Anleitung zum Erstellen und Ausdrucken von programmunabhängig übertragbaren *.prn-Dateien

Oft ergeben sich Schwierigkeiten, eine erhaltene Datei genau so auszudrucken, wie es der Ersteller der Datei beabsichtigt hat. Gründe könnten sein:

  1. Man verwendet nicht das selbe Programm wie der Dateierzeuger
  2. Es unterscheiden sich die verwendeten Programmversionen
  3. Es sind nicht dieselben Schriftarten auf beiden PCs installiert
  4. Die Zeilenlänge und Zeichenanordnung wird wegen verschiedener aktueller Druckertreiber auf beiden PCs anders berechnet
  5. Grafikkarte, Ihre Aura, Erdstrahlen, PC-Seele oder irgendwelche Naturgeister üben Störeinflüsse aus
  6. Die Kombination einiger oder aller obengenannten Faktoren ist schuld

Umgehen lassen sich solche Probleme natürlich auch:

  1. Besorgen Sie sich das selbe Programm, einen aktuellen Viewer oder borgen Sie die Original-CD für eine befristete Installation
  2. siehe 1.
  3. Bitten Sie den Dateierzeuger um die richtigen Schriftartdateien, die sich unter Windows in der Systemsteuerung im Schriftartordner befinden. Die per e-mail, Diskette oder CD erhaltenen *.ttf-Dateien (oder T1-Dateien oder adope type fonts) laden Sie ebenfalls über Ihre Systemsteuerung im Schriftartordner auf Ihr System.
  4. Geben Sie dem Erzeuger der Dateien Ihren Druckertreiber. Wenn er diesen Drucker, den er nicht einmal besitzen muß, nach der Treiberinstallation im verwendeten Programm auswählt, sollte (hofft man jedenfalls) auch der Dateiinhalt wie bei Ihnen ausgerechnet werden.
  5. Probieren Sie es zuerst an einem anderen PC (möglichst kein baugleicher mit dem erstverwendeten!) und lassen Sie bei Mißerfolg jemand anderen probieren. Wenn es nicht an Ihnen und auch nicht am PC lag, gibt es noch ausreichend weitere Dinge zwischen Hardware und Software, die wir Menschen wohl nie verstehen werden. Vielleicht hilft beten - aber bisher halten sich alle Religionen und Weltanschauungen noch sehr bei Erfolgsgarantien zurück.
  6. Versuchen Sie der Lösung scheibchenweise näherzukommen. Und verzweifeln Sie nicht, wenn es Ihnen und allen Bekannten auch nach etlichen durchprobierten Soft- und Hardwarekombinationen nicht gelang, identische Ausdrucke zu erzielen wie der Dateiersteller. Sie sind nicht allein! Und es gibt zum Glück einige Tricks, die den inneren Schweinehund Ihres PCs zu umgehen helfen (könnten).

Sie könnten zum Beispiel systemunabhängige Formate von Dateien erstellen, soweit Ihre Software das beherrscht. Den größten Erfolg verspricht Adobe mit seinem Acrobat-Program zur Erstellung von *.pdf-Dateien, die angeblich auf jedem PC genauso angezeigt und gedruckt werden. Meistens klappt das auch, aber auch hier ist Gottes Wille unergründlich. Abgeschnittene Zeilenfüße, störende weiße Linien quer durch Zeichen oder Zeilen, weggelassene Notenlinien und andere Merkwürdigkeiten sollten Sie zumindest theoretisch in Betracht ziehen, wenn Sie sicherheitshalber noch einmal zur Kontrolle lesen, was gedruckt wurde. Es gibt auch schon billigere oder gar kostenlose Programme zur Erstellung von PDF-Dateien.
Auch möglich wäre der Export der Datei ins html-Format - als Internetseite. Hier haben Sie über Bildschirmauflösung, verwendeten Browser und die Fenstergröße Einfluß auf die Zeilenumbrüche und einige andere Anordnungsmerkmale. Aber Sie werden etwas probieren müssen, bis alles wie gewünscht druckbar ist. Voraussetzung ist allerdings, dass der Dateierzeuger nach dem Export ins html-Format mit seinem Ergebnis leben konnte. Bei mißratener html-Datei werden Sie mit keinem Browser der Welt den Zielzustand nachahmen können! Und nicht jede Gestaltung läßt sich mit jedem Programm nach html übertragen!

Gute Erfahrungen haben wir mit folgendem Trick gemacht:

Wir stellen den Druckertreiber auf "Ausdruck in Datei" um und drucken mit unserem Lieblingsprogramm die Datei in eine PRN-Datei des Druckertreibers hinein. Dieser Schritt ist in fast allen Druckerhilfedateien oder -handbüchern erklärt. Was Ihnen auch Hewlett-Packard durch seine kostenpflichtige Telefonseelsorge erst nach minutenlanger interner Recherche verraten kann, ist die Art und Weise, wie Sie so eine PRN-Datei dann wieder zum Drucker schicken. Hier bei uns erfahren Sie es deutlich preiswerter:

erstellen
ausdrucken

Stellen Sie sicher, dass Sie auf beiden PCs den selben Druckertreiber verwenden und mindestens am Zielrechner auch das zum Treiber passende Gerät tatsächlich einsatzbereit ist. Fehlt am Datei erstellenden PC der gewünschte Druckertreiber, dann sollten Sie die CD heraussuchen oder den aktuellen Treiber aus dem Internet auf beiden Rechnern installieren. Vorher deinstallieren Sie natürlich alte Treiber des selben Gerätes. Dazu hilft oft die Druckersoftware auf der CD oder auf dem PC, sonst tut es auch die Systemsteuerung im Ordner Software.

So erstellen Sie eine PRN-Datei auf einem PC mit Windows:
  1. klicken Sie die Start-Schaltfläche (ab Win95)

  1. wählen Sie Einstellungen und Drucker

  1. klicken Sie auf den richtigen Drucker des Zielrechners, dessen Treiber Sie ja nun besitzen
  2. mit der rechten Maustaste rufen Sie ein Menü auf, in dem Eigenschaften angeboten werden, und klicken darauf
  1. ersetzen Sie die Auswahl der richtigen Druckerschnittstelle LPT1 oder LPT2 durch "File: erstellt eine Datei" und klicken Sie auf "OK". In verschiedenen Druckertreibern sind diese Einstellungen immer etwas anders genannt oder in lustigen Untermenüs bzw. auf Karteikarten versteckt. Aber mit etwas "künstlicher Intelligenz" lassen sich die richtigen Stellen eigentlich immer finden. Probieren Sie notfalls alle möglichen Menüpunkte durch, die nicht gleich mit ungewollten Aktionen drohen!
Und nun ausdrucken am anderen PC
  1. geben Sie die Datei im Netzwerk für den Zielrechner frei, kopieren Sie sie auf CD oder ein ZIP-Medium oder bringen Sie sie über e-mail oder sonstige Wege auf den anderen PC

  1. öffnen Sie die Eingabeaufforderung
  2. wechseln Sie zum Datenträger oder Laufwerk oder PC mit der PRN-Datei, also zum Beispiel mit a: oder d:
  3. prüfen Sie mit dem Befehl DIR, ob sie Zugriff auf das Verzeichnis haben und ob Ihre Datei auch dort sitzt
  4. geben Sie den DOS-Befehl, Ihre PRN-Datei auszudrucken

Hin und wieder gibt es natürlich auch mit unreifen Druckertreibern Probleme, die wunderschöne Bildschirmansicht auf Papier zu bringen. Wir hatten ein Testgerät von Kyocera, welches tschechische Zeichen meist korrekt druckte, aber auf wenigen Seiten eines Buches einige Zeichen unbelehrbar in Steuerbefehle umdeutete. Dadurch wurden dann Zeilenenden ausgeschnitten und über andere Zeichen irgendwo in der Mitte der Zeile geschrieben. Ergebnis: unverkaufbarer, aber schwer beim Probelesen zu bemerkender Müll. Bei chinesischen Zeichen hätte ich den Unfug vielleicht nie bemerkt! Im normalen Alltag mit bewährten Treibern und Druckern und Programmen ist die PRN-Methode jedenfalls zuverlässig.

Achtung: PRN-Dateien können sehr groß werden. In dem Fall könnte die Aufteilung von Büchern in Kapitel oder Einzelseiten sinnvoll sein, um mit dem Druck beginnen zu können, während der Rest noch zu PRN-Dateien umgewandelt wird.

Kostenlose Hilfe zu PC-Problemen bekommen Sie hier.


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