Pro EVA PRINZIP

Nachgehakt Nr. 1

Rehabilitation für Mutterschaft und Familie

Kommentar zu zwei Artikeln

»Das Eva-Prinzip - warum ARD-Sprecher wie Jörn Lauterbach so seltsam reagieren«

Die falsche Antwort

Bei einer Pressekonferenz in Berlin anlässlich der Veröffentlichung ihres jüngsten Buches »Das Prinzip Arche Noah - warum wir die Familie retten müssen« wagte Eva Herman laut von Jörn Lauterbach nachgequaktem Gesinnungsschnüffel-Bericht die (offenbar) riskante Feststellung: Im Dritten Reich sei »vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler ... aber einiges auch sehr gut, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter«. Da hat man ihr aber auch eine heiße Frage vorgelegt, nicht wahr?

Eva Herman sagt laut Einheitspressedarstellung, dass unter den auch von ihr nicht geliebten Nazis zufällig »Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein ... auch im Dritten Reich gefördert wurden.« Was sie nun wirklich und unverdreht sagte, lesen Sie am besten auf ihrer eigenen Seite! Da gibt es nämlich kleine Abweichungen zur offiziellen Darstellung in den Medien, welche sich hoffentlich bald und öffentlich korrigieren lassen. Das sind wir dem unverbesserlichen Glauben, in einem Rechtsstaat zu wohnen, nämlich irgendwie schuldig!
[Inzwischen siegte Eva Herman übrigens vor dem Berufungsgericht und darf die Verleumder zur Kasse bitten, ja eventuell sogar den verlorenen Job beim NDR zurückerhalten.]

Weil aber ein gutes Haar an einer rituellen Verschluss-Sache (wegen Verherrlichungsgefahr) nicht sein darf, vergessen wir - um den Job zitternd - am Besten so schnell wie möglich den Wisentschutz bei Eberswalde, die Mutterschaftsgesetze, einige andere Sozialgesetze und auch das wahrscheinlich aus all den Überbleibseln des Dritten Reiches bekannteste: die deutsche Autobahn, damit wir nicht am Ende als Ökofaschisten, Stillgruppen-Terroristen oder Fernfahrer-Nazi unter dem Bannfluch der Medien stehen. Tabu! Darüber spricht man eben nicht! Und das hilft?

Dass Eva Herman auch übelsten Bösewichten die wenigen guten Taten als solche anrechnet, ist moralisch und historisch zwar korrekt, aber was hilft das schon, wenn so eine Meinung nicht in den Einheitsbrei passt, der dem Volk verordnet wurde? Wen interessieren schon Fakten, Gesetze und Zeugenaussagen? Was zählt, ist die Lufthoheit in der Debatte. Und diese Lufthoheit hatte offensichtlich nicht Eva Herman. Als Bodenpersonal hätte sie das ahnen müssen!

Man spuckt nicht auf die Hand, die einen füttert!

Viel schlimmer als so eine inszenierte Senderbeschädigung ist doch der Fakt, dass in Deutschland der politische Maulkorb wieder modern wird. Man darf vielleicht die Familie verprügeln, sich vielleicht nackt in der Regenbogenpresse zeigen, aber doch nicht eine von der Schablone abweichende Meinung öffentlich zugeben! Dabei geht es in Wirklichkeit nicht um Verharmlosung des Faschismus, sondern um handfeste wirtschaftliche Interessen. Und die wird jemand, der es bis zu den Schalthebeln geschafft hat, ja wohl nicht offen ausbreiten! Also kommt man von hinten aus dem Nebel. Auf die raffinierte Frage, wie man zu dem von Nazis gemachten Mutterschutzzeugs stehe, kann man nämlich heute leicht hereinfallen. Entweder entlarvt man sich als Volltrottel mit null Ahnung von Müttern und Geschichte - oder man ist rechtsradikal. Jesus sollte sich seinerzeit anlässlich einer Jungfrauensteinigung zwischen dem Bruch römischer und dem Bruch jüdischer Gesetze entscheiden. Er hat die Falle aber erkannt und genial gekontert. Frau Herman war einen Moment lang weniger schlagfertig als Jesus. Sie hat sich einfach bzw. geradezu naiv zu ihrem Abitur bekannt und ist also wie geplant aus dem öffentlichen Bewusstsein entfernt worden. Warum Berufsverbot? Ei, das hat sie doch ganz deutlich im Eva Prinzip provoziert!

Geheimnisverrat

In einer kleinen Passage nämlich, in der sie vorrechnet, wie man den Lohn pro Beschäftigten ungefähr halbieren kann, wenn man statt einem Ernährer in Zukunft zwei davon für ein etwa gleichbleibendes Einkommen rackern lässt. Den meisten Familien reicht nämlich aus, wenn die Existenz wenigstens nicht heftig wackelt. Und auf diesem Niveau pegelt sich - auch wenn alle Frauen und alle Kinder und alle Rentner im Haushalt mit am Fließband stehen würden - immer wieder der Durchschnittslohn einer Haushaltsgemeinschaft ein. »Erst kamen die Gastarbeiter, aber wir Frauen waren einfach billiger, in größerer Zahl verfügbar und konnten bereits deutsch«, sagt Frau Herman sinngemäß. Jetzt stellen sie sich mal vor, so ein rotes Buch geriete in die Hand von irgendeiner aktiven Gewerkschafts-Pfeife. Das Buch hätte dann Aussicht auf erfolgreiche Volksverhetzung - gegen bestimmte kleine Gruppen in bzw. eher über unserer Gesellschaft! Wer wundert sich da noch, dass irgendwer kurz darauf ganze Chefredaktionen zu blödelnden Anti-Eva-Prinzip-Büchern motivierte, dass man die arme Eva Herman wegen Frauenfeindlichkeit an den Pranger stellte und ihr jede in Worte fassbare Form von extremer Blondheit unterschob.

Kommentar zum Artikel
Eine deutsche Mutter
Eva Herman lobt die Familienpolitik der Nazis.
Der NDR trennt sich nun von ihr
von [...]

offener Brief an die [...] Zeitung

Es ist einfach nur peinlich, dass in dem Artikel der politische Maulkorb wie in DDR-Zeiten gerechtfertigt wird. Mit selber Logik aus dem Artikel könnte man der Zeitung und der Autorin [...] unterstellen, Sie würden sich grundsätzlich für kinderlose Frauen mit kombinierten Einkünften aus Prostitution plus Fließbandarbeit im Schichtsystem sowie für Bombenteppiche auf Dresden, Hamburg, Tripolis, Belgrad und Bagdad und Angriffskriege aller Art mit oder ohne UNO-Mandat erwärmen, da sie sich nicht grundsätzlich gegen das westliche Wertesystem aussprechen.

Eva Herman ist, wenn sie die Autobahn benutzt, ihren Mutterschaftsurlaub als ihr zustehend betrachtet und auch einige weitere bis heute übernommene Dinge aus dem 3. Reich von dem damaligen braunen Terror zu trennen und so zu schätzen weiß, noch lange keine Faschistin. Genau genommen unterstelle ich auch Ihnen (der gesamten Belegschaft der Zeitung und auch der Autorin [...]) eine heimliche Sympathie mit diversen aus der Nazizeit in unsere heutige Zeit übernommenen Gesetzen und Wertvorstellungen. Oder hätten Sie die letzten paar Wisente in Görings Wisentgatter ebenso abgeknallt wie es 1945 die Rote Armee tat?

Aber die aus dem Artikel herausbrüllende Unterdrückung abweichender Meinungen - die erinnert schon sehr deutlich an alle möglichen totalitären Regimes, das Nazideutschland eingeschlossen. Man muss heute schon mächtig aufpassen, wenn man mit einem Nebensatz irgendwie auf das Thema Nationalsozialismus zu sprechen kommt. Das kann sogar provoziert werden. Zum Beispiel mit einer Frage, ob der ganze Mutterzirkus im EVA PRINZIP nicht ein Auswuchs des Hitlerfaschismus sei. Da muss man sich wohl heute entscheiden: Entweder bekennt man sich zu Recht und Gewissen oder zur herrschenden Meinung. Alle Zwischentöne werden ja sofort einem der beiden Exreme zugeordnet und abgeurteilt. Wussten Sie, dass es zwischen Schwarz und Weiß noch jede Menge Grautöne und sogar ein paar richtig bunte Farbtupfer gibt? Durch die Schwarzweißmalerei verliert man aber dummerweise automatisch den Rückhalt in einer der Hälften des Volkes. Im Falle von Eva Herman kostet sie das also entweder den Job oder die Leserschaft. Wie hätten Sie sich entschieden?

Jesus würde Ihnen vermutlich auf solche provozierende Fangfrage antworten: Wer selber ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Die ARD hat bereits die Bibel beiseite gelegt, gut gezielt geworfen und eine vorbildliche Moderatorin unter der Gürtellinie getroffen. Ihre Zeitung ist gerade dabei, dem anvisierten Opfer weitere Steine nachzuwerfen, um ihm nach Kräften den Rest zu geben. Sie tun das öffentlich und werden anders als erwartet wahrgenommen! Sie sind jetzt nicht die Guten! Mutterhass und organisierte Kinderverwahrlosung außerhalb der schützenden und prägenden Familie sind noch kein Straftatbestand, aber auch längst nicht mehr in allen Kreisen gesellschaftsfähig. Nicht Eva Herman gehört in die politische Schmuddelecke, sondern das schlecht organisierte und nun auffliegende Verbrechen an der Menschlichkeit. Ihr Artikel war da nur ein winziges Puzzleteilchen aus dem Zerrbild des ganz normalen Wahnsinns in den Massenmedien.

Ihre eigenen Kinder - falls die überhaupt irgendwann in Ihren Lebensentwurf passen sollten - werden ihnen irgendwann strengere Richter sein als Sie es der Frau Herman je sein können. Ersatzweise tun es auch die Kinder der Nachbarn, Freunde und Kollegen. Man erntet, was man sät! Was halten Sie von Schadenbegrenzung durch rechtzeitiges Einlenken?

Frau Herman wünsche ich viel Freude mit ihrer Familie und ihrem neuen Buch ebensolchen Erfolg wie den vorausgegangenen guten Würfen. Und den gleichgeschalteten Massenmedien weissage ich weiter wegbrechende Quoten durch sich immer schlechter informiert fühlende Bürger. Mir soll es recht sein, denn mir und tausenden anderen kleinen Verlagen und Zeitungsredaktionen erwachsen daraus zusätzliche Kunden, solange man uns das Recht auf freie Meinungsäußerung noch halbwegs gestattet.

Was wird aus uns?

Am besten spielen wir gleich mit offenen Karten. Frau Herman ist weg und darf wohl - solange sie nicht dem Ketzertum abschwört - auch nicht wieder in die erste oder zweite Reihe. Herr Lauterbach hat eine zufriedenstellende Loyalitätsbekundung bei der freien deutschen Presse abgeliefert und bekommt dafür vielleicht einmal einen lohnenden Auftrag. Und die Leser ohne Ahnung vom Inhalt des Eva Prinzips werden zunehmend neidischer auf Familien schielen, die sich dem ganz normalen Wahnsinn verweigern und deutlich glücklicher wirken. In dem Zusammenhang erinnere ich hinterhältig an die flächendeckend einbrechenden Umsätze der großen Zeitungsverlage und an Prof. Dr. med. Spitzers Ausführungen zur Schädlichkeit des Fernsehens. Der hat aber auch 5 Kinder. Wer weiß: Vielleicht kennt er auch das Eva Prinzip? Irgendwie muss er seine Großfamilie ja zusammenhalten! In diesem Sinne wünsche ich uns allen kurz und schmerzlos einfach gute Besserung!

Peter Spangenberg