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Schuld


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Ausgewachsen!

Die Zinswirtschaft wird langsam alt.

Zinsen und andere Sauereien, erklärt von einem, der es eigentlich ganz anders gelernt hat...

Und es scheint sich auch keine andere Partei ernstlich mit Alternativen zu beschäftigen. Solange es in der CDU heißt: "Wir müssen eben mehr Arbeitsplätze schaffen!" - können wir genausogut verkünden: "Wir müssen einfach von nun an alles richtig machen!"
In die selbe Richtung geht der kluge Spruch: "Wir brauchen mehr Wachstum!" - oft gekoppelt mit der Forderung nach noch mehr Staatsverschuldung oder nach Verkauf von öffentlichem Tafelsilber (Privatisierung). Genau dieses Wachstum ist ja schließlich auch das erklärte Ziel der Gegenspieler - nur das es eben anscheinend manchmal nicht mehr weiter geht. Das System ist an seine Grenzen gestoßen, ausgereift, erwachsen geworden. In der Biologie würde man die nachfolgende Periode als Alterungsprozess bezeichnen.

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Nun sind es nie die Schulden, die einem Schuldner das Genick brechen. Die Frage ist immer nur, ob man es schafft, die entstehenden Zinsen mit zusätzlicher Leistung in der Zukunft zu überholen. Zinsen wachsen aber potentiell, wogegen Leistungszuwachs immer gegen einen Wert der völligen Technologieausschöpfung hin strebt, also im Wachstum eine abnehmende Tendenz aufweist. Irgendwann kostet es eben eine unverhältnismäßige Anstrengung, um noch einen Sack Getreide mehr je ha, noch einen Liter Milch mehr je Kuh, noch einen Arzt weniger je Krankenhaus oder noch einen ml weniger Benzinverbrauch je hundert km zu erreichen. Diese auseinanderstrebenden Wachstumskurven von Zins und Leistung machen aus jeder Zinswirtschaft ein Langzeit-Schneeballsystem (1-3 Generationen sind üblich). Der Teufel steckt im Detail namens Zinsen, und solange wir nur Sündenböcke schlachten, führen alle Wege in die Krise. Aus diesem Grunde sollten Sie sich die folgende Tabelle einmal auf der Zunge zergehen lassen. Dann können Sie auch weiter unten angeführte Zahlenbeispiele viel besser einordnen.

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Zinseszinswachstum einer angelegten Summe mit Endausschüttung

Zinssatz Jahre
bis zur
Verdoppe-
lung
des Kapitals
Jahre
bis zur
Vervier-
fachung
des Kapitals
Jahre
bis zur
Veracht-
fachung
des Kapitals
Jahre
bis zur
Vertausend-
fachung
des Kapitals
1 69 138 208
2 35 69 104
3 23 46 69
4 17 35 52
5 14 28 42
6 12 23 35
7 10 20 30 99
8 9 17 26
9 8 15 23
10 7 14 21
11 6 13 19
12 6 12 17
13 5 11 16
14 5 10 15
15 5 9 14

Diese Tabelle zeigt uns natürlich auch das Zinseszinswachstum geschuldeten Geldes bei endfälliger Tilgung. Des einen Forderung ist des anderen Schuld. Beide Seiten der Gleichung unterliegen in der Zinswirtschaft der Exponentialfunktion des Zinseszinses. Natürlich mildert die Inflation teilweise die Wirkung des Zinseszinses. Aber steigen in 99 Jahren die Preise tatsächlich auf das tausendfache? Sie tun es in der Regel nicht einmal annähernd so stark. Zu bestimmten Zeiten fallen die Preise (ausgenommen einige Monopolpreise) sogar flächendeckend. So eine Deflation ruiniert ganze Wirtschaftsregionen durch die Abwertung von Arbeit, wogegen die Inflation höchstens Sparguthaben, Renten und sonstige Geldvermögen in der Kaufkraft schmälert.

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Die Wurzel der galloppierenden Verschuldung

Was halten wir nicht alles für die Ursachen:

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Manche Linken gehen gleich zum alten Angriffsziel, dem Eigentum. Hier scheint eine gewisse Beteiligung beweisbar zu sein, denn immer, wenn die Staatsverschuldung steigt, werden die Armen ärmer und bewegt sich Eigentum in die Taschen von immer weniger Leuten. Nach dem Motto: "Da hat's gezappelt!" glaubt man also fest weiter an Karl Marx und seine Schrift vom bösen Privateigentum. Dabei gab es Eigentum quer durch alle Gesellschaftsordnungen - mal mit, mal ohne Zinsen. Und was aus 100% Staatseigentum werden kann, hat man auf einem Siebentel der Welt 70 Jahre lang ausprobiert. Mit recht bescheidenem Erfolg übrigens anstelle des erwarteten prunkvollen Sieges über den faulenden, absterbenden Kapitalismus. Allerdings auch nicht so schlecht, wie es manche Leute, die den Sozialismus immer nur durchs Schlüsselloch sahen, heute nicht müde werden zu behaupten. Ob angesichts der gallopierenden Staatsverschuldung ein wenig Durchhaltevermögen des Ostblocks die Wiedervereinigung nicht in umgekehrter Richtung hätte ablaufen lassen können? Egal, dann wäre daraus sicher auch noch keine langfristig funktionierende Wirtschaft entstanden. Hatten wir also nur die Wahl zwischen zwei Nieten?

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Es ist das Eigentum in Hand des Staates an sich noch kein Garant gegen Verschuldung des Staates. Weder in Frankreich mit seinen großen Staatsbetrieben noch in China oder der Sowjetunion.

Doch als aufgeklärte soziale Marktwirtschaftler sind wir ja heute schon weiter. Wir nehmen an, die DDR sei einfach pleite gewesen und daher musste von aussen wieder neues Geld in den Wirtschaftskreislauf fließen, um die Produktion wieder auf einen normalen Ausstoß an Waren zu bringen. Vorher gab es ja kaum etwas zu kaufen, und darum hatte auch niemand Bock auf Schinderei. Jetzt, wo jeder endlich soviel verdienen könne, wie er wolle, würden freie Unternehmer jede Nachfrage nach Ware, Arbeit, Lohn und Brot befriedigen. Incl. MWSt. natürlich! Ein Paradies stand vor der Tür, wir mussten es nur noch hereinlassen!

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Die aktuellen Arbeitslosenzahlen finden Sie sicher schneller im Internet als diese Seite hier, aber die noch existierenden ostdeutschen Industriebetriebe müssen Sie schon etwas mühseliger zusammensuchen. Vergleichen Sie doch einmal die Anteile selbständiger Unternehmer in beliebigen ost- und westdeutschen Gemeinden, oder gar mit Zahlen in Portugal! Und dann ziehen Sie sich die Zahlen für den Trend im Lebensstandard der untersuchten Gebiete in den letzten Jahren heraus und vergleichen diese Kurven mit dem Trend bei der Selbständigkeit und der Arbeitslosigkeit! Mit einer alten Telefon-CD von D2-Info geht das. Dann kann's das Internet sicher auch. Die statistischen Jahrbücher des Landkreises Barnim wurden bei uns schon mehrmals gedruckt und können bei uns gekauft werden. Solche Datenquellen kann man bestimmt auch in anderen Landkreisen bekommen. Was ich jedoch vermute, ahnen wohl auch Sie bereits ohne lange Recherche.

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Das Paradies hat seit 1990 anscheinend das kontinentalere herbe Klima bei uns nicht vertragen und fuhr schnell wieder zurück nach Hause. Dementsprechend sehen unsere ehemaligen DDR-Industriestandorte heute längst nicht so romantisch und schnuckelig aus wie die vielen kleinen Häuschen, für die es endlich Kredite und Baumaterial gibt. Die Reste und Ruinen der DDR-Fabriken finden sich fast in jeder Stadt - und oftmals sogar an den Hauptstraßen in bester Lage, aber leider auch in ungeklärten Eigentumsverhältnissen und in jämmerlichem Zustand.

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Über die Wirkung der Treuhand auf deutsch-deutsche Eigentumsverteilung kursieren die wildesten Gerüchte. Auf die Idee, es könnte zu einer Verschiebung zugunsten der Ostdeutschen gekommen sein, kam jedoch noch niemand, oder? Warum nicht? Die haben doch sooo viel saniert hier! Bei den angeblich im neuen Gesellschaftsmodell so viel besseren, gerechteren Lebensbedingungen, üppig sprudelnden Krediten aus allen möglichen Rohren und der klugen Führung dazugereister Politik- und Wirtschaftseliten müsste es hier doch geradezu zu einer Explosion der Arbeitsfreude und Schaffenskraft gekommen sein. Mehr Chancen plus mehr Lust auf Leistung = mehr Leistung = mehr Eigentum? Wenn anscheinend diese Formel nicht ganz stimmt, aber eigentlich doch stimmen sollte, dann muss es doch irgendeinen verflixten Störfaktor geben. Oder haben hier im Osten etwa die ganzen zehn Jahre lang fast nur die zugereisten Altbundesbürger geschuftet und darum Eigentum angehäuft?

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Also wie kam es zum Wirtschaftsaufschwung Ost? Von 400 Milliarden für den armen Osten war die Rede, als hier blühende Landschaften vorfinanziertb wurden. In ihrem 89er Siegesrausch dachten die blöden Ossis doch tatsächlich an Geschenke! Die gab es ja auch wirklich, nämlich 150 DM. Ich habe diese stolze Summe (und sie war für mich damals erheblich!) auch froh und dankbar empfangen. Und genau für diesen Preis pro Nase bekam die BRD nun die gesamte DDR. In der freien Wirtschaft nennt man soetwas eine feindliche Übernahme. Letzter spektakulärer Fall: die D2-Mannesman-Mobilfunk-AG (heute vodaphone). Schon vergessen?
Zum Vergleich: Als das Vermögen der russischen Sowjetrepublik 1991 an die Bürger in Form von Vouchern ausgeteilt wurde, bekam jeder Fabrikarbeiter einen solchen Anteil, dass er davon Aktien existierender Firmen im Wert von 10.000 DM kaufen (und später auch verkaufen) konnte. Meine Schwiegereltern kauften in Südrussland so zuerst Aktien ihres eigenen Arbeitgebers (ein Pflanzenfett-Kombinat) und verkauften diese aufgrund von Gewaltandrohung vor einer drohenden feindlichen Betriebsübernahme durch eine Moskauer Bank an eben diese Bank. Dafür hatten sie nun erstmal ein schickes neues Auto, gekauft mit dem Erlös aus ihren ersten Aktien. Die Russen galten aber pro Kopf als wesentlich ärmer als DDR-Bürger. Und sie bekommen heute in Fabriken ausserhalb Moskaus ca. 100 - 400 Euro Monatslohn. Aber ihr Anteil am Volksvermögen wurde anscheinend etwas höher als bei uns bewertet. Ist das nicht merkwürdig? Zum Vergleich nochmal die DDR-Zahl: 150 Mark West!

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Natürlich bestreite ich garnicht, dass mindestens 400 Milliarden DM in den Osten gespült wurden. Wie sonst holt man wohl die Goldkörnchen aus dem Sand? Mit viel viel Wasser in der einen Richtung, welches mit viel viel Wasser plus etwas Gold wieder herausgepumpt muss. Das Gold hat nur in unserem Fall einen anderen Namen: Zinsen. Und davon reichlich! Oder wie würden Sie 13% garantierte Zinsen über einen Zeitraum von inzwischen 10 Jahren bezeichnen? Es gab auch schnellere Wege, über staatlichen Dirigismus. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

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Jetzt bitte ich alle Bundesbürger, welche vor dem 3.10.1990 ihren Wohnsitz nicht in der DDR hatten, die nächsten Zeilen nicht persönlich auf sich zu beziehen, da sie an der Entwicklung genauso wenig beteiligt waren wie die DDR-Bürger. Ich habe Freunde und Verwandte jenseits der (in unseren Köpfen noch lange herumspukenden) Mauer, denen ich ja auch keine Bereicherung auf meine Kosten vorwerfe. Es ist wirklich schade, dass die windigsten Gestalten des Westens jetzt sozusagen der guten alten BRD den Ruf versaut haben im Beitrittsgebiet. Unter den Folgen leiden auch die Regionen, die kurzzeitig am Verdrängungswettbewerb besser wegkamen, denn der Länderfinanzaugleich wird zum Fass ohne Boden, wenn einer ganze Region die Selbstversorgung zerschlagen wird.

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Sie können sicher sein: die 400 Milliarden DM vom Aufbau Ost sind längst wieder zurück im Westen angekommen. Nur mit dem kleinen Nebeneffekt, dass die Ossis auf ewig ihre Zinsen hinterherschicken dürfen. Den Schuldenberg können Sie- wenn kein (Wirtschafts-)Wunder geschieht - nie mehr anders loswerden als durch (in der Bibel schon beschriebenen) Gläubigermord. Oder hat jemand eine bessere Idee? Kain war Abels Bruder, aber wir wissen auch, wozu ihn die doppelte Verschuldung bei den Viehzüchtern und den Priestern trieb! Es steht kein Wort dabei, dass er seinen Bruder nicht leiden konnte. Der half ihm ja auch. Aber er machte ihn wirtschaftlich damit kaputt. Das alte Judentum kannte als Folge solcher Situation die zeitweise Versklavung betroffener Clans auch unter Verwandten, wenn die der Gläubiger waren. Zwangsverwaltung eben - keine so angenehme Sache.

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Wir wissen, was ein hochverschuldeter französischer König mit dem Hauptgläubiger, dem Templerorden, machte! Und Hitlers Vorgehen gegen die jüdischen Bankenhäuser in Deutschland war letzten Endes auch eine Art Gläubigermord. Dieser geschieht wohl niemals wegen der drohenden Tilgung, denn die schafft man irgendwann immer. Aber ob man den Wettlauf mit den Zinsen gewinnt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Nämlich auf der Insolvenzliste der statistischen Bundes-, Landes- und Kreisämter. Zinsen bringen eine eigenartige Unruhe, eine unheilvolle Panik ins Volk. Durch sie vernachlässigen Eltern ihre Kinder, Staaten ihre Bildungspflicht, Politiker ihr Volk! Während die Christen noch einige Jahrhunderte nach dem Tode Jesu das Verlangen von Zinsen als moralisch unzulässig betrachteten und ganze christliche Adelsgeschlechter in Europa daraufhin nur über den deshalb erfundenen Disagio (Ich gebe Dir 100 Taler, aber Du unterschreibst den Empfang von 200 Talern, die Du zinslos in Raten zurückzahlst.) ihren Lebensstil über den mächtigen Templerorden oder ungeliebte mediterrane Bankiers finanzierten, ist der Zins heute frei von allem Makel, denn er gehört zum Wesen unserer Epoche des american way of live (was auch als Abschaum des Weltkulturerbes übersetzt werden könnte).

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Die Tabelle beweist: Wer bei 7% Zinsfuß eine Geldsumme in Taler, Euro oder Yen als Kredit vergibt, der kann nach 99 Jahren mit einer Vertausendfachung des eingesetzten Kapitals rechnen. Wenn ich also 10.000 Euro zu sparen schaffe und diese Summe für 7% an einen oder mehrere Existenzgründer immer wieder verleihe, so habe ich am Ende eines hoffentlich sehr langen Lebens ein Anrecht auf 10.000.000 Euro. Habe ich das wirklich verdient? Kann und muss ich nicht davon ausgehen, dass in 99 Jahren diese vielen Millionen Euro ganz erheblich mehr sind als mein eingesetztes Kapital. Ich habe vielleicht 1 oder 3 Monate dafür gearbeitet. Wieviele Leute müssen in 99 Jahren wieviele Jahre arbeiten, um mir die 10 Millionen Euro zurückgeben zu können?

Wenn die geschuldete Leistung also exponentiell ansteigt und Zinskosten über Produktpreise in der Wirtschaft hin und her weitergereicht werden, dann akkumuliert sich nicht nur Kapital, sondern auch Schuld in einer Zinswirtschaft in quadratischer Funktion. Kann dann realistisch damit gerechnet werden, dass ein jeder verschuldeter Kühlschrankhersteller in 30 Jahren achtmal mehr Kühlschränke verkauft? Werden wir der Autoindustrie dann 8 Neuwagen statt eines Neuwagen pro Familie abkaufen? Werden wir zur Rettung der Produzenten dann achtfach mehr Textilien, Lebensmittel, Funktelefone, Wellensittiche und Kinokarten kaufen? Werden Sie bei uns in 30 Jahren achtmal mehr Bücher kaufen als bisher? Ob einzelne Firmen dieses Ziel erreichen, ist nicht einmal wichtig. Nur wenn alle Marktteilnehmer im Schnitt ihre Leistung und ihren Verkauf derart steigern, werden die Zinsen auch in 30 Jahren noch bedient werden können. Und was ist in 60 oder 99 Jahren?

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Kommt ein russischer Kaufmann zur Bank und bittet um ein Darlehen von 1 Million Euro für fünf Jahre.
Bankmann:Hast Du Sicherheiten?
Kaufmann:Ja, mein Lager mit Waren im Wert von 1 Million Euro.
Bankmann:Gut, die nehmen wir. Her mit dem Schlüssel!
Kaufmann:(gibt den Schlüssel ab und empfängt das Geld) Auf Wiedersehen!
Bankmann:Halt! Nicht so schnell! Wer sagt mir denn, dass Sie in fünf Jahren auch die inzwischen auf zwei Millionen Euro gewachsene Schuld pünktlich ablösen können? Da möchte ich doch lieber eine kleine Anzahlung sofort verlangen. Sagen wir: 50% jetzt, bevor Sie gehen!
Kaufmann:(übergibt verwundert die 1 Million zurück und spricht im Hinausgehen mit sich selbst:)
Seltsam! Ware weg, Kredit weg - und trotzdem 1 Million Schulden!

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Definition des Disagio

Disagio entspricht einem Abzug von der vereinbarten Darlehenssumme, der gewöhnlich in Prozent ausgedrückt wird. Der Darlehensnehmer bekommt den um das Disagio verminderten Betrag ausgezahlt, während Zinsen und Tilgung (Annuität) vom gesamten Darlehensbetrag berechnet werden! Das Disagio erhöht so die Effektivverzinsung. Bei Vereinbarung eines Disagio sollte für die Dauer der vorgesehenen Zinsbindung ein entsprechend verringerter Zinssatz vertraglich geregelt werden! Bei der Baufinanzierung heißt das Disagio auch Damnum.
Das Disagio führt zu einer sofortigen Belastung des Kreditnehmers mit Zinskosten, wobei der über das Disagio hinausgehende gestundete Zinsanteil scheibchenweise der erbringbaren marktüblichen Leistungsfähigkeit der Schuldner angepasst wird.

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Bei 0 % Zinsen darf der Disagio also ruhig etwas höher ausfallen. Und 0 % sind doch wohl möglichst niedrig, oder etwa nicht? Mir fallen da sofort einige Werbeplakate für Neuwagen ein. Nur X-Tausend Euro bei Null Zinsen* !
Der Disagio fällt eben im Listenpreis kaum auf. Den entdeckt man erst, wenn man hart um einen Hauspreis bei Barzahlung feilscht. Das Sternchen steht in der Regel für weitere Belastungen des Kunden wie hohe Anzahlungen, Rückgabeverpflichtung in bestimmtem Zustand zu bestimmter Zeit, hohe Schlussrate usw.

Wie wäre es denn mit einer möglichst niedrigen Gesamtzinsbelastung? Damnum ist darum wohl die lateinische Übersetzung aus dem Englischen, von damned? Schließlich bauen wir heute kaum vor dem 30. Lebensjahr ein eigenes Haus, verschulden uns dafür über beide Ohren auf 20-30 Jahre, um dieses Haus dann wegen Arbeitslosigkeit (im Schnitt fliegt man heute ja mit 50 und hat dann eine sogenannte Lücke) wieder an die Bank abzugeben. Natürlich nicht zum vollen Wert, weil die Leute auf einer Versteigerung immer so furchtbar geizig sind. Am Ende sitzen wir mit einem Restschuldbetrag in einer dank Wohngeld und Frührente/ALG gemieteten Bruchbude fest und die Bank lacht sich ins Fäustchen. Und irgendjemand nimmt einen Kredit und zieht jung und frisch in dieses Häuschen ein, baut ein wenig um und wundert sich ebenfalls 20-30 jahre später über die selbe Situation.

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Je weniger Leute sich noch in produktiven Bereichen der Gesellschaft betätigen dürfen, weil es lohnender ist, Geld in Spekulationsgeschäften zu vermehren als es in Betriebe zu stecken, desto weniger echte Werte und Leistungen erbringt eine Gesellschaft. Je weniger Leistung zu Verteilung in Löhnen und Honoraren (also für Arbeit) bereit steht, desto weniger lohnt es sich zu produzieren. Und irgendwann beisst sich diese Katze in den eigenen Schwanz. Die unten haben mangels Geld nichts zu lachen und denken sich alternative Tauschmittelchen aus, während die oben mehr Geld haben, als es dafür Werte zu kaufen gibt. Die Blase platzt, sobald eine hinreichend große Zahl von Geldbesitzern merkt, dass es dafür nicht mehr so viel einzutauschen gibt wie früher. Hamsterkäufe, Unruhen, Börsenpanik, Raubkriege um letzte Ölfelder - es wird noch spannend! Doch bis dahin vergehen wohl mindestens noch 5 - 10 Jahre.

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Einen Fall für staatlichen Dirigismus mit Abführeffekt in Westrichtung konnte ich während meiner Tätigkeit fürīs Bundesjugendministerium unter Frau Dr. Merkel wunderschön beobachten, aber nicht mehr stoppen: das AFT-Programm für die neuen Bundesländer. Ziel war die Zerschlagung des FDJ-Monopols in der Jugend und die Gründung vielfältigster Jugend-Interessengruppen (Hobby, Sport, Politik und Religion). Es wurden 80 Tutorenstellen mit einem damit verbundenen Budget von je ca. 100.000 DM für Lohn, Büromiete und Vereinsaufbau-Nebenkosten geschaffen. Eine davon für mich, weil ich einen Tipp bekam und mich mit Verstärkung durch eine junge Naturschützerin nicht eher aus dem Bundesjugendministerium herauskomplimentieren ließ, bis ich ausreichend Werbung für die naturschutzjugend machen konnte. Rein ostdeutsche Jugendbewegungen hatten sich über ein Netzwerk von Esperanto-, Multikulti- und sonstigen Vereinen eine einzige Stelle erkämpft, während vor allem die parteinahen Vereine wie Junge Union, JuSos, katholische Jugend, Gewerkschaftsjugend, Pfadfinderjugend(en) oft gleich mehrere Stellen absahnten. Dabei hätten es diese Giganten der Jugendarbeit wohl keiner besonderen Förderung bedurft. Die Mini-Vereine im Osten schon eher.
Merkwürdig war bald, dass nach einem halben Jahr - trotz Anmahnung durch leitende AFT-Manager - nicht einmal ein Viertel aller Tutoren eine Büroadresse im Osten, und in den wenigsten Fällen auch eine werktags erreichbare Kontaktadresse dort als Hauptarbeitsort hatten. Aber es wurde fleissig Bürobedarf gekauft: PCs, Faxgeräte, Kopierer. Wo kam das ganze Zeug wohl hin?

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Der Naturschutzbund Deutschland, heute kurz NABU genannt, ging aus dem alten DBV - also dem Deutschen Bund für Vogelschutz, der mit dem Naturschutzbund der DDR fusionierte, hervor. Da der NABU in der DDR damals noch keine eigene Jugendorganisation hatte, wohl aber Jugendliche in Fachgruppen, erforderte die Fördermittelgeberstruktur auf Orts-, Kreis-, Landes- und Bundesebene adäquate Verbandsstrukturen in der Jugendarbeit. 1991 begann die Gründung der östlichen Landesverbände, die daher logischerweise noch keine festen Vertreter im Bundesvorstand haben konnten. Mehr oder weniger zufällig gefundene Ost-Vertreter ließen sich kaum mehrmals in BuVo-Sitzungen sehen, weil das anscheinend als Zeitverschwendung eingestuft wurde. Mangels echtem Stimmrecht und sowieso heiß umkämpften Bundesverbands-Projektmitteln kann ich die Auffassung gut verstehen. Als NABU-Angestellter mit abgeschlossenem Studium, Gehalt und vorzeigbaren Erfolgen hatte ich es da schon leichter, dem Osten einen eigenen Weg zwischen merkwürdigen Strömungen von Fundis und Realos freizuhalten. Das war vielleicht nicht besonders loyal, aber es war gut.

Peter Spangenberg

Peter Spangenberg

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Genaugenommen ist man mit solchem Werdegang weder besonders empfänglich für gefühlsduselige Esoterik noch für machtgeile Parteikarieren. So war auch der 1999er Ausrutscher in den Umweltausschuss des Kreistages Barnim (A5) nicht wirklich beglückend empfunden worden. Den zeitlichen Rahmen konnten bald andere Beschäftigungen mit Internet und europaweiter Auftragsbeschaffung besser ausfüllen. Am reichsten war ich bisher als Student der DDR, mit 200 Mark Stipendium bzw. etwas mehr, wenn die Zensuren einen Leistungszuschlag erlaubten. Danach habe ich immer wieder mal ziemlich gut verdient oder alle Polster mehr als aufgebraucht. Da ich auch schon einmal Buchhalter auf Honorarbasis war, bei der Investitions- und Landesbank (Land Brandenburg) sogar als geeigneter Wirtschaftsberater für geförderte Beratungsprojekte geführt werde und mit verdammt knapper Liquidität seit 15 Jahren schon fröhlich zwischen Finanzamt, Krankenkasse und Banken herumsegele, bin ich wohl auch kein typischer Spinner oder Versager. Natürlich bin ich auch erst über Forderungen nach zinsloser Wirtschaft stutzig geworden. Aber wer einmal seine Nase hinaus in die weite Welt - am besten in ärmere Regionen - steckt, der bemerkt wahrscheinlich einige Wunder der kollektiven Eigentumsmehrung, die sich mit den gewohnten Finanzlogiken unserer Gegend überhaupt nicht in Einklang bringen lassen. Ähnliche Aussagen finden Sie im Internet haufenweise bei anderen Weltenbummlern, ja selbst in der Bibel. Also wurde ich nachdenklich, begann zu suchen und fand immer mehr zueinander passende Puzzle-Teilchen. Und wenn nichts dazwischen kommt, kann ich vielleicht bald schon ein eigenes Buch gegen die Zinsen verkaufen. Obwohl ich es eigentlich besser wissen müsste, wie mein Lebenslauf ja zeigt. Ich wundere mich auch, das können Sie mir glauben!

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