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Rezensionen zum Buch "Drei Brüder"

von Ottilie Amthauer

Peter Spangenberg:

Ottilie Amthauer hat es geschafft, bei aller persönlichen Anteilnahme für die geschilderten Ereignisse den im Buch beschriebenen Gestalten doch glaubhaft gerecht zu werden. Es kommt nicht zu den in der die Weltkriege behandelnden Literatur üblichen moralischen Überzeichnungen, die in der Regel an der politischen Grundhaltung des Personals festgemacht werden. Die drei Brüder und einige andere Charaktere im Buch machen eine wahrscheinlich nicht ungewöhnliche Sinneswandlung im Laufe ihres kurzen Lebens bzw. während der betrachteten Zeiten durch, wobei man anhand der erläuterten Ereignisse und Hintergründe jederzeit den jeweils angenommenen Standpunkt nachvollziehen kann. So wird uns Lesern zudem bewusst, wie leicht wir selbst wahrscheinlich auch heute für Desinformationen, Verblendung und persönliche Vorteile empfänglich sind.

Die geschichtlichen Hintergründe werden in den Zusammenhang mit Einzelschicksalen und Familien an verschiedenen Orten zwischen Frankreich und Russland gebracht. Dadurch wird das Unheil der ineinander übergehenden Kriegswirren des 20. Jahrhunderts noch stärker wahrgenommen. Doch schafft es dieses Buch, pauschale Vorurteile auszulassen und konkrete Missstände auf allen Seiten aufzuzeigen.