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Vaters Haus


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Vaters Haus

von Ottilie Amthauer

Ottilie Amthauer: Vaters Haus

Vorwort des Buches

Es scheint in Mode gekommen zu sein, durch Schreiben sich von etwas zu befreien versuchen. Meiner Meinung nach sind es nur Versuche, denn wie kann man sich von etwas befreien, was uns als unausweichliches Schicksal in die Wiege gelegt wurde, bzw. wie wollen wir uns befreien von Menschen, die uns geboren haben, mit denen wir durch Bande fest verknüpft sind, die sich nie durchtrennen lassen. Berühmte Schriftsteller schreiben die sogenannte Wahrheit über ihre freudlose Kindheit, über ihre Unterdrückung im Elternhaus - und oft sind sie gerade durch ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Familien schon berühmt geworden, bevor sie durch eigenen Fleiß auch nur die geringste Chance erhalten haben, berühmt zu werden. Gerade Frauen sollten sich dessen mit Dankbarkeit erinnern und nicht nach dem Tod des Vaters erleichtert aufatmen, weil sie sich nun endlich vom Vaterbild befreien und von der Familie lösen können. Irgendwann, wenn sie einsam und von sogenannten guten Freunden verlassen sind, werden diese Menschen wünschen, in den Schoß einer Familie heimkehren zu dürfen, aber meist ist es dann zu spät - die „böse Familie“ hat sich in Einzelteile aufgelöst, die nicht mehr zusammenzusetzen sind. Einzelteile aber sind meist zu nichts mehr nütze, man kann sie vielleicht nur zum Ausbessern benutzen.

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Es ist nicht nur ein Zeichen dieser Zeit, dass man ein Leben für sich allein leben will, niemandem verpflichtet als sich selbst. Schon vor Jahrhunderten trennten sich Menschen, um das Große zu suchen - die wenigsten hatten die Möglichkeit zurückzukommen. Wieviele blieben einsam ein Leben lang, viele auch mitten in ihrer Familie. Wie wenig weiß ein Mensch im Grunde genommen vom anderen? Die meisten Romane enden damit, dass sich Menschen in Liebe finden; aber damit fängt das Leben doch eigentlich erst an. Auch die, welche mit den größten Idealen, mit dem besten Willen beginnen, sehen ein, dass das Schicksal bestimmt. Es bleibt ihnen selbst kaum eine Möglichkeit, das Leben so zu gestalten, wie sie es wollen.

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Und so ist unser Dasein bestimmt von einem ewigen Auf und Ab, von Freude und Leid, von Gebären und Sterben. Niemand kann es ändern. Im Leben jedes Menschen gibt es Zeitpunkte, in denen er glaubt, das Glück gepachtet zu haben, und solche, wo er fürchtet, vor Trauer und Leid nicht weiterleben zu können. Der Vorteil, jung zu sein, ist, dass man sich nicht vorstellen kann, wie das Altern ist, wie die Schönheit vergeht, die Kräfte nachlassen und Dinge lebenswichtig werden, über die man als junger Mensch nur gelacht hat. Viele Menschen verdrängen diese Gedanken. Sie wollen mit Gewalt jung bleiben, sie sehen an denen vorbei, denen das Alter schon seinen Stempel aufgedrückt hat. Wie wollen sie einmal ertragen, selbst alt zu sein und abgeschoben zu werden? Wenn nicht einmal Mitglieder der Familie da sind, die sich ihrer erbarmen?

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Ich habe so viele Menschen sterben sehen, ich habe so viele alt werden sehen, dass ich diese Bilder nicht vergessen kann. Und wenn ich jüngere Leute sehe, die glauben, das Glück und die Jugend auf ewig gepachtet zu haben, kann ich nur schmerzlich lächeln - schmerzlich, weil ich daran denke, wie weh es tun wird, wenn auch sie trotz allem einmal alt werden und auf das Abstellgleis geschoben sind. Denn sie werden nicht rechtzeitig absteigen von dem hohen Ross der Selbstgefälligkeit, sie werden es nicht glauben wollen, dass sie wie alle Menschen für sich allein sterben müssen und niemand ihnen dabei helfen kann.

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Wir Christen dürften eigentlich keine so große Angst vor dem Sterben haben, und trotzdem haben wir sie und wünschen uns einen schönen Tod. Wie anders leben beispielsweise die Japaner mit dem Gedanken an den Tod, der für sie so etwas Natürliches wie das Geborenwerden ist. Sie glauben wirklich an ein Weiterleben nach dem Tod – und sie veranstalten die größten Feste zu Ehren ihrer Toten. Dafür reisen die Angehörigen der Toten aus weiter Entfernung in ihre Landbezirke nach Hause. Die Geister der Verstorbenen werden im Licht von Fackeln und Laternen aus ihren Grabstätten zu den Häusern geleitet, die sie bewohnt haben, und dort werden sie feierlich gemeinsam mit den Lebenden bewirtet. Nach den Tagen der Festlichkeiten werden sie dann in der Nacht des Vollmondes wieder zu ihren Ruheplätzen zurückgebracht. Uraltes Brauchtum und überlieferte Gewohnheiten haben ihre Kraft nicht verloren, und immer noch dauert „der unsichtbare Druck zahlloser entschwundener Generationen“.

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Der Mystiker Lafcadio Heam, der in Japan seine geistige Heimat fand, schrieb: „Vergiss nicht, dass hier alles einem Zauber unterliegt dass die Toten dich in ihren Bann geschlagen haben , dass die Lichter, die Farben und die Stimmen zuletzt ins Leere, ins Schweigen entweichen müssen.“ Für den Japaner verbindet sich das Vergangene mit dem Heutigen und strömt in die Zukunft weiter. Wir Europäer leben zu sehr nur der Gegenwart, wir verleugnen das Vergangene und haben Angst vor der Zukunft - wie beschämend für Menschen, die sich als der Mittelpunkt fühlten, die glaubten, Ausgangspunkt aller Kultur zu sein. Je mehr wir uns davon entfernen, natürlich zu leben und zu sterben, nähern wir uns einer Epoche, in der das Leben nicht mehr lebenswert sein wird. Es gibt keine Religion auf der Erde, die in ihren Glaubenssätzen nicht von einem Leben nach dem Tode spricht - aber gerade wir Christen, die wir uns als die wahren Kinder Gottes sehen, sind so wenig gefestigt in unserer Religion, dass wir den Gedanken an den Tod und das Sterben beiseiteschieben und erst, wenn wir damit konfrontiert werden, verzweifelnd um Hilfe bitten und nicht allein fertig werden mit unserem Abschied von der Erde.

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Eine meiner Großmütter war in ihrem Leben oft krank gewesen - aber sie hatte gelernt, mit dem Gedanken an den Tod zu leben. Für sie war er nicht der Schnitter mit der Sense, wie ihn der Maler Rethel oder die Maler des Mittelalters dargestellt haben - für sie war er der Freund Hein, der einem sanft die Augen schließt, der den Leib der Erdenschwere enthebt in die Höhen des Himmels, des Friedens. Diese Großmutter war oft dem Tode nah; sie erwartete ihn geduldig, in ihrem alten Gebetbuch lesend. Als sie dann wirklich starb, ging es nicht schnell und schmerzlos. Sie musste sich sehr quälen, aber sie ertrug es in Geduld und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit all den vor ihr Verstorbenen und auf ein ewiges Geborgensein in Gottes Schoß, in seiner ewig verzeihenden Liebe.

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Wie ich selbst sterben werde, weiß ich nicht. Es ist uns Menschen nicht gegeben, in die Zukunft zu schauen. Aber ich möchte so sterben können - in kindlichem Vertrauen auf Gottes Güte. Nachdem mein Vater jetzt in hohem Alter von uns ging, habe ich mich sehr mit seinem Leben beschäftigt, und ich meine es ihm schuldig zu sein, dass ich meinen Nachkommen davon berichte, diesen und allen, die ihn kannten.

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Impressum

OTTILIE AMTHAUER
VATERS HAUS
Roman
PS VERLAG
Eberswalde
©2007

Die Deutsche Bibliothek CIP-Einheitsaufnahme

Amthauer, Ottilie: Vaters Haus: Erzählung. 1. Aufl. – Eberswalde: PS VERLAG, 2007. – 71 S.

Umwelthinweis:

Dieses Buch wurde mit einem umweltfreundlichen Verfahren und auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

1. Auflage 2007

© 2007 PS VERLAG
1. Auflage 2007
Alle Rechte vorbehalten.
Titelbilder: Ottilie Amthauer
Umschlaggestaltung: Peter Spangenberg
Herstellung: PS VERLAG, Eberswalde
www.psverlag.de

Inhalt

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