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Die Schweizer Uhr

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Bünger, Susanne:
Die Schweizer Uhr: Eine Zeitreise durch die Geschichte Europas: Geschichte. 1. Aufl. Eberswalde: PS VERLAG, 2004. 145 S.

Umwelthinweis

Dieses Buch wurde mit einem umweltfreundlichen Verfahren und auf chlorfreigebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

© 2005 PS VERLAG
Illustrationen: Norbert Bünger
Umschlaggestaltung: Norbert Bünger, Elena Spangenberg
Satz: Elena Spangenberg
Herstellung: PS VERLAG
www.psverlag.de

Leseprobe

Inhalt

  1. Der Auftrag
  2. Die Versteigerung
  3. Der Traum von der Plantage in der Sonne
  4. Der Piratenkönig von Melilla
  5. Der Jacobsweg nach Santiago de Compostela
  6. Die Seuche von Pamplona
  7. Die Künstler von Montmartre
  8. Der Duft von Florenz
  9. Das Wiener Cafehaus
  10. Der tapfere Schneider von Berlin
  11. Das Hausboot in Amsterdam
  12. Die Kinder aus Garmisch Partenkirchen
  13. Die verlorenen Jahre
  14. Weimar - die neue Zeitrechnung

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Natürlich beginnt die Geschichte nicht einfach mitten im Meer. Erst werden die Charaktere vorgestellt, deren Namen wir in der Rahmenhandlung immer wieder begegnen werden. Dann wird erklärt, wo die Uhr gebaut wurde. Etwas überraschend wird sie nicht wie geplant verkauft und gerät über einige spannende Zwischenstationen an Bord. Und auch dort verläuft offenbar nicht alles nach Plan. Lesen Sie selbst!

Der Traum von der Plantage in der Sonne

Über dem See ziehen dunkle Wolken auf, in der Ferne donnert es schon. Die letzten Museumsbesucher beeilen sich zu ihren Reisebussen zu kommen, denn das drohende Gewitter kommt mit dumpfen Grollen immer näher. Josef überprüft heute doppelt so genau wie sonst die Verriegelung der Fenster. Dann eilt auch er davon, denn er möchte trocken zu Hause ankommen.

„Ach, ich habe immer Angst bei Gewitter“, tönt Clara ganz leise und verhalten.

„Ja, mich erinnert es auch immer an den großen Sturm, den ich bei der Überfahrt auf dem Atlantischen Ozean erlebt habe“, seufzt Cosima.

„Was, Ozean, liebes Fräulein Cosima, sie sind uns die Fortsetzung schuldig!“

„Gut liebe Berta, lasst uns nicht an das Gewitter denken, ich werde euch berichten, wie es mir erging. Drei Tage später bestieg ich mit Señor Bartolome Esteban Murillo in Dover einen großen Viermaster. Abermals wurde ich verpackt und geschnürt, was mir gar nicht angenehm war. Señor Bartolome Esteban Murillo war der Besitzer einer großen Apfelsinenplantage in der Nähe von Màlaga und mir sollte die Ehre zu Teil werden, künftig in der Villa Esmeralda die Stunde zu schlagen. Die Familie von Bartolome Estbean Murillo war sehr angesehen, sie lebte von ihrer Apfelsinenplantage und pflegte überall in der Welt Handel zu treiben. Aus diesem Grunde war Murillo auch nach England gekommen. Er verkaufte dort seine Apfelsinen und machte sich nun mit erheblichem Gewinn und einigen Präsenten auf den Heimweg zu seiner Familie.

Spanien hatte zu dieser Zeit eine Königin, die erst 30jährige Isabella. Sie regierte das Land schon seit 1844, damals wurde sie mit geradeeinmal 14 Jahren für mündig erklärt und zur Königin gekrönt.

Ich freute mich also auf dieses sonnige Land, die Familie Murillo, auf die Villa, die Plantage und vielleicht würde ich ja auch einmal diese junge Königin sehen, wer weiß. Es sollte meine längste Schiffsreise werden. Durch den Kanal ging es ja noch, aber die Wellen auf dem Atlantik brachten mein Uhrwerk völlig durcheinander und als dann Sturm und Gewitter vier Tage lang über uns kamen, ging es mir so schlecht, dass ich einfach stehen geblieben bin. Durch den Sturm waren wir vom Kurs abgekommen, Segel mussten ausgebessert und Taue gewechselt, Planken repariert werden, so dass sich unsere Reise noch einmal um gut 2 Wochen verlängerte.

Nicht nur ich hatte mit dem Sturm Probleme, vielen anderen Passagieren war die Übelkeit der letzen Tage förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie wirkten blass und hatten glänzende, fast dünnhäutige Nasen. Ihre Augen waren von Adern rot unterlaufen. Im Gegensatz zu mir konnten sie aber nach dem Sturm wieder an Deck und sich an der frischen Luft erholen.

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So verlief unsere Reise nun endlich ruhiger und alle Passagiere, selbst die Besatzung freute sich darauf, bald in den Hafen von Màlaga einzulaufen. An einem Tag im Juli des Jahres 1860 steuerten wir im dichtem Nebel in den frühen Morgenstunden die Straße von Gibraltar an. Alle waren erleichtert, dass diese Reise endlich zu Ende gehen sollte. In der Luft begleiteten uns schon seit geraumer Zeit große Vögel und man konnte trotz des Nebels das Land förmlich schon riechen.

Und so kam es, dass keiner der Anwesenden bemerkte, dass sich uns ein Schiff näherte. Ein Schiff mit einer schwarzen Flagge, auf der das Zeichen der Freibeuter zu sehen war, ein Schiff des Unheils, die „SARITA“, ein Piratenschiff unter dem Kommando von Capitano Vincente Yanez Pinzon, einem gefürchteten Piraten und dessen Mannschaft. Keiner der Passagiere hörte, dass sich über die Bordwand an Seilen etwa 2 Dutzend Piraten auf unserem Deck ausbreiteten. Erst das Klirren der Degen, die durch die Luft fochten, und die ersten Schreie der Damen, welche um ihren Schmuck erleichtert worden, ließen nun keinen Zweifel mehr aufkommen, dass es sich hier um eine Schiffskaperung handelte. Unsere Besatzung versuchte verzweifelt sich zur Wehr zu setzen, aber was können Fäuste schon gegen so geschickt geführte Degen ausrichten.

Einige beherzte Passagiere griffen zu den Tauen, Netzen und Paddeln oder was sie sonst noch finden konnten; die Frauen und ihre Kinder versteckten sich unter den Beibooten ohne Erfolg; andere sprangen ins Wasser, was ihren sicheren Tod bedeutete. Nach etwa 30 Minuten war alles entschieden. Das Schiff war in der Gewalt von Capitano Vincente Yanez Pinzon. Von der Besatzung waren etwa 10 Mann durch Stichwunden verletzt, auch einige Passagiere hatten Blessuren davongetragen, Frauen und Kinder blieben, von Furcht und Schrecken abgesehen, unversehrt, drei Passagiere sprangen ins Meer und waren seit dem nicht mehr gesehen. Ob sie ertrunken sind oder die Haie sie gefressen haben, vermag ich nicht zu sagen. Der Kapitän unseres Schiffes wurde gemeinsam mit seiner Besatzung gefesselt und geknebelt, danach raubten und plünderten die Piraten alles, was sich nur irgendwie in klingende Münze verwandeln ließ. Aber auch die Navigationsgeräte, der Kompass und die Karten des Kapitäns waren von Interesse.

Als Pinzon so unter Deck alles einsteckte, was für ihn von Wert und Nutzen war, fiel sein Blick auf mich, mir wurde ganz bang, ich denke, vor Angst lief bestimmte mein Zifferblatt an. Pinzon hatte eine große Narbe über der rechten Wange, sein Kopf zierte ein Tuch und in seinem Ohr befand sich ein goldener Ring. Er war von großer kräftiger Gestalt, seine Haut war dunkelbraun gebrannt. So stand er vor mir. Er zog an meinen Pendel und fluchte, dass er mir keinen Glockenschlag entlocken konnte. „Que desastre!“ Was so viel heißt wie unmöglich. Prüfend schaute er auf mein goldenes Zifferblatt und entschloss sich dann mich mitzunehmen.

Eh ich begriff, was mit mir passierte, war ich schon nicht mehr auf meinem Schiff. Meine Plantage, mein verehrter Señor Bartolome Esteban Murillo, vorbei mein Traum von der Villa Esmeralda. Das Schiff trieb durch Kursänderung wieder aufs Meer hinaus. Ich habe Señor Bartolome Esteban Murillo sowie die anderen Passagiere nie wieder gesehen.“

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„Oh, wie ist das so, so, so traurig“, stotterte und weinte Firuella, die Feder. Berta, die Teekanne, probierte sie zu beruhigen.

„Wenn sie das so sehr aufregt, liebste Firuella, sollten sie vielleicht morgen Nacht im Sekretär bleiben.“

„Aber nein, wie könnte ich, es ist doch so spannend, was Cosima erlebt hat, ich muss alles hören.“

„Gerne meine Lieben, doch jetzt lasst uns schlafen, das Gewitter ist weitergezogen und ich bin jetzt auch müde.“

„Ja“, tönte Clara, die Flöte, in Durtonart. „Lasst uns schlafen!“

Am Horizont sieht man noch vereinzelt Wetterleuchten, doch im Schloss fällt nun alles in einen tiefen Schlaf. Draußen im Park riecht es so frisch, wie es nur nach einem Sommerregen riechen kann. Das Grün der Pflanzen und Bäume leuchtet kräftiger als sonst. Auf den Kieselwegen zum Schloss sind große Pfützen entstanden. Die Vögel nippen einige Tropfen, bevor sie mit ihrem Morgenkonzert beginnen.

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