-Team der Kundgebung absegnen lassen. Und die Polizei darf wohl auch nicht von sich aus farblich oder sonstwie den Gesamteindruck störende Transparente aus dem Verkehr ziehen. Meinungsfreiheit ist eben manchmal eine verzwickte Sache, mit der zu leben mancher erst noch lernen muss. Die durch Angelo Lucifero weggeschlagene Kamera ist dagegen ein Angriff auf das Recht der freien Presse, auf das Recht der Bürger auf unzensierte Berichterstattung, auf das Recht auch von NPD-Leuten, möglicherweise strafbares Verhalten als Beweismaterial filmen zu dürfen. Zudem erkenne ich darin eine absichtliche Sachbeschädigung, die vermutlich auch zivilrechtlich zu Konsequenzen führt. Die zu Boden gegangene Kamera wird bei neutralen Fallbetrachtern wahrscheinlich als Ausdruck des Schuldbewusstseins und als Vertuschungsversuch von Seiten des Angeklagten gedeutet, nicht wahr?

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Verhöhnung der Geschädigten?

Zitat: Wie stets bei politisch motivierten Tätlichkeiten gibt es entgegengesetzte Zeugenaussagen. Zwei der Angreifer wollen nur zufällig auf dem Anger gewesen sein und durch die Schreckschüsse einen Hörsturz erlitten haben. Sie erstatten Anzeige wegen Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt ausschließlich gegen Lucifero und nicht gegen die Jungen Nationaldemokraten und ihr Umfeld, welche die Kundgebung gesprengt haben.

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Ist es relevant, zu wissen, weshalb sich ein Mensch auf einer Kundgebung befunden hat? Solange er dort gegen kein Gesetz verstößt und niemandem Schaden zufügt, hat er doch das selbe Recht der Teilnahme wie jeder Gleich- oder auch Andersdenkende! Ein Hörsturz ist meiner Meinung nach keine Kleinigkeit, sondern kann eine ärgerliche Behinderung für das ganze Leben bedeuten. Darf ein Mensch, der die falsche Losung spazieren trägt, vom ersten besten Kritiker mit so einer körperlichen Behinderung bestraft werden? Diese Opfer auch noch als Simulanten zu verspotten und dazu noch - obwohl uns nicht eine Andeutung von deren Tat genannt wird - als Täter zu bezeichnen, klingt schon sehr verwirrt. Ist denn die deutsche Sprache wirklich so schwer zu handhaben? Normalerweise schießt der Täter und das Opfer blutet. Ausnahmen von dieser Regel sollten uns schon näher und vor allem überzeugender als in diesem Zitat erläutert werden, meine ich.

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Warum sollten es ausgerechnet Andersdenkende besser haben?

Zitat: Lucifero ist durch einen starken Tinnitus zu 50 Prozent als schwerbehindert eingestuft, das ist in seiner Umgebung allen bekannt.

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Dann sollte er eigentlich wissen, wie sich ein Hörsturz unter Umständen anfühlen kann. Auch verbessern Schreckschusspistolen nicht wirklich die Heilungsaussichten. Besonders schlechten Charakter zeigt meiner Meinung nach der, welcher selbst von Hörproblemen betroffen ist und also auch schon einmal von möglichen Ursachen wie Knall oder Dauerlärm für Hörsturz und Tinitus gehört haben sollte, trotzdem aber seine Mitmenschen und sogar sich selbst einer mutwillig herbeigeführten Knallerei aussetzt und dabei andere Leute tatsächlich gesundheitlich schädigt.

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Volksheld oder abgehobener Extremist?

Zitat: Luciferos großem Talent als Vernetzer ist es wesentlich zu verdanken, dass in Thüringen die Gegner der aggressiven Rechten Kontakt halten, reagieren können und Vertrauen zu den Gewerkschaften entwickeln. Sie tun das angesichts einer schweigenden Mehrheit, einer gleichgültigen Politik, einer Öffentlichkeit, die lieber wegsieht. Der zuverlässige Kontakt untereinander ist das einzige Mittel, sich gegen die Ignoranz zu behaupten.

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Vernetzt wurden also nur die Leute, die in ähnlicher Hysterie eine aggressive Rechte sehen und also auch mit ihr ebenso hart kämpfen wollten. Die schweigende Mehrheit hat bei dieser Sichtweise das Recht, einfach Masse bzw. Volk zu sein, verspielt und bedarf der Rettung durch Auserwählte, durch Lichtbringer, durch Lucifero und Co.
Wie in einer Sekte wird untereinander abgesichert, dass dieses Feindbild gehegt und gepflegt wird. Schreckschüsse und personelle Rückschläge sind dabei wohl in Kauf zu nehmen - im Sinne der heiligen großen Sache. Aber die versteht das dumme Volk sowieso nicht. Deswegen verlässt man sich auch mehr auf ständiges Wiederholen der Forderung, Angelo Lucifero wieder einzustellen, statt sich ernsthaft mit dem Vorfall auseinanderzusetzen.
Aber nun stellen wir uns den Vorfall einmal auf dem Schulhof vor - natürlich den Kindern zuliebe nicht mit Pistole, sondern mit einem Stock.

Oder ist das Schulhofgleichnis nur rechtradikale Polemik, weil sie schließlich der falschen Seite und nicht den erleuchteten Rache-Engeln der guten Sache beisteht? Ist nicht fast jeder von uns auf solchem Schulhof aufgewachsen? Ist die Haltung der schweigenden Mehrheit, die sich entsetzt von solchen Krawallmachern abwendet, nicht nachvollziehbar?
Ich bitte um eine kleine Nachdenkpause!
Auf dem Schulhof folgt normalerweise ein Versuch, die Kampfhähne wieder auszusöhnen. Vielleicht wäre das eine recht dankbare Aufgabe für die Presse? Auch Gewerkschaftsfunktionäre konnten sich so durchaus Respekt verschaffen.
Aber dazu darf man nicht selbst in den Krawall verwickelt sein. Dazu müsste man wirklich darüber stehen. Unsere Lehrerin hätte das vermutlich locker geschafft, nicht wahr?

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Links

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Schlusswort

Gewerkschaftsfunktionäre sind Leute, die von der Belegschaft bezahlt werden. Um genau was zu tun? Antifaschistische Zeitungen betreiben? Krawall auf Marktplätzen stiften? Mit der Pistole in der Hand die NPD-Jugend zur Gewaltlosigkeit belehren? Oder öffentliche Beleidigungen gegen andersdenkende Parlamentskollegen vom Stapel lassen? Straftaten für eine so gute Sache begehen, dass derweil die Gewerkschaftsarbeit ruhig liegen bleiben kann? Würden die Funktionäre nicht mit derlei Hobbies die Kassen der Belegschaften geplündert haben und auch noch ihre Arbeitszeit in solche Nervenkitzel gesteckt haben, dann würden wohl alle Belegschaften so gut vertreten worden sein wie die der Lokführer der GDL. Demnächst hören wir vielleicht von Funktionären, die auf Kosten der Dienststelle eine Fallschirmspringer-Ausbildung machen oder den Südpol bereisen?

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Wahrscheinlich haben die meisten Gewerkschaften seit langer Zeit nur den Bock zum Gärtner bestellt. Das sieht man an den Billiglöhnen und zusammenbrechenden Tarifstrukturen, aber auch an wanderfreudigen Konzernen (Nokia) und der Mitgliederzahl der Gerwerkschaften.

Ich versuche mich nun noch einmal als Wahrsager: Am Ende wird nur noch eine solche Gewerkschaft bestehen, die auch ihre Kernaufgaben erledigt und dabei effizienter mit Arbeitszeit und Kampfkasse umgeht als die mit Polspielchen abgelenkten Konkurrenz-Gewerkschaften.

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Wo würden Sie denn lieber Mitgliedsbeiträge einzahlen? Soll ein Kollege Lucifero für Sie den nächsten Lohn aushandeln? Da müssten Sie ihm erst einmal nachweisen, dass Ihr Chef ein böses NPD-Mitglied ist! Sonst hat der doch wichtigere Dinge zu erledigen! Gewerkschaftsfunktionäre fallen in letzter Zeit sehr selten mit erfolgreichen Tarifverhandlungen auf, dafür um so mehr mit gerichtlich verurteilten Straftaten. Zufall? Oder stecken da die selben Kräfte dahinter, die auch als V-Leute die NPD medientechnisch und personell zu dem machen, als was sie heute unterwegs ist? Vielleicht lesen Sie doch einmal etwas über Polspielchen?

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medizinischer Aspekt

Eventuell tun wir Leuten, die sich wie A. Lucifero übereifrig mit irgendeinem Feind auseinandersetzen müssen, auch Unrecht, wenn wir allein den schlechten Charakter oder die mangelhafte Erziehung bzw. Selbstkontrolle rügen. Ich fand eine sehr interessante Definition von Robert Anton Wilson für eine psychische Erkrankung, die mir erhebliche Zweifel an der Schuldfähigkeit - und damit an der gesunden Zurechnungsfähigkeit und Berufstauglichkeit - solcher Extremisten aufkommen ließ.

Klinische Paranoia ist ein psychisch gestörter Zustand einer Person oder Gruppe, in welchem der Betroffene oder die Betroffenen die gesamte Kommunikation mit anderen verliert/verlieren. Signale, die der eigenen Tunnel-Realität widersprechen, werden weggefiltert. Das entspricht dem Tunnelblick des stark alkoholisierten Autofahrers, den wir ja auch als nicht voll fahrtüchtig begreifen. Mit einem Tunnelblick klinischer Paranoia wird man stufenweise in einen Suizid- oder Mordwahn verfallen. Wie andere Formen von Geistesstörung hilft klinische Paranoia weder Beroffenen noch deren Umfeld oder gar der Gesellschaft. Sie führt regelmäßig zu viel Kummer und Verschleiß von Hirnzellen.

Was soll man da noch sagen, außer vielleicht »Gute Besserung?«
Gestörte Persönlichkeiten haben in wichtigen Ämtern, hinter dem Steuer und in der Nähe von Waffen nichts verloren! Die Gesellschaft sollte sich nicht nur mit Bestrafung, sondern vor allem auch mit Vorbeugung und Heilung der Kranken beschäftigen! Damit will ich nicht wie Stalin alle politischen Gegner in Klapsmühlen einweisen lassen, sondern nach objektiven medizinischen Kriterien die für sich und Andere gefährlichen Geisteskranken als solche bezeichnen und vor ihnen warnen dürfen. Sobald das nicht mehr als Beleidigung, sondern als berechtigtes Selbstschutzinteresse gilt, wird den Kranken - wie mit einem Krankenschein für Infektionskrankheiten oder Behinderungen - nach und nach soweit wie angemessen Verantwortung entzogen bzw. abgenommen. Bei erblindeten Busfahrern oder an Hepatitis erkrankten Köchen ist man da ja auch nicht so zimperlich. Damit nun nicht jeder eine seinen Zielen entgegenhandelnde Person als Fall von geistiger Verwirrung darstellen und so einer Diskussion der Argumente bequem ausweichen kann, müssen allerdings auch wieder vernünftige Spielregeln geschaffen werden, die den Missbrauch verhindern. Derzeit können - laut WDR-Bericht über eine komplett für irre erklärte Abteilung eines hessischen Finanzamtes zur Bankenkontrolle - größere Betriebe mit eigenem Betriebsarzt ihr eigenes Personal nach Belieben für verrückt erklären und in Rente schicken, ohne dass ein ärztliches Gegengutachten in freier Arztwahl den Opfern ihren Job rettet. Den Beitrag Firewall der Eliten vor der Justiz Teil 1-3 finden Sie hoffentlich auch weiterhin bei youtube.

Peter Spangenberg

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