Rakowskis Sklaven

Der Artikel aus der bbp: "Der eine darf... Teil 3" - auch zu finden im Internetauftritt der Barnimer Bürgerpost in der Rubrik "Probelesen", beschreibt die Sauerei aus Sicht eines über Konkurrenzfähigkeit nachgrübelnden optimistischen Unternehmers.


Etwas nüchterner, aber mit Beweisstücken gespickt, bringen wir den folgenden Bericht zum Thema "Sklavenhaltung - hier und heute"
      

Ist es möglich, in Eberswalde hochwertige, zukunftsträchtige und anständig bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen? Kann man von hier aus ein Produkt bundesweit anbieten und so richtig Geld in die Region holen? Kann so ein Produkt sogar mit Produkten von Branchenriesen aus dem Westen erfolgreich konkurrieren? Läßt sich das negative Image der Stadt wieder zurückverwandeln in Richtung Natur, Wirtschaft und Wissenschaft?

Der PS VERLAG arbeitete jedenfalls mit Freude am Projekt des Herrn Rakowski (Tel. neu: 58946 in Eberswalde, Funk: 0171-9006984) und leitete in Person von Chefredakteurin Elena Spangenberg dessen ab August 1999 arbeitendem Team von Redakteuren, die ab dem Jahr 2000 monatlich eine bundesweite Zeitschrift sowie eine neuartige Internet-Version mit anspruchsvollen Inhalten zu allen Bereichen menschlichen Lebens und Wirkens in angenehmer Aufmachung auf den Markt bringen sollten.

InnoZent-Block im TGE Hier saß die Firma "Knowledge Factory" und der Verein "WKC e.V." des Herrn Erik Rakowski im Jahr 1999 bis zum heimlichen Auszug über den Jahreswechsel.

Das Konzept war so gut, daß sich laut Rakowski neben der EU und dem Arbeitsamt auch private Geldanleger für die Anschubfinanzierung gewinnen ließen. Nun rauchten hier seit Anfang August 1999 die Köpfe, Ideen spühen wie Funken. Doch ein für August angekündigter Film über die Stadt Eberswalde und das genannte Wirtschaftswunder aus dem Osten wurde weder in den geplanten noch späteren Wochen gedreht. Werbeagentur "Zucker-Communications" versprach zwar, die Werbeeinträge für die neue Zeitschrift zu besorgen und aus reiner Sympathie half uns die Redaktion der PRO-7-Sendung "Welt der Wunder" - "ebene4" - angeblich beim Start. Doch außer daß auf Anweisung von Rakowski das gesamte Archiv der Rakowski-Redaktion, erarbeitet von August bis Oktober 1999, im Oktober komplett an "ebene4" ging, war von Kooperation wenig zu merken.

Bis heute haben die meisten Redakteure für ihre Arbeit von August 1999 an nicht einen Pfennig erhalten. Im Gegenteil - sie wurden noch animiert, sich teure Berufsausrüstung (Kameras, Fernstudienkurse, ...) anzuschaffen. Der Vermieter "InnoZent" sitzt heute auf offenen Miet- und Telefonrechnungen an das Rakowski-Projekt und sucht außerdem einige verliehene gebrauchte Schreibtische, Staatsanwalt und Arbeitsamt fahnden nach Verbleib von Fördermitteln, Redakteure mahnen Gehälter an. Ein trauriges Ende für ein kaum begonnenes Projekt. Dabei ist allen unklar, wo die Millionen geblieben sind. Ist Herr Rakowski irgendwelchen Finanzspakulanten oder gar Scientology auf den Leim gegangen? Im PS VERLAG hätte er seriösere Wirtschaftsberatung gefunden - noch dazu fördermittelfähig!

Aber Herr Rakowski hatte im Jahr 2000 bereits wieder ein neues Gewerbe angemeldet und saß bis zur nächsten Pleite im Gebäude der vor ihm konkursgegangenen Firma "Wohlfeil-Fliesen". Angeblich bemühte er sich sogar um den Ankauf des riesigen Firmengrundstückes dort am Finowkanal. Erst schien er dort allein zu wirken, dann stand schon wieder der Fuhrpark eines ganzen neuen Teams vor dem Haus. Ob die wußten, worauf sie sich einlassen? Wohl kaum!

    Neuester Stand:

Bei der Verhandlung im Landgericht Frankfurt (Gläubigerversammlung) im Sommer 2001 kam heraus, dass Herr Erik Rakowski in kürzester Zeit 750.000 DM Schulden produzierte. Fast eine halbe Million Euro! In 2 Jahren! Das schafft man nur, wenn man konsequent wirklich niemanden bezahlt und sich die ganze Show auch noch mit Fördermitteln finanzieren lässt. Wo die verblieben sind, prüft die Staatsanwaltschaft (wie ich finde, viel zu lasch). Auch der Insolvenzverwalter reagiert leider nicht auf Hinweise, sondern akzeptiert nur bereits voll ausgeleuchtete Beweise, die die Gläubiger zu beschaffen haben, wenn sie ein Einkommen des Herrn Rakowski zur Schuldentilgung amleden wollen. Es fehlt sozusagen deutlich am "öffentlichen Interesse" - soweit hier zum Thema Rechtsstaat.

Herr Rakowski hat private Investoren (selbst aus dem persönlichen Bekanntenkreis) um Ihre "Einlage" gebracht, kleinen Handwerkern wie großen Firmen kostenlos Ware und Leistung abgenommen, Miete verweigert und geliehene Büromöbel verschwinden lassen, Telefonkosten dem Vermieter überlassen, für freie Mitarbeiter kaum Honorar ausgegeben und sogar die Sozialabgaben jahrelang gespart. Wie man das so lange und mit heiler Haut übersteht, ist schon erstaunlich. Ich denke, unsereins hat dazu einfach nicht die nötigen Verbindungen. Im Landgericht saß dann ein verwegen aussehender Kerl mit langem grauen Zopf friedlich und verständnisvoll neben Herrn Rakowski und vertrat die Interessen des Finanzamtes Eberswalde. Da habe ich auch nicht schlecht geguckt! Bei mir wird das Konto gleich gesperrt, wenn ich mal 14 Tage mit der KFZ-Steuer im Verzug bin, andere dürfen sogar Lohnsteuern und SV von Angestellten unterschlagen und zwar jahrelang! Ob das nicht amtlich geförderter unlauterer Wettbewerb ist?
Bei mir hat dieses Jahr aus Unachtsamkeit einmal das Konto nicht gleichzeitig für Umsatzsteuer und Krankenkasse gereicht - was glauben Sie, was für ein Aufstand das war? Ein paar Aufträge weniger, und ich wäre der Vollstreckungsstelle beider Institutionen nicht mehr rechtzeitig von der Schippe gesprungen.

Wie es aussieht, hofft Herr Rakowski nun auf eine Restschuldbefreiung durch uns Gläubiger. Dazu muß er sein Versicherungsgewerbe nur nicht allzu intensiv ausüben, um unter dem Pfändungsfreibetrag zu dümpeln, bis die gestezliche Frist abgelaufen ist. Wir Gläubiger haben - so der Richter - zwar die Möglichkeit, wegen unseriöser Geschäftsgebaren Herrn Rakowski den Gewerbeschein verlieren zu lassen. Aber er kann am nächsten Tag das selbe oder ein anderes Gewerbe neu anmelden! Toll geregelt, nicht wahr?

Mich interessiert am meisten: Wer steckt hinter diesem Konzept des Sklavenhaltertums und der totalen Absahnerei? Ich habe den Verdacht, dass sowohl bei der Vorbereitung der Riesen-Schwindelei als auch der unterbliebenen rechtzeitigen Strafvereitlung durch informierte zuständige Behörden eine höhere Kraft (oder sagen wir: Filz) im Spiel ist, die Einfluß mit Intelligenz und krimineller Energie verband und einen Strohmann brauchte. Erhärtet wird der Verdacht, dass in Eberswalde bereits mehrere ähnliche Gaunereien in enger zeitlicher Folge abliefen.

Die Projekte waren jedesmal verschieden, aber jedesmal auch sehr personalstark und dabei sehr "sparsam". Und irgendwie traue ich einem Herrn Rakowski allein gar nicht eine so große und so lange stabil laufende kriminelle Sache zu. Dazu gehört doch wohl schon ein wenig mehr an Überblick und Erfahrung, sonst würden sich heute schon fast alle Unternehmen auf diese Art von drückenden Kosten befreien. Sollte sich ein gewisser Trend sowie Strafverschonung in Europa abzeichnen, müsste ich wohl auch erwägen, meine Firma mit geeigneten Strohmännern und Sklaven konkurrenzfähig zu halten. Und in ein paar Jahren in ein noch unverbrauchtes Wirtschaftsgebiet umziehen, denn nach ein paar Jahren allgemeiner Plünderungswirtschaft ist ja wohl kaum noch was zu holen am alten Ort. Die Endphase stelle ich mir sehr jugoslawisch vor und rate daher den Politikern, glaubhaft andere Ziele mit Gesetzen zu unterlegen.

Wenn von den 750.000 DM sicher ein Großteil auf nicht verwertbare Steuer-, Lohn- und Sozialkassenschulden entfällt, so reicht es doch, wenn man - ganz ohne einen Pfennig eingesetztes Kapital - wenigstens einen kleinen Teil der von allen Leuten im Projekt erarbeiteten Werte oder ein paar unbezahlte Waren, die dem Projekt geliefert wurden, heimlich am Insolvenzverwalter vorbei verscherbelt. Ganz ohne Kapitaleinsatz kann nicht einmal ein Drogen- oder Mädchenhändler reich werden! Mit anderen Worten - die Gewinnspanne dieses modernen Sklavenhaltertums liegt noch über Dealerei und Prostitution und ist höchstens noch mit Bankraub vergleichbar (wenn man dazu nicht extra eine Pistole kaufen muß).

Über ein paar Tipps zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen. Schließlich hat meine Frau 3 Monate lang kein Honorar bekommen und die Inkassobemühungen von Creditreform überschlagen sich trotz satter Jahresgebühren auch nicht gerade.

Was sagen Sie?

Bedanken möchte ich mich für die bisherige Zuarbeit, die zu folgenden Suchergebnissen führte:

andere Links:

zum Zeitungsartikel "der eine darf ... (III)"
zur Rakowskiseite im PS VERLAG
zur Insolvenzverwalterin
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