Folgende historische Vorkommnisse darf ich aus rechtlichen Gründen niemandem nicht zur Nachahmung empfehlen, da ich mich sonst der Gefahr aussetzen würde, wegen Anstiftung zur Begehung von Straftaten angezeigt zu werden. Hiermit erkläre ich also auf Nummer sicher ganz deutlich, dass nachfolgend beschriebene Mittel der Bürgerwehr unter Umständen gegen geltendes Recht der BRD verstoßen und somit kraft Gesetzes furchtbar böse sind. Und wir wollŽn immer artig sein! Denn nur so hat man uns gerne! Und seit dem III. Reich bis heute oder morgen ist es auch Untertanen strengstens untersagt, sich gegenseitig in Rechtsfragen zu belehren, denn dass dürfen nur noch amtlich zugelassene Fachleute - gegen Cash natürlich. Vor einer Kopie nachfolgend beschriebener Untaten sollte man sich also lieber bei einem Anwalt seines Vertrauens die Karten legen lassen.
Es war einmal eine Gegend am Rhein, die wimmelte von grün unterwanderten Protestlern gegen alle Vorzüge des technischen Fortschrittes. Soweit sich diese auf Kernkraftwerke reduzieren ließen. Nun begab es sich, dass die lokale technikbegeisterte Elektrizitätsfirma ihren Strom zu Schleuderpreisen bei den Atomkraftwerken einkaufte, aber als teuren Haushaltsstrom ohne Quellenangabe weiterverkaufte an die Bürger. Dies fiel irgendwann auf und lockte natürlich all die kleinen fiesen Zänker auf die Straßen. Auf so eine Gelegenheit hatten Sie ja schon lange gewartet. Jetzt würden sie eine richtige Partei gründen und mit ihrer Wahlwerbung alle Masten grün besudeln dürfen. Doch ein paar Extremisten dieser hinterhältigen Volksfeinde zweifelten an einer schnellen Energiewende per Wahlsieg und begannen direkt am Ast zu sägen, an dem das Atomkraftwerk ja hängt: Sie steigerten einfach die Stromkosten des Atomstroms. Das geht ja wohl nicht, meinen Sie? Und ob das geht!
Jetzt stellen wir uns mal vor, wir sind eine Stromverkaufsstelle, sagen wir: die Stadtwerke Aachen. Nun sitzen wir als kleines Büromäuschen auf unserem bequemen Bürostuhl und tippen in Gedanken endlose Zahlenkolonnen in einen PC, da weckt uns ein klingelndes Telefon. Ein Bürger möchte gern die Kosten seiner Kilowattstunde im Tarif A erklärt bekommen. Bekommt er auch - in knapp 5 Minuten. Aber der ist noch nicht ganz verabschiedet, da will ein zweiter Anrufer wissen, ob sein Zahlungseingang auch schon registriert wurde. Das wird nach 1-2 Minuten Recherche bestätigt, oder nach 5-10 Minuten leider auch verneint. Nicht vorhandene Datensätze findet der PC eben nicht so schnell! Dann ist man endlich wieder am PC und stutzt: Da hat doch irgendein Idiot 0,01 Euro zuviel bezahlt! Die Rücküberweisung kostet schon fast einen Euro Bankgebühren, dazu noch ein paar Euro an Bearbeitung in unserer Stromfirma (nicht zu vergessen die schriftlichen Bescheide über Guthaben und das Porto dazu). Die nächste Buchung wieder normal, und dann schon wieder ein Anruf. Ein Kunde behauptet, keine Rechnung erhalten zu haben. Also Vermerk, Rechnungskopie erstellen, Porto usw. - dauert auch noch einmal 2 Minuten. Erstaunlich auch, wie viele Leute auf einmal keine Lust mehr auf Lastschriftverfahren haben. Und dann zahlen die Leute ihren Monatsbeitrag in zehn oder zwanzig krummen Kleckersummen ein - ein Heiden-Aufwand, das alles nachzurechnen. Mit den eingehenden Summen überschneiden sich die Guthaben- und Mahnbescheide ja fast immer. Und jetzt ruft der Kerl, der den Cent zuviel überwiesen hatte, auch noch an und fragt, wann er denn die Summe zurückbekommt. Und er möchte dabei gleich seine Kontoverlegung zu einer anderen Bank mitteilen. Und Infos über andere Tarife zugeschickt bekommen. Ob es auch Werbegeschenke für seine Kinder gibt? Nach 10 Minuten ist er endlich aus der Leitung, da kommt der neue Stapel Arbeitsaufgaben auf den Tisch, dabei war vom alten Stapel ja noch über die Hälfte unbearbeitet. Obwohl nun schon ein paar zusätzliche Bürokräfte eingestellt werden mussten, kommt die Firma langsam nicht mehr dazu, rechtzeitig Rechnungen herauszuschicken. Und auf Skonto beim Wareneinkauf verzichtet man ja auch schon oft, weil einfach niemand rechtzeitig die Zettel mehr bearbeitet.
Nach ein paar Monaten wurde es dem so genervten Unternehmen dann doch zu bunt und sie verzichteten auf den teuer gewordenen Atomstrom. Was die Kunden mit sofortiger Senkung der Nebenkosten belohnten. Die ganze Sache soll sich in den Niederlanden zugetragen haben. Natürlich wurde die Geschäftsleitung zum besten Zeitpunkt anonym informiert, dass eine Umstellung positive Folgen auf die seltsam ausgeuferten Kosten haben werde.
In manchen Firmen kosten Ummeldungen, bestellte Kontoauszüge und Rechnungskopien, ja sogar alle Buchungsvorgänge richtig Geld. Das ist nicht besonders kundenfreundlich und sollte in Leserbriefen an die Presse so oft wie möglich Erwähnung finden. Sollten Geschäfte an diesem Anbieter einer Bürgerdienstleistung vorbei möglich sein, könnte auch eine Bürgerinitiative mit einem organisierten Neukundenstamm hinter sich neue Konditionen bei der Konkurrenz aushandeln - ohne solche Daumenschrauben und mit Sieg auf dem eigentlichen Schlachtfeld. Je nach Verschuldung der bösen Firma reichen manchmal bereits wenige Prozent Kundenverluste zu einer Besinnung der Geschäftsleitung völlig aus.
Freiheit bekommt man selten geschenkt, aber man kann sie sich fast immer irgendwie nehmen.